Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll41. Sitzung / Seite 198

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Die Hirschkeule schaut super aus, das Sonderangebot mit 9,99 € ist auch dabei, nur, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, stammt der Hirsch aus Neuseeland. Er wurde dort aus dem Helikopter in einem Gatter erlegt. Und das wird bei uns im Herbst mit Waidmannsheil-Gruß als Wild aus der Region aufgetischt. (Der Redner hält eine Wer­bebroschüre in die Höhe.)

Es geht weiter bei demselben Anbieter, ich will aber überhaupt nicht polemisch wer­den, denn da könnte man auch gleich andere Anbieter nennen. Da nehmen wir die Sei­te mit den Fischen. (Der Redner zeigt eine andere Seite aus der Werbebroschüre.) Je­der hat natürlich auf seiner Karte Fische aus den heimischen Gewässern, Freunde und Kolleginnen. Wahrscheinlich ist damit das Pangasiusfilet aus dem Mekongdelta ge­meint, aber nicht aus dem Fluss, sondern aus der Aquakultur, aus einem Betonbecken.

Aber jetzt kommt es noch besser. Die Ober-Headline lautet: „Echt. Gut. Aus Öster­reich.“, mit rot-weiß-roter Flagge, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Da kauft eine oberösterreichische Firma leider in sieben Nationen ein und hat natürlich nur österrei­chische Qualität. Wie lange schauen wir da noch zu? (Zwischenruf der Abg. Königs­berger-Ludwig.) Das ist heute in der gesamten Diskussion bis zu den Arbeitsplätzen auf die Spitze gebracht worden. Auch Steyr-Traktoren werden in der Türkei erzeugt und als österreichische Steyr-Traktoren angeboten, geschätzte Kolleginnen und Kollegen.

Herr Kollege Grillitsch, wenn du sagst, wir haben ein Überschussproblem, dann wie­derhole ich, was ich gestern schon gesagt habe: Wir haben ein Importproblem. Wir im­portieren sehr viel Rohware aus dem Ausland und verkaufen sie als österreichische Ware. Das ist einfach nicht tragbar und nicht haltbar!

Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich habe eine große Bitte. Heute wurde einige Male gesagt, die Regierung soll handeln, die Regierung muss informieren. Das ist okay, auch Minister Rupprechter hat sich in Amerika jetzt darüber beschwert, dass In­formation nicht gefragt ist – das schreibt die heutige „Kronen Zeitung“. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.)

Ich bitte deshalb darum, und damit bin ich am Ende meiner Ausführungen, dem gestri­gen Antrag betreffend das Qualitätsgütesiegel-Gesetz zuzustimmen, das endlich um­zusetzen; weil es der beste Schutz für unsere Bürgerinnen und Bürger, für unser Kli­ma, für unsere Umwelt, für unsere regionalen Arbeitsplätze ist, wenn wir gegen diese Internationalisierung, gegen diese internationalen Boykotte zuallererst Maßnahmen in einem Bereich ergreifen, wo wir handeln können.

Dieses Parlament ist handlungsfähig. Ich bitte um Unterstützung unseres Antrages auf das Qualitätsgütesiegel-Gesetz. Die Opposition hat ihn gestern dankenswerterweise unterstützt. Nun geht es darum, dass auch die Regierungsparteien mitgehen. Das ist der beste und ehrlichste Schutz. Ich bitte um Ehrlichkeit. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

18.25


Präsident Karlheinz Kopf: Die Grünen haben sich auch noch entschlossen, ihre Rest­redezeit zu verwenden. Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Kogler. 3 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Wöginger – in Richtung des sich zu seinem Sitzplatz bege­benden Abg. Steinbichler –: Nimm deine Tafel mit! – Heiterkeit. – Abg. Steinbichler macht kehrt und nimmt seine Tafel vom Rednerpult.)

 


18.25.06

Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Es geht doch, es geht ja was. Ich werde gleich darauf eingehen, was den Austausch der Argumente betrifft. Aber ich habe selten eine Dringliche Anfrage und korrespondierende Anträge erlebt, wo innerhalb der Debatte  In Wirklichkeit waren Sie ja vielleicht schon immer dafür,


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite