Die Hirschkeule schaut super aus, das Sonderangebot mit 9,99 € ist auch dabei, nur, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, stammt der Hirsch aus Neuseeland. Er wurde dort aus dem Helikopter in einem Gatter erlegt. Und das wird bei uns im Herbst mit Waidmannsheil-Gruß als Wild aus der Region aufgetischt. (Der Redner hält eine Werbebroschüre in die Höhe.)
Es geht weiter bei demselben Anbieter, ich will aber überhaupt nicht polemisch werden, denn da könnte man auch gleich andere Anbieter nennen. Da nehmen wir die Seite mit den Fischen. (Der Redner zeigt eine andere Seite aus der Werbebroschüre.) Jeder hat natürlich auf seiner Karte Fische aus den heimischen Gewässern, Freunde und Kolleginnen. Wahrscheinlich ist damit das Pangasiusfilet aus dem Mekongdelta gemeint, aber nicht aus dem Fluss, sondern aus der Aquakultur, aus einem Betonbecken.
Aber jetzt kommt es noch besser. Die Ober-Headline lautet: „Echt. Gut. Aus Österreich.“, mit rot-weiß-roter Flagge, geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Da kauft eine oberösterreichische Firma leider in sieben Nationen ein und hat natürlich nur österreichische Qualität. Wie lange schauen wir da noch zu? (Zwischenruf der Abg. Königsberger-Ludwig.) Das ist heute in der gesamten Diskussion bis zu den Arbeitsplätzen auf die Spitze gebracht worden. Auch Steyr-Traktoren werden in der Türkei erzeugt und als österreichische Steyr-Traktoren angeboten, geschätzte Kolleginnen und Kollegen.
Herr Kollege Grillitsch, wenn du sagst, wir haben ein Überschussproblem, dann wiederhole ich, was ich gestern schon gesagt habe: Wir haben ein Importproblem. Wir importieren sehr viel Rohware aus dem Ausland und verkaufen sie als österreichische Ware. Das ist einfach nicht tragbar und nicht haltbar!
Geschätzte Kolleginnen und Kollegen, ich habe eine große Bitte. Heute wurde einige Male gesagt, die Regierung soll handeln, die Regierung muss informieren. Das ist okay, auch Minister Rupprechter hat sich in Amerika jetzt darüber beschwert, dass Information nicht gefragt ist – das schreibt die heutige „Kronen Zeitung“. (Präsident Kopf gibt das Glockenzeichen.)
Ich bitte deshalb darum, und damit bin ich am Ende meiner Ausführungen, dem gestrigen Antrag betreffend das Qualitätsgütesiegel-Gesetz zuzustimmen, das endlich umzusetzen; weil es der beste Schutz für unsere Bürgerinnen und Bürger, für unser Klima, für unsere Umwelt, für unsere regionalen Arbeitsplätze ist, wenn wir gegen diese Internationalisierung, gegen diese internationalen Boykotte zuallererst Maßnahmen in einem Bereich ergreifen, wo wir handeln können.
Dieses Parlament ist handlungsfähig. Ich bitte um Unterstützung unseres Antrages auf das Qualitätsgütesiegel-Gesetz. Die Opposition hat ihn gestern dankenswerterweise unterstützt. Nun geht es darum, dass auch die Regierungsparteien mitgehen. Das ist der beste und ehrlichste Schutz. Ich bitte um Ehrlichkeit. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)
18.25
Präsident Karlheinz Kopf: Die Grünen haben sich auch noch entschlossen, ihre Restredezeit zu verwenden. Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Kogler. 3 Minuten Redezeit. – Bitte. (Abg. Wöginger – in Richtung des sich zu seinem Sitzplatz begebenden Abg. Steinbichler –: Nimm deine Tafel mit! – Heiterkeit. – Abg. Steinbichler macht kehrt und nimmt seine Tafel vom Rednerpult.)
18.25
Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Es geht doch, es geht ja was. Ich werde gleich darauf eingehen, was den Austausch der Argumente betrifft. Aber ich habe selten eine Dringliche Anfrage und korrespondierende Anträge erlebt, wo innerhalb der Debatte In Wirklichkeit waren Sie ja vielleicht schon immer dafür,
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