Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 76

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Nichtsdestotrotz wissen wir, dass aufgrund von Reisetätigkeit natürlich Möglichkeiten bestehen, dass Menschen, die an Ebola erkrankt sind, in diverse Länder ausreisen. Ich war letzte Woche bei einem informellen Gesundheitsministertreffen in Brüssel, um zu koordinieren und gemeinsam mit der WHO und mit ECDC – das ist das Zentrum für übertragbare Erkrankungen in Europa – zu klären, welche Maßnahmen sinnvoll und nötig sind.

Wir alle haben Bilder im Kopf und alle werden diese Bilder gesehen haben, wo an Flughäfen Menschen das Fieber mit einem Laserthermometer gemessen wird, also Fieberkontrollen durchgeführt werden. Das mag eine Methode sein, die optisch sehr beruhigend ist. Wir wissen aber zum Beispiel von dem Fall in Texas, dass, wenn jemand Fieber hat und dieses Fieber mit Medikamenten bekämpft, er natürlich asymptomatisch ist, das heißt fieberlos kommt, und auch bei der Befragung: Kommen Sie von dorther, könnten Sie erkrankt sein?, vielleicht nicht die Wahrheit sagt und dass daher Eintrittskontrollen nicht die hundertprozentige Sicherheit bringen. Wir wissen auch, dass, wenn man darauf schauen soll, dass Menschen, die auf direktem Weg kommen, kontrolliert werden, die Direktflughäfen kontrolliert werden müssen. Das heißt, in der Europäischen Union trifft das auf Großbritannien, Frankreich und Brüssel zu.

Am Donnerstag bei diesem GesundheitsministerInnentreffen war es so, dass Frankreich und Großbritannien bereits Eintrittskontrollen gemacht haben, das heißt Fieberthermometer und Befragen, und dass Brüssel sich dann nach dieser Sitzung entschlossen hat, dies auch zu tun. Was aber klarer Tenor aller war: Wenn wirklich etwas effizient wirkt, sind es Kontrollen beim Exit, das heißt Kontrollen beim Ausreisen aus den betroffenen Ländern. Es wurde beschlossen, dass sowohl die WHO als auch unabhängige Beobachterinnen und Beobachter in die Länder reisen, um zu schauen, ob das auch gut funktioniert.

ECDC und WHO haben beide in dieser Sitzung berichtet, dass Kontrollen – nämlich auch unabhängige Kontrollen – vor Ort durchgeführt werden und dass sie bestätigen können, dass diese wirklich gut funktionieren. Hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich nicht.

Wozu wir uns in Österreich entschieden haben und was ich auch eingebracht habe, ist, dass wir auf großflächige Information setzen. Das heißt, wir haben jetzt an allen Flughäfen und an den großen Bahnhöfen – weil natürlich auch die Möglichkeit besteht, dass jemand nach München fliegt und dann mit dem Zug nach Österreich fährt – Plakate hängen, Plakate in drei Sprachen, die nicht nur Information für den Fall bieten, dass jemand Ebola hat oder sich angesteckt haben könnte, sondern auch über MERS informieren.

Sie alle werden vielleicht verfolgt haben, dass wir einen Fall von MERS bereits hier in Österreich haben und dass möglicherweise auch da noch mehr kommen könnten. Wir haben daher hier Plakate ausgehängt mit Informationen zur Frage: Wo wenden Sie sich hin, wenn Sie das Gefühl haben, Sie sind krank? Wenn Sie das Gefühl haben, Sie sind krank, ist ganz wichtig: Rufen Sie den Arzt an, rufen Sie die Rettung an, gehen Sie nirgends hin! Wenn Sie in Sierra Leone waren, in Guinea waren, zurückgekommen sind und mit einem Ebola-Erkrankten in Kontakt gewesen sein könnten, ist es wichtig zu versuchen, das telefonisch zu erledigen. Wenn man von dorther kommt und die Sorge hat, dass man die Symptome hat und krank sein könnte, sollte man sich nicht in große Menschenansammlungen begeben, Spitäler, Ambulanzen oder auch den Arzt aufsuchen.

Was mein Wunsch war und wo die Europäische Kommission gesagt hat, sie wird auch versuchen, das irgendwie zu realisieren: dass wir versuchen sollten, die Daten zu


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