Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 104

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keit.) Für einen Wiener sind 7 Kilometer nicht so tragisch, man bleibt ja immer noch im Bezirk.

Demzufolge kann ich nur sagen: Ich danke den Fraktionen für die hohe Zustimmung.

Ich möchte noch dem Herrn Abgeordneten Wöginger zum Thema Notärzte sagen: Dieses Thema ist natürlich weiter evident. Denn auch da haben wir völlig unter­schiedliche Regelungen. In Tirol haben alle Notärzte einen zweiten Dienstvertrag. Das war ein schwieriger Prozess, da gab es enorm viele Debatten. – Ist erledigt.

Wien hat von Haus aus ein anderes System, fährt mit externen, eigenen, quasi nur Notarztdienst habenden Menschen, von denen manche vielleicht auch noch woanders arbeiten, die aber im Hauptberuf Notärzte sind. In Niederösterreich ist es ein Misch­system, in der Steiermark auch. In Kärnten erfolgt gerade die Umstellung. Da wird gerade neu ausgeschrieben, und es gibt riesige Probleme, sowohl beim Roten Kreuz als auch beim Samariterbund. Das heißt, auch das werden wir weiter bearbeiten und weiter behandeln.

Ich darf noch im Einvernehmen mit der Frau Gesundheitsministerin, weil noch ein paar Fragen zu Ebola offen geblieben sind, berichten, was Österreich in diesem Zusam­menhang humanitär tut. Gemeinsam mit dem Roten Kreuz, den Spitalsträgern, dem Samariterbund, den Johannitern rufen wir Personal auf. Alle, die da irgendwo in diesem Segment tätig sind und Auslandsdiensterfahrung haben, rufen wir auf: Per­sonal, bitte melden!

Ich sage gleich dazu, es kommt von den Dachorganisationen all dieser Organisationen der massive Hinweis: Es sollen sich nur solche Menschen melden, die schon einmal in Kriseneinsätzen draußen waren. Denn es ist nicht der übliche normale Hochwasser­kriseneinsatz oder ein sonstiger Kriseneinsatz. Es nicht der Erdrutsch, es ist eine ganz spezielle Situation.

Deshalb verlangt unter anderem das Internationale Rote Kreuz oder auch Ärzte ohne Grenzen, dass die Helferinnen und Helfer Erfahrung mit Auslandseinsätzen haben. Ärzte ohne Grenzen nimmt keinen Einzigen, der noch nicht in einem Auslandseinsatz war, und noch dazu in einem sehr schwierigen. Die werden sehr bevorzugt.

Frau Ministerin Oberhauser hat schon zum Thema Umkleiden erklärt, was da alles passieren kann. Wir haben Schutzanzüge zur Verfügung gestellt, natürlich nicht nur einen, sondern 800, und wir haben diverses Desinfektionsmaterial zur Verfügung gestellt.

Das BMEIA beziehungsweise das Außenministerium, um den alten Titel zu nennen, hat bereits 500 000 € ad hoc zur Verfügung gestellt, natürlich auch im Einvernehmen mit allen. Und ein Punkt wird derzeit noch geprüft. Es ist ein Ersuchen an eine Firma ergangen, die ein österreichischer Gesundheitskonzern ist, die weltweit tätig ist, näm­lich an die Vamed, ob man einen Container zu einem mobilen Labor umbauen kann.

Wenn man weiß, mit welchen Laboreinrichtungen man dort arbeiten muss, versteht man, dass das nicht so eine Sache ist, die von heute auf morgen entschieden ist. Da kann man nicht sagen, zack, zack, sondern das bringt auch erhöhte Sicherheits­anforderungen mit sich. Das wird noch geprüft. Dann wird noch geprüft, was das kostet; und dann müssen wir noch prüfen, wie wir das finanzieren. Aber das ist die Pumpe in der Pipeline.

Das heißt, wir brauchen uns humanitär nicht zu verstecken. Wir brauchen humanitär nicht zu sagen, nein, da tun wir nichts. Aber wir müssen uns auch bewusst sein: Wir brauchen da sehr, sehr spezielles Personal, das bereit ist, das zu tun.

 


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