Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 105

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Man kann nur jedem, der es macht, der bereit ist, das zu machen, Danke sagen, denn – ich weiß nicht, ob Sie das im Radio mitverfolgt haben – der Mediziner – in diesem Fall ein Mediziner –, der im Einsatz war und wieder ging, weiß ganz genau: Wenn er zurückkommt, ist er noch drei Wochen in Quarantäne. Das heißt, du siehst deine Familie noch länger nicht und so weiter.

All das muss man mit berücksichtigen. Es ist nicht ein Alltagseinsatz. Daher bedanke ich mich in unser beider Namen bei der Gruppe, die sich meldet. Und noch einmal in unser aller Namen ein Dankeschön an jene, die sich melden! – Danke schön. (All­gemeiner Beifall.)

13.49


Präsidentin Doris Bures: Zu Wort gemeldet hat sich Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. – Bitte.

 


13.49.29

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Frau Präsidentin! Geschätzte Vertreter auf der Regierungsbank! Herr Abgeordneter Loacker! Sie haben weitreichend in die Vergangenheit geblickt und kritisiert, warum manches so lange dauert. Wir schauen lieber in die Zukunft und freuen uns darüber, dass wir Verbesserungen beschließen können.

Ganz im Zentrum steht ja die Frage: Was wollen die Patienten? Die Patienten sagen uns immer wieder, sie wollen von ausgeruhten Ärzten behandelt werden, dann sind sie beruhigt. Sie wollen von Ärzten behandelt werden, die selbst nicht unter Stress stehen, die selbst in guter Kondition sind.

Derzeit bis zu 60 Wochenarbeitsstunden, das ist schon ein Megapensum. Eine aktuelle Studie der Uni Innsbruck belegt, wie da die Auswirkungen sind: Reizbarkeit, Erschöp­fung, hoher Stresspegel. All das wollen wir nicht. Deshalb sind wir froh, dass die Arbeitszeiten in den nächsten sechs Jahren schrittweise auf 48 Stunden verkürzt werden.

Wir haben heute schon eine weitere Verbesserung beschlossen, nämlich die Ärzte­ausbildung. Damit ist jetzt die Lehrpraxis fixiert und auch finanziert – eine langjährige Forderung des Seniorenbundes. Damit können angehende Ärzte jetzt direkt in der Praxis lernen. Das wird uns allen zugutekommen.

Kollege Muchitsch hat es angesprochen: Wir Österreicher sollten alles tun, damit unsere Ärzte nicht ins Ausland gehen, und da braucht es eben attraktivere Arbeits­bedingungen. Denn derzeit gehen 600 von insgesamt 1 400 Absolventen einer Medizin­uni ins Ausland. Da verlieren wir ganz, ganz wichtige Arbeitskräfte, die wir drin­gend brauchen.

Die Studenten wollen mit Recht eine gute Ausbildung, und die Ärzte wollen mit Recht gute Arbeitsbedingungen. Dies ist auch wichtig vor dem Hintergrund einer älter werdenden Gesellschaft, denn die Ärzte werden ja immer mehr zu Gesundheits­managern. Sie sollen mit Freude dabei sein.

Wir Senioren wollen, dass die Ärzte unsere Gesundheit tagtäglich möglichst hausnah, möglichst wohnortnah im Ort managen, und die Jungen wollen attraktive Arbeits­bedingungen als Voraussetzung dafür, dass sie sich für diesen Schritt zum Allgemein­mediziner entscheiden. Das sind also wichtige Verbesserungen, und das ist mir wichtig zu sagen, für die Älteren und für die Jungen. – Danke schön. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

13.52

 


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