Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll46. Sitzung / Seite 165

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Es warnen mehr oder weniger alle Stellen, dass es mit den Budgetmitteln immer schwieriger wird und dass es 2016 möglicherweise krachen wird. Wir haben hervor­ragende Leistungen in diesen Kulturinstitutionen. Tatsächlich ist es aber so – und das wissen wir ja auch vom Burgtheater, dass das eines der Probleme ist –, dass real sinkende Budgets vorhanden sind, insbesondere bei einem Anstieg der Personal­kosten. Das Problem wird nicht kleiner.

Jetzt wird es vermutlich aber mittelfristig nicht mehr Budget geben. Daher glaube ich, dass es wichtig ist, gerade in so einer Zeit, tatsächlich Kulturpolitik zu betreiben. Was meine ich damit? – Man muss Ziele definieren, man muss Schwerpunkte setzen. Und das bedeutet auch, Herr Minister, dass man meiner Meinung nach nicht nur die Vergangenheit fortschreiben kann, sondern sich sehr wohl auch beispielsweise bei der Neuaufstellung mancher Sammlungen, vielleicht auch bezüglich Kooperation bei Sammlungstätigkeit oder wie auch immer in diesen Kulturinstitutionen unterhalten wird müssen, weil man sonst in Kauf nimmt, dass diese wertvollen Institutionen auseinan­derbrechen. – So viel nur zu diesem Thema.

Ein weiterer Aspekt, den ich ansprechen möchte, ist – es wurde auch schon ange­sprochen –, dass mehr als eine Million junge Menschen diese Kultureinrichtungen besucht hat. Das ist großartig. Gleichzeitig möchte ich aber sagen, dass hier Claudia Schmied – die natürlich im Zusammenhang mit der Bundestheater-Krise zu kritisieren ist – eine sehr gute Sache gemacht hat, nämlich Kulturvermittlung zu fördern und kulturelle Bildungsmaßnahmen zu setzen, wie zum Beispiel „Theater macht Schule“ und sonstige Projekte. Diese sind aber im Bildungsressort geblieben und sind nicht mitgegangen.

Ich halte es aber durchaus für wichtig, dass Kulturpolitik immer im Zusammenhang mit Kulturvermittlung und mit kultureller Bildung gedacht wird. Das ist erstens einmal das Publikum der Zukunft, aber auch ganz allgemein ein wesentlicher Bestandteil einer humanistischen Bildung, einer Bildung für Menschen, die letztlich zu einer offenen Gesellschaft beitragen.

Daher bringe ich jetzt folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Meinl-Reisinger, Kolleginnen und Kollegen

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere der Bundesminister für Kunst und Kultur, Verfassung und Medien wird aufgefordert die Entwicklung der Kunst- und Kulturver­mittlung durch die Kunst- und Kulturinstitutionen des Bundes strukturell innerhalb der Kultursektion abzubilden. Die Aufgabe der entsprechenden Abteilung beziehungsweise des entsprechenden Referats soll künftig darin bestehen, vergleichbare Kennzahlen zu entwickeln, konkrete Zielvorgaben und Rahmenkriterien für die Kulturvermittlung der Institutionen zu entwickeln und den Austausch und Wissenserwerb des Vermittlungs­personals in Fragen der Kunst- und Kulturvermittlung über die Institutionen hinweg zu fördern und zu koordinieren.“

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Ja, Sie haben es auch gesagt, Frau Kollegin Fekter, das Burgtheater, die Bundes­theater verstellen natürlich ein bisschen den Blick auf die anderen Kulturinstitutionen. Trotzdem komme ich darauf zu sprechen: Wir haben gestern diesen wirklich vernich­tenden Rechnungshofbericht hier im Plenum besprochen. Ich habe darauf hinge-


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