Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll53. Sitzung / Seite 176

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reichische Wirtschaftspolitik der Bundesregierung sagen; das muss an dieser Stelle er­laubt sein und ist auch entsprechend wichtig.

Sehr geehrte Damen und Herren, es gibt massive Probleme, was die Wirtschaftspolitik betrifft, vor allem was die kleineren und mittleren Unternehmen in Österreich betrifft. Ich möchte Ihnen einen ganz aktuellen Artikel aus der „Presse“ vom 4. Dezember na­helegen. In der Überschrift steht dort, dass der „Jobmotor Mittelstand stockt“.

Herr Minister – und das wissen Sie ganz genau –, es gibt ja die Julius Raab Stiftung, die der ÖVP nahesteht. Dort gibt es den sogenannten Mittelstandsatlas. Auch in die­sem Mittelstandsatlas hat man festgestellt, dass gerade die kleineren und mittleren Un­ternehmen, die unser Rückgrat in der österreichischen Wirtschaftspolitik sind, Proble­me haben.

Hier müssen wir natürlich aufzeigen, was die großen Probleme dieser kleineren und mittleren Unternehmen sind. Das ist zum einen die Steuerlast, unter der diese kleine­ren und mittleren Unternehmen leiden. Das sind zum anderen die Abgabenlast und das Stichwort „Lohnnebenkosten“, wo ja angeblich laut Bundesregierung die Talsohle – Originalzitat Peter Haubner – durchschritten ist. (Abg. Haubner: Trendwende!) Wir sind der Meinung, die Lohnnebenkosten müssen deutlich gesenkt werden, damit die kleinere und mittlere Unternehmerschaft durchatmen kann. Sie leidet unter der Büro­kratie und auch unter einem Fachkräftemangel.

Da dem Fachkräftemangel mit mehr Zuwanderung entgegenzutreten, das ist aus unse­rer Sicht der falsche Schritt. Es muss uns rasch gelingen, den Fachkräftemangel durch entsprechende Ausbildungs- und Bildungsinitiativen von jungen Menschen zu behe­ben, damit letztendlich die KMUs nicht mehr unter diesem Fachkräftemangel leiden. (Beifall bei der FPÖ.)

Herr Minister! Wir ersuchen Sie, vielleicht ein neues Mittelstands- oder Wirtschaftspa­ket in Erwägung zu ziehen. Es gibt Probleme. Diese Probleme gehören aktiv angegan­gen, daran führt kein Weg vorbei. (Beifall bei der FPÖ.)

17.22


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schell­horn. – Bitte.

 


17.22.37

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzter Herr Vizekanzler und Bundesminister! Ich hoffe, Frau Ecker ist dann noch da, wenn es um die Wirtschaftskammer geht. Ich erkläre Ihnen auch, was der Unterschied zwischen einer Zwangsvertretung und einer freiwilligen Interessenvertretung wie der Österreichi­schen Hoteliervereinigung ist. (Abg. Gisela Wurm: Der Herr Oberlehrer!) Das wird ein bisschen länger dauern.

Trotzdem: Ich nehme jetzt Bezug auf GISA, das GewerbeInformationsSystem, das wir für richtig halten, das wir auch unterstützen werden. Es ist ein kleiner Schritt, muss man sagen, man spricht von 40 Millionen €. Gerechnet bei 320 000 Unternehmen sind das 12 € im Monat, also zwei Wurstsemmeln. Davon hat der Unternehmer jetzt nicht viel. Ich glaube, es gehört auch viel mehr dazu.

Wenn wir darüber sprechen, dann sollten wir, lieber Peter Haubner, auch darüber spre­chen, was in diesem Land geschieht und wo wir die wirklichen Reformen angehen soll­ten. Du hast auch einen Antrag eingebracht, aber wenn ich dir erzähle, dass ein Wie­ner Unternehmer ein Geschäft eröffnet, am nächsten Tag wird es wieder geschlossen, weil sich das Gewerbeamt nicht entscheiden kann, ob dort eine Stiege oder eine Stufe ist, und der Betrieb schon seit vier Wochen zu ist, dann sind das wahre Probleme. Da geht es nicht nur um eine Vereinfachung. (Ruf bei der ÖVP: Salzburg!)

 


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