Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll59. Sitzung / Seite 192

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

Im Ausschuss wurde auch über die vegane Ernährung gesprochen und auf diese Fra­ge eingegangen. Zu den Bedenken möchte ich noch kurz ein paar Gedanken kom­mentieren. Bei veganer, vegetarischer und nicht-vegetarischer Ernährung ist es natür­lich genauso notwendig, über die Qualität der Produkte aufzuklären. Ich habe erlebt, dass sich Menschen, die sich vegetarisch, vegan oder eben ganz normal ernähren, mehr damit auseinandersetzen, von wo das Produkt kommt, damit, ob es bio ist und aus der Region kommt.

Trotzdem gebe ich dem Kollegen Pirklhuber recht. (Abg. Pirklhuber: Bin da!) Sie ha­ben in der letzten Ausschusssitzung eingebracht, dass es sehr wichtig ist, auch in die­sem Bereich die Menschen, die Konsumenten zu informieren. Aber ich glaube, nicht nur in diesem Bereich, sondern es ist notwendig, die Menschen/die Konsumenten im­mer wieder gut zu informieren. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

18.58


Präsident Karlheinz Kopf: Nun gelangt der bereits angesprochene Abgeordnete Pirkl­huber zu Wort. – Bitte.

 


18.58.32

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Frau Mi­nisterin! Werte Kollegin! Ihre Schlussworte kann ich voll unterstützen. Information ist ganz wichtig für die Konsumentinnen und Konsumenten, und zwar auf allen Ebenen. Wir werden daher diesem Entschließungsantrag selbstverständlich zustimmen.

Wir werden aber auch dem Antrag des Kollegen Wurm zustimmen, denn ich finde es durchaus sinnvoll, die nicht ganz unheikle Allergenverordnung zu evaluieren und zu schauen, wie sie umgesetzt wird. – Dies vorneweg. (Beifall bei Grünen und FPÖ.)

Die Kollegin Lueger und auch andere haben darauf hingewiesen, dass die Risikobe­wertung sehr unterschiedlich zu sehen ist. Frau Bundesministerin, das ist durch die Medienberichterstattung ein bisschen angestoßen worden. Allerdings, meine Damen und Herren, gibt es sehr unterschiedliche Bewertungselemente von Risiko, nämlich auch die Frage der gesellschaftlichen Auswirkungen.

Auch das sind Dinge, die die Konsumentinnen und Konsumenten betreffen. Das ist der Grund, warum wir es als problematisch sehen, wenn Pestizide in die Umwelt kommen: weil das das Wasser kontaminiert, weil wir nicht wissen, was damit tatsächlich in der Natur passiert und welche negativen Auswirkungen das auf den gesamten Erdball hat.

Wir können heute DDT in der Antarktis nachweisen. Das kann uns nicht gleichgültig sein, auch wenn wir oft noch nicht wissen, welche tatsächlichen Risiken im einzelnen Fall für den einzelnen Bürger, die einzelne Bürgerin damit verbunden sind. (Präsident Hofer übernimmt den Vorsitz.)

Selbstverständlich ist es aber auch richtig, dass Fehlernährung ein ganz wesentliches Element ist oder dass eben Allergene oder pathogene Keime ein Problem sind – ein individuelles Problem, das dann der Bürger/die Bürgerin sofort sehr rasch merkt. Keine Frage, das wollen wir nicht! Beides sollte man hier sehen. Das ist die Frage gesamt­hafter gesellschaftlicher Auswirkungen, aber auch individueller. Das ist uns von den Grü­nen wichtig.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch darauf hinweisen, Frau Bundesministerin, dass neuere Forschungen wirklich interessante, sehr interessante Ergebnisse gebracht haben, was die Wirkung von bestimmten Inhaltsstoffen von Lebensmitteln, von soge­nannten sekundären Pflanzeninhaltsstoffen auf die Gehirnentwicklung angeht. Also die Hirnforschung sagt neuerdings, dass Fehlernährung, zu viel Zucker und sehr fettreiche Ernährung, einerseits auch Depressionen verstärkt und andererseits die Neubildung von Neuronen im Gehirn behindert, während umgekehrt Antioxidantien, Omega 3-Fett-


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite