Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 71

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Gedanken machen, weil wir meinen, die Lösung ohnedies gefunden zu haben, denn Sie wissen, mit wie viel Nachdruck und wie viel Engagement wir in diesem Bereich tätig sind. (Beifall bei der SPÖ.)

Es gilt, Sozialsysteme abzusichern, und das gilt natürlich auch für das Pensions­system, über das wir heute auch sprechen. Uns seitens der Sozialdemokratie ist es wichtig, das solidarische Pensionssystem aufrechtzuerhalten, jenes Pensionssystem, das auf den Generationenvertrag aufbaut und nicht, Herr Kollege Loacker, auf eine Pensionsautomatik, die Sie angesprochen haben. Wir möchten nicht, dass Maschinen darüber entscheiden, ob das Pensionsantrittsalter angehoben wird oder wie sich die Pensionshöhe entwickeln wird.

Ich denke mir, das ist nicht das, was sich die Menschen in Österreich verdienen. Menschen sollen nicht verunsichert werden, sondern die Politik soll jeweils entscheiden, wie sich das Pensionssystem in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entwickeln wird. Natürlich muss man dabei die demographische Entwicklung immer im Auge behalten, das ist überhaupt keine Frage, und das tun wir auch sehr verantwortungsvoll. Ich bin aber auf der anderen Seite auch überzeugt davon, dass es ganz besonders wichtig ist, sich die Erwerbsquoten immer wieder anzusehen, denn es geht auch darum, hohe Erwerbsquoten zu haben, damit auch Geld in das System hereinkommt, damit die Pensionen nachhaltig abgesichert werden können.

Diesbezüglich, geschätzte Damen und Herren, sind wir alle gefordert. Auf der einen Seite sind natürlich die Unternehmen gefordert, Arbeitsplätze anzubieten – das ist heute auch schon ein paarmal angesprochen worden –, und auf der anderen Seite ist es natürlich auch wichtig, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer länger im Job bleiben wollen oder auch im Job bleiben können. Ich bin nämlich überzeugt davon, dass es nicht das Ziel der Menschen ist, ab dem Alter von 45 Jahren nur mehr an die Pension zu denken. Das glaube ich einfach nicht! Ich denke, die Menschen wollen gerne einen Beitrag leisten. Und es ist auch nicht erstrebenswert, am Ende eines Berufslebens in die Arbeitslosigkeit und dann von der Arbeitslosigkeit in die Pension zu gehen. Das will, glaube ich, kein Mensch.

Wir haben heute schon gehört: Ein Drittel der Menschen gehen aus der Arbeitslosigkeit in die Pension. Ich meine, man muss auch daran arbeiten, dass das nicht passiert und man nicht am Ende eines Arbeitslebens – wie ich es jetzt ausdrücken möchte – ein bisschen um seinen eigenen Selbstwert gebracht wird. Und da sind, wie ich schon angesprochen habe, beide gefordert, daran zu arbeiten, sowohl die Unternehmen als auch die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Entsprechende Erwerbsquoten sind, wie ich auch schon angesprochen habe, aus meiner Sicht deswegen ganz besonders wichtig, weil dann Geld ins System kommt, damit die Pensionen tatsächlich nachhaltig abgesichert werden können.

Aus meiner Sicht wurden seit den achtziger Jahren schon eine Reihe von Reformen umgesetzt. Das wurde heute auch schon angesprochen. Ich erinnere zum Beispiel an die Lebensdurchrechnung oder an die zwar sehr langfristige, sich jetzt aber doch schon bemerkbar machende Gleichstellung der Beamtenpensionen mit den anderen Pensionsarten. Ich erinnere an die Reform der I-Pension, und ich erinnere auch an die Erhöhung der Abschläge bei frühzeitlicher Alterspension.

Ich weiß, geschätzte Damen und Herren, dass all diese Maßnahmen für die Betroffenen manchmal auch sehr schmerzlich sind. Die Tatsache, dass diese ergriffen wurden, weist aber sehr wohl darauf hin, Herr Kollege Loacker, dass wir nicht nur in Wahlzyklen denken, sondern dass wir tatsächlich bemüht sind, das solidarische Pensionssystem, aufbauend auf den Generationenvertrag, auch in Zukunft aufrecht-


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