Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 269

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Was Ihre Anträge betrifft, so handelt es sich bei zwei Anträgen offensichtlich um Selbständige Anträge. Der eine betrifft den Ethik- und Religionenunterricht und der zweite diese Prüfungsordnung, die Sie eingebracht haben.

Es liegen mir daher nur zwei ordnungsgemäß eingebrachte Entschließungsanträge vor. Der eine betrifft die Bewegungsinitiative, und beim zweiten Entschließungsantrag geht es um das Pflichtfach „politische Bildung“.

Diese beiden Entschließungsanträge sind ordnungsgemäß eingebracht und stehen daher mit in Verhandlung.

Die beiden Anträge haben folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Harald Walser, Freundinnen und Freunde betreffend Bewegungs­tausender

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Unterrichtsausschusses über die Regierungsvorlage (448 d.B.): Bundesgesetz, mit dem hinsichtlich ganztägiger Schulformen und der Bewegungsorientierung an Schulen das Bundes-Schulaufsichts­gesetz, das Schulorganisationsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Bundesschul­gesetz, das Bundesgesetz über Schulen zur Ausbildung von Leibeserziehern und Sportlehrern, das Schulunterrichtsgesetz, das Bundesgesetz BGBl. I Nr. 9/2012 sowie das Hochschulgesetz 2005 geändert werden 461 d.B.

Begründung

Die Bundesregierung hat bei ihrer Klausur im September in Schladming ein 6-Punkte-Programm für die Bildung beschlossen. Darin enthalten ist das Ziel, mehr Bewegung im Schulalltag zu ermöglichen:

„5. Jeden Tag Bewegung – neue Möglichkeiten schaffen

Kinder brauchen Bewegung, auch und gerade während Phasen des Lernens und Sitzens in der Schule. Sport macht nicht nur Spaß, er erleichtert auch das Lernen und ist eine wichtige gesundheitspolitische Präventionsmaßnahme.“

Bewegung wirkt bei Kindern wie Kraftfutter. Sie bringt Energie und hilft beim Lernen, ja generell bei der Intelligenz-Entwicklung.

Für den deutschen Hirnforscher Gerald Hüther ist klar: „Körperliche Betätigung, Sport und Bewegung sind Doping für Kindergehirne, denn: Sich zu bewegen lernen, heißt fürs Leben lernen!“

Aber: Nur mehr 28 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Österreich betreiben täglich Sport. Dagegen sind 28 Prozent der Burschen und 25 Prozent der Mädchen zwischen sechs und 18 Jahren übergewichtig oder sogar fettleibig.

Mit der heute zu beschließenden Novelle wird die Grundlage für die tägliche Bewegungseinheit geschaffen. Allerdings gilt dies nur für ganztägig geführte Schulen. Außerdem kann das Ziel nur in Kooperation mit regionalen Sportvereinen erreicht werden, da in den Schulen nicht genügend Turnsäle, Freiflächen und SportlehrerInnen zur Verfügung stehen. Finanziert werden diese Angebote letztlich durch Elternbeiträge, weshalb sie nicht für alle SchülerInnen zugänglich sein werden.

Der Großteil der Schulen wird auch weiterhin nur halbtags geführt. Dort wird es keine zusätzlichen Bewegungsinitiativen geben, obwohl der Bedarf besonders groß ist.


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