Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 268

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Das, was vor allem Schülerinnen und Schülern, aber auch den Lehrkräften an den Schulen zugemutet wird, bringt uns jedenfalls in die Gefahr, dass dieses Projekt scheitert.

Frau Ministerin! Wir werden heute deshalb einen Selbständigen Misstrauensantrag einbringen. Wir werden in den nächsten Wochen mit Ihnen versuchen, diese Situation so weit zu regeln, dass zumindest nicht die Maturantinnen und Maturanten die Leidtragenden sind. Uns geht es darum, dieses Projekt heuer so über die Bühne zu bringen, dass möglichst viele Maturantinnen und Maturanten die Matura auch bestehen, dass sie die Chance haben, diese Matura zu bestehen.

Wir bringen daher heute folgenden Antrag ein und ersuchen dringend, diesen zu unterstützen:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Harald Walser, Kolleginnen und Kollegen betreffend Notfallplan für die Zentralmatura

Der Nationalrat wolle beschließen:

Die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, die Prüfungsordnung für die Standardisierte Reife- und Diplomprüfung zu ändern: Im Fall einer negativen Beurteilung einer Klausurarbeit soll die Note des betreffenden Unterrichtsfaches im Abschlusszeugnis der letzten Schulstufe in die Benotung der Matura miteinfließen, wobei die Gesamtnote dadurch höchstens auf „Genügend“ verbessert werden kann.

Die Bewertung der Noten und die Entscheidung über die Gesamtnote erfolgen durch die Reifeprüfungskommission. Dieser Notfallplan soll als Übergangslösung für min­destens drei Jahre gelten, bis der Unterricht an den Schulen tatsächlich den Anforderungen der neuen Reifeprüfung entspricht.

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Meine Damen und Herren, dieser Vorschlag führt insofern in die richtige Richtung, als wir dadurch in die Lage versetzt werden, das Positive der Zentralmatura beizubehalten, nämlich die Rückmeldung über den wirklichen Wissensstand der Maturantinnen und Maturanten. Gleichzeitig aber erreichen wir, dass wir möglichst wenig „Nicht genügend“ haben, dass Maturantinnen und Maturanten, die schlecht vorbereitet worden sind – vielleicht auch von ihren Lehrkräften, das spielt sicherlich auch mit eine Rolle –, nicht die Leidtragenden dieser Verordnung sind. Ich ersuche Sie daher dringend, das zu unterstützen.

Frau Ministerin, ich ersuche Sie auch, den überaus komplexen Bewertungsraster für die Beurteilung der diversen Maturaarbeiten zu überdenken. Da schaffen wir ein bürokratisches Monstrum.

Wir haben viel Arbeit. Wir sind gerne bereit, das gemeinsam anzupacken. Wir bieten Ihnen hier unsere Hand an und hoffen, dass diese Hand im Interesse der Schülerinnen und Schüler auch ergriffen wird. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

20.18


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, ich werde mir das Stenographische Protokoll übermitteln lassen. Sie wissen, dass es meine Aufgabe ist, so wie es die Geschäftsordnung vorsieht, darauf zu achten, dass die Würde des Hauses gewahrt wird, und deshalb habe ich das in die Debatte eingebracht.

 


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