Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll61. Sitzung / Seite 277

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Entschließungsantrag:

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass bis Dezember 2015 eine „Nationale Umsetzungsstrategie zur Schulautonomie“ vorliegt. Diese Strategie soll im Rahmen eines parteiübergreifenden Dialogprozesses entwickelt werden. Dazu muss ein professionell geleiteter Stakeholder-Dialog unter Federführung des Bildungsministeriums für Bildung und Frauen mit breiter Einbindung der Eltern- und Schüler_innenvertretung, Lehrer_innengewerkschaft, Parlamentspar­teien, Bundesländer und Sozialpartner sowie unter Einbeziehung externer Expert_innen installiert werden."

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Kollegin und Kollegen betreffend Überführung der aktuellen Schulverwaltung in Bildungsregionen mit einem proaktiven Bildungs­service

eingebracht im Zuge der Debatte über den Bericht des Unterrichtsausschusses über die Regierungsvorlage (448 d.B.): Bundes­gesetz, mit dem hinsichtlich ganztägiger Schulformen und der Bewegungsorientierung an Schulen das Bundes-Schulaufsichts­gesetz, das Schulorganisationsgesetz, das Land- und forstwirtschaftliche Bundesschul­gesetz, das Bundesgesetz über Schulen zur Ausbildung von Leibeserziehern und Sportlehrern, das Schulunterrichtsgesetz, das Bundes­gesetz BGBl. I Nr. 9/2012 sowie das Hochschulgesetz 2005 geändert werden (461 d.B.)

Eine Reform der österreichischen Schulverwaltung ist dringend notwendig und erfolgs­kritisch für unsere Bildungszukunft. Die derzeitigen Strukturen sind nicht mehr zeitge­mäß und eine parteipolitische Durchdringung, wie sie aktuell praktiziert wird, ist für das Schulsystem vielerorts dysfunktional. Qualität, Kompetenz und Engagement werden zu oft durch Parteibuchwirtschaft abgedrängt. Darüber hinaus soll Schule nicht länger als Verwaltungsaufgabe gedacht, sondern als wichtiges Gestaltungsfeld begriffen und gelebt werden. Gerade die avisierte Stärkung autonomer Gestaltungsspielräume für Schulen eröffnet hier viele Chancen, bedingt aber gleichzeitig einen Bewusstseins­wan­del in der Schulverwaltung.

Daher fordern wir die Abschaffung der Landesschulräte und die Einführung von Bil­dungs­regionen:

Die Bildungsregionen werden so definiert, dass in jeder Region das gesamte Spektrum an Schulen und elementarpädagogischen Einrichtungen abgedeckt ist. Denkbar sind etwa Bildungsregionen in der Größe mehrerer Bezirke.  An die Stelle der Schul­behörden und Schulinspektor_innen tritt ein Bildungsservice, das Schulen – und auch Kindergärten und andere elementarpädagogische Einrichtungen – bei der Qualitäts­entwicklung und -sicherung unterstützt. Das Bildungsservice ist eine Einrichtung des Bundes, die regional organisiert ist. Ein jeweils interdisziplinär zusammengesetztes Team regionaler Qualitätsmanager_innen begleitet die Schulen und elementar­pädago­gischen Einrichtungen in der Erreichung der vorgegebenen Bildungs- und Qualitäts­ziele sowie bei Schulmanagement und -entwicklung.

Das Bildungsservice stärkt auch die Kooperation und Vernetzung zwischen den Schulen. Die Vielfalt pädagogischer Konzepte und standortspezifischer Profilierungen soll als Mehrwert begriffen und das Voneinander-Lernen schulübergreifend forciert


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