Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll70. Sitzung / Seite 162

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

die Menge, nicht über die Masse, nicht über den Preis, sondern über die Qualität die­ser Produkte. Das Gleiche gilt für in Österreich hergestellte Lebensmittel. Wir sollten uns daher in Zukunft um die Steigerung der Produktqualität kümmern, Stichwort: weni­ger Einsatz von Antibiotika. Wir sollten versuchen, das Bewusstsein der Konsumentin­nen und Konsumenten in diese Richtung zu schärfen.

Ich möchte diese Gelegenheit auch dazu nützen, die österreichischen Handelsriesen, die österreichischen Handelskonzerne aufzufordern (Abg. Pirklhuber: Sehr richtig, sehr richtig!), ob das der Rewe-Konzern mit BILLA, Merkur, Penny ist, ob das Spar, Hofer, Lidl, und wie sie alle heißen, sind, viel mehr das österreichische Qualitätsgeflü­gel in die Supermarktregale zu bringen. Ich denke, das wäre eine ganz entscheidende und wichtige Aufgabe der österreichischen Konzerne. (Beifall bei der SPÖ und bei Ab­geordneten der ÖVP.)

Also mir ist wichtig, dass wir wie gesagt gemeinsam mit diesen Unternehmungen ver­suchen wollen, zu erreichen, dass wir als Konsumentinnen und Konsumenten in Zu­kunft mehr österreichische Hühner und österreichische Puten in den Regalen vorfin­den. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Auer.)

17.03


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Pirklhuber zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


17.03.32

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Meine Da­men und Herren! Keine Frage, diese Ausführungen meiner Kolleginnen und Kollegen vorher waren ja insofern klar, als herausgekommen ist, Tierschutz ist auch ein wich­tiger Teil der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung. Das ist an sich für die Bauern etwas ganz Normales, Selbstverständliches, weil nur Nutztiere, die artgerecht gehalten wer­den, auch Leistung bringen, leistungsfähig sind, sozusagen das tun können, was dann auch zu Qualität führt.

Natürlich ist Qualität nicht ausschließlich eine Frage des Tierschutzes. Man müsste es durchaus auch einmal von der Seite beleuchten. Ein paar Punkte, die hier relevant sind: die Rasse eines Tiers, die Haltung und die Fütterung, eben nicht nur die Haltung, auch die Fütterung, der Transport – Transport ist auch ein Teil des Tierschutzes – und eine stressfreie Schlachtung, um einige Aspekte anzusprechen, die dann wirklich zu Qualität auf dem Teller führt.

Also wir müssen sehen: Der Tierschutz ist ein integraler Bestandteil von Qualität. Was wir jetzt nicht haben, ist ein entsprechender Preis, und was wir auch nicht haben, ist die entsprechende Kennzeichnung. Das, was wir für die österreichische Qualitätspro­duktion brauchen, ist auch die entsprechende Darstellung der Tierhaltungsqualität auf dem Produkt. (Beifall bei Abgeordneten der Grünen.)

Wir haben es in einigen Bereichen, nämlich konkret im biologischen Landbau – darauf werde ich konkret eingehen –, aber was wir brauchen, ist ein Gütesiegelgesetz, das positiv auslobt, was tierschutzrelevant ist, und gleichzeitig auch verhindert, dass Tritt­brettfahrer das Image der rot-weiß-roten Fahne ausnützen und Importprodukte, die hier verarbeitet werden, dem Konsumenten als österreichische Ware unterjubeln. Also das soll es nicht sein.

Ein Beispiel, Kollege Eßl, zu den Besatzdichten: Du hast zu Recht gesagt, wir haben die besten. Vergleichen wir es jetzt einmal wirklich vom Biostandard bis zum interna­tionalen oder europäischen Standard: Wir haben bei Biomastgeflügel zehn Tiere oder maximal 21 Kilo am Quadratmeter; also das ist deutlich weniger als die 30 Kilo. Wir ha­ben die 30 Kilo in Österreich, in Deutschland sind es 39. Bei Puten ist der Unterschied noch wesentlich größer. Das ist ein Punkt.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite