Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 276

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Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die sechs Stunden für „Teamteaching“ in den Neuen Mittelschulen ebenfalls für einen multiprofessionellen Personaleinsatz aufge­wendet werden können. Über diesen soll – nach Rücksprache mit dem Schul­gemeinschaftsausschuss – die Schulleitung eigenverantwortlich verfügen können.“

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Entschließungsantrag

der Abgeordneten Dr. Matthias Strolz, Mag.a Beate Meinl-Reisinger und Kollegen betreffend Förderung der Kooperationsfähigkeit im System Schule

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 6 betreffend „Bericht des Unterrichts-ausschusses über die Regierungsvorlage (531 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Schulorganisationsgesetz und das Schulunterrichtsgesetz geändert wer-den (600 d.B.)

Kooperationsfähigkeit der Lehrpersonen – und in weiterer Folge des gesamten Systems Schule – stellt für gelingende Schulautonomie eine zentrale Schlüsselfunktion dar. Die Forderungen nach Kooperationen finden sich quer durch alle Bereiche und Entitäten, die mit Schule Berührungspunkte haben und stehen bezüglich ihrer Evidenz weitestgehend außer Frage.

Sie finden sich beispielweise als Zielsetzung der NMS: „Eine neue Kultur des Lehrens und Lernens. Durch autonomiefördernde Lernformen, Kooperation und gemeinsamen Unterricht der Lehrpersonen sowie individuelle Förderung soll eine Lernkultur ent­stehen, die den wissenschaftlichen Ansprüchen an eine moderne Schule entspricht.“ (https://www.bmbf.gv.at/schulen/bw/nms/eval_forschungsbericht.pdf?4sr7p3)

Auch im Forschungsbericht „Evaluation der Neuen Mittelschule (NMS). Befunde aus den Anfangskohorten“ finden sich diesbezügliche Verweise, wie z.B.: „Neben der Bedeutung des Förderungsaspekts und in Abgrenzung zu einem engen Leistungsbegriff wird in den relevanten Quellen immer wieder darauf verwiesen, dass der Kooperation im schulischen Lernen breiter Raum gegeben werden soll.“ (https://www.bmbf.gv.at/schulen/bw/nms/eval_forschungsbericht.pdf?4sr7p3)

Ähnliche Forderungen finden sich auch im Rechnungshofbericht zur NMS: „Die Bildung von Lehrerteams in großen Schulen und von kontinuierlichen Verantwor­tungs­strukturen von Lehrpersonen für die langfristige Entwicklung der Schülerinnen und Schüler wäre zu fördern und zu unterstützen. Zur Lösung der sozialen Verhaltens­probleme sind die Kooperationen mit anderen Systemen, wie der Kinder- und Jugend­wohlfahrt auszubauen, da deren Ursachen auch im außerschulischen Bereich liegen können.“(http://www.rechnungshof.gv.at/fileadmin/downloads/_jahre/2013/berichte/teilberichte/bund/Bund_2013_12/Bund_2013_12_1.pdf)

Diese Kooperationsfähigkeit ist in Österreich nicht hoch genug ausgeprägt. In einem ersten Schritt braucht es dazu jedenfalls eine Mentalitätsreform inklusive der Etablie­rung einer neuen Kultur und neuen Haltung im Sinne einer „Begegnung auf Augen­höhe“. Länder wie Schweden, Finnland und die Niederlande sind uns hier ein deut­liches Stück voraus. Derzeit sind sowohl betroffene Institutionen als auch die handelnden (Lehr-)Personen diesbezüglich oftmals nur unzureichend vorbereitet bzw. willens, Kooperationen auch mit Leben zu erfüllen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit liegt


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