Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 277

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darin ein Hauptgrund dafür, dass die Methode des Teamteaching an den NMS hinter den erhofften Erwartungen zurückgeblieben ist.

Dieses Defizit zeigt sich leider auch im „Bericht des Qualitätssicherungsrates für Päda­goginnen - und Pädagogenbildung an den Nationalrat“ besonders deutlich. Dort heißt es zum Beispiel: “Kooperationen zur Schaffung von gemeinsamen Arbeitseinheiten sind ohne weitere Gesetzesänderungen möglich; sie erfordern entsprechende Ent­scheidungen der beteiligten Institutionen und der Ministerien, insbesondere des BMBF. Ein Hindernis besteht jedoch häufig im partikularistischen Denken nach dem Motto "Was hat mein Bereich davon?", welches sowohl auf der Ebene der Institutionen als auch auf jener der Ministerien zu beobachten ist.“ (http://www.qsr.or.at/?content/aktuelles/index)

Abschließend folgt die ernüchternde Feststellung: „Solche Strukturen sind selbst innerhalb der einzelnen Institutionen nicht in ausreichendem Maß vorhanden (siehe die Ausführungen über die Situationen an den Universitäten und Pädagogischen Hoch­schulen). Voraussetzung für die Schaffung der notwendigen Strukturen ist ein Koope­rationswille, der das gemeinsame Interesse an einem qualitätsvollen Studium über die partikularen Interessen der Profilierung der einzelnen Institutionen stellt. Ob dies im Rahmen der bestehenden institutionellen Verfasstheiten und der damit zusam­menhängenden Organisations- und Managementkulturen erreichbar ist, bleibt fraglich.“ (http://www.qsr.or.at/?content/aktuelles/index)

Offensichtlich krankt es speziell in den Bereichen am meisten, in welchen die dies-bezügliche Ausbildung der Lehrpersonen stattfinden sollte. In der Frage nach der Kooperationsfähigkeit und dem Kooperationswillen des Systems Schule und der darin handelten Personen, besteht also dringender Erneuerungsbedarf. Wir fordern daher, eine umgehende und tiefgreifende Aus- und Fortbildung hinsichtlich dieser essentiellen Materie.

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass die Fähigkeit zur Kooperation als wesentlicher und zentraler Bestandteil der Pädagog_innenausbildung erkannt wird und umgehend entsprechende Berücksichtigung findet. Zudem gilt es, in diesem Bereich ehest möglich tiefgreifende und umfassende Fortbildungen für bereits aktive Lehrper­sonen einzuführen.“

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Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Gusenbauer-Jäger. – Bitte.

 


21.14.34

Abgeordnete Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ): Werte Frau Präsidentin! Frau Bundesministerin! Werte Kolleginnen und Kollegen! Jedes Kind ist anders anders. Diese Aussage sollte eigentlich für alle Pädagoginnen und Pädagogen und für alle verantwortungsbewussten Eltern oberste Prämisse sein.

Früher war es so, dass alle Kinder über einen Kamm geschoren wurden. Jedes Kind musste mit einem bestimmten Alter eine bestimmte Reife, eine bestimmte geistige Ent­wicklung haben, und damit basta!

 


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