Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll73. Sitzung, 20. Mai 2015 / Seite 309

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Warum müssen wir diesen Antrag jetzt dem Sozialausschuss zuweisen und warum haben wir das nicht gleich im Gleichbehandlungsausschuss erledigen können?

Auch ist, so glaube ich, die Einigkeit hier nicht so groß, wenn ich mir die Aussage des Kollegen Schopf und die der Kollegin Durchschlag anhöre und vergleiche. Da gibt es ja auch Divergenzen, was die Forderung dieses Antrags betrifft.

Es geht auch nicht explizit darum, dass Frauen unbedingt zu Hause bleiben müssen, weil sie Teilzeit arbeiten, es geht darum, dass wir dieser Forderung nachkommen und eben Zahlen haben, vergleichbares Datenmaterial haben, und ich finde schade, dass dem nicht so ist. – Eigentlich sollte die Frau Bundesministerin diese Materialien haben, denn anderenfalls müsste ich mich fragen, mit welchen Berechnungen und mit welchen Zahlen hier gearbeitet wird.

Teilzeit ist ein wichtiges Thema, das uns schon öfter beschäftigt hat. Das Problem liegt natürlich auch an den fehlenden Kinderbetreuungsangeboten, Herr Kollege Schopf, das ist durchaus richtig, nur muss da auch etwas gemacht werden. Sie waren in den letzten Jahren und Jahrzehnten in der Regierung, und da gibt es leider immer noch Missstände, da gibt es leider immer noch keine ausreichenden Kinderbetreuungs­angebote, auch die Schließtage der Kindergärten sind mit den Urlauben oft nicht ver­einbar. Vor allem in den westlichen Bundesländern – in Vorarlberg, in Tirol – gibt es sehr viele Schließtage, das geht sich einfach nicht aus.

Faktum ist – das wurde vorhin schon angesprochen –, dass Österreich den zweit­höchsten Wert innerhalb der EU aufweist, was Teilzeit betrifft. Teilzeit ist weiblich, das ist auch ein Faktum, das hat auch der Rechnungshof in seinem jüngsten Bericht zum Einkommensvergleich festgestellt.

Fast jede zweite Frau arbeitet Teilzeit; vor 20 Jahren war es noch jede vierte Frau. Also das ist auch ein Thema und ein Punkt, der uns zu denken geben sollte! (Präsident Kopf übernimmt wieder den Vorsitz.)

Die wichtigsten Motive für Teilzeit wurden schon erwähnt, das sind eben die Kinder­betreuung und die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen. Mehr Zeit für die unbezahlte Familienarbeit bedeutet dann natürlich Abschläge in der Pension und birgt ein Armutsrisiko in sich.

Ich hoffe, dass dieser Antrag im Sozialausschuss, wohin er jetzt zugewiesen wird, nicht abgelehnt wird, sondern dass dort diese Zahlen erhoben werden und dieses Material zur Verfügung gestellt wird, weil ich glaube, dass wir diese Grundlage brauchen, um hier etwas weiterbringen zu können.

Ich hoffe eben, dass dieser Antrag nicht abgelehnt wird, sondern ihm zugestimmt wird. – Danke. (Beifall der Abg. Dietrich.)

23.01


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster ist Herr Abgeordneter Mag. Loacker zu Wort gemeldet. – Bitte.

 


23.01.45

Abgeordneter Mag. Gerald Loacker (NEOS): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Die FPÖ möchte gerne eine Studie zur Auswirkung von Erwerbsunterbrechungen bei Frauen. – Kollege Schopf hat ausge­führt, dass man sich sehr leicht ausrechnen kann, wie die Auswirkungen sind. Fatale Folgen haben langjährige Teilzeitarbeit und haben langjährige vollkommene Erwerbs­unterbrechungen, aber dafür braucht man kein Prophet zu sein, dafür brauche ich auch keine Studien.

 


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