Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll75. Sitzung / Seite 92

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13.05.50

Abgeordnete Cornelia Ecker (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Minister! Hohes Haus! Sortenvielfalt und traditionelle Spezialitäten in Österreich sind ein besonderes Thema und liegen mir besonders am Herzen. Ich freue mich, dass über die Parteigrenzen hinweg eine gemeinsame Initiative gestartet wurde, den Uhudler zu erhalten. Der Uhudler ist, wie gesagt, ein zutiefst österreichisches Kulturgut und sollte und muss es auch bleiben.

Im letzten Landwirtschaftsausschuss hatten wir nicht nur die Uhudlerdiskussion, son­dern wir diskutierten auch über ein eventuelles Verbot von Glyphosat. Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel, das in riesigen Mengen gerade im konventionell landwirt­schaftlichen Bereich ausgebracht wird, jedoch auch in vielen privaten Haushalten ein­gesetzt wird. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation stuft Glyphosat als krebser­regend ein – ein Faktum, das nicht einfach vom Tisch gewischt werden kann. Auch wird Glyphosat stark verdächtigt, für das Bienensterben zumindest mitverantwortlich zu sein. Auch das weltweite Amphibiensterben scheint auf den massiven Einsatz des In­sektizids zurückzuführen sein. Es gibt auch eine Studie, die belegt, dass es in den je­nen Gebieten angrenzenden Gewässern, wo Herbizid eingesetzt wird, zu höchst be­denklichen Konzentrationen kommt.

All das – vor allem die krebserregende Wirkung – hat bereits den Migros-Konzern in der Schweiz dazu veranlasst, glyphosathaltiges Unkrautvernichtungsmittel komplett aus dem Sortiment zu nehmen. Auch andere Länder haben es schon aus dem Sorti­ment genommen. Das, was die Menschen in unserem Land nicht verstehen, ist die Haltung der ÖVP und des Landwirtschaftsministers zu diesem Thema. Es gilt auch den Schaden an der Bevölkerung abzuwenden. Also trete ich für das Verbot von Glyphosat ein – für die Menschen, nicht für Roundup oder Monsanto. Ganz klar trete ich für eine Aussetzung des Verkaufs von Glyphosat ein. Dieses Mittel wird nicht nur von land­wirtschaftlichen Großbetrieben verwendet, sondern auch die ASFINAG oder die ÖBB verwenden es in großen Mengen, und auch im Einzelhandel wird, wie gesagt, dieses Mittel verkauft.

Ich werde laufend von besorgten Menschen in Österreich, vor allem auch in Salzburg, darauf angesprochen, warum Glyphosat noch immer eingesetzt wird. Gerade die Bio­landwirtschaft möchte ein umfassendes Glyphosatverbot. Biobetriebe sehen nicht ein, wieso Glyphosat durch Wind, Wetter, Wasser in ihre Felder eingetragen werden kann.

Was viele Landwirte bereits wissen, wissen die Endabnehmer und Endabnehmerinnen in den Gärten, in den Haushalten nicht. Also trete ich auch für mehr diesbezügliche In­formation ein. Die Menschen sollen zumindest wissen, dass sie Dinge ausbringen, wel­che nicht völlig unbedenklich sind. Greenpeace Österreich hat beispielsweise im Zu­sammenhang mit dem Umweltbundesamt Rückstände in unseren Lebensmitteln fest­gestellt – natürlich in geringen Konzentrationen, wie Sie jetzt meinen werden.

Es ist aber richtig, dass krebserregende Stoffe in unseren Lebensmitteln zu finden sind. Da frage ich mich schon, warum die ÖVP immer noch Nein zu diesem Verbot sagt. Glyphosat, krebserregende Stoffe in unseren Lebensmitteln, das gibt es mit mir sicher nicht. (Beifall bei der SPÖ.)

13.09


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Pirkl­huber. – Bitte.

 


13.09.13

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Meine Damen und Her­ren! Meine Vorrednerin hat sehr engagiert ein klares persönliches Statement abgege­ben. Sie wird für das Verbot von Glyphosat stimmen. Herzlichen Dank, Frau Kollegin


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