Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 90

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mer mit der Aussage: Es werden der Schule ja immer mehr Aufgaben aufgebürdet, die Schule wird belastet mit diesen Dingen, weil es das Elternhaus nicht mehr leisten kann. – Gerade bei der Sexualerziehung sind die Eltern komplett wurscht, das wird den Eltern weggenommen. Es wird hinten herum auch noch nachgefragt: Was sagen denn die Eltern zu Hause? Da gibt es dann Fragebögen. Fragebögen gibt es viele, wir sehen ja, wo das hinführt. – Kollege Mayer lacht. Das ist das Einzige, das bei der sozialisti­schen Bildungspolitik rauskommt: Lachen. – Na gut, wunderbar. (Beifall bei der FPÖ.)

Jetzt zur Bildungsreform. – Wenn das alles so toll ist, wieso gibt es dann die ange­sprochene Bildungsreformkommission, aus der sich bereits zwei Landeshauptleute ver­abschiedet haben, weshalb sich jetzt Gott sei Dank der allmächtige Gottseibeiuns Mi­chael Häupl schwergewichtig in diese Kommission hineingeworfen hat? Wenn die Kom­mission bis November fertig sein soll, wird er als Landeshauptmann das Ende nicht mehr erleben. Das ist das Problem, das er haben wird, denn Häupl wird sicherlich nicht mehr Landeshauptmann von Wien sein, wenn das passiert. (Beifall bei der FPÖ.)

Aber ich habe noch einen anderen Punkt, und ich sehe jetzt gerade den Kollegen, der gestern gemeint hat, mit solchen Reden mache ich mir hier herinnen keine Freunde. Ich lasse Sie jetzt (in Richtung des Abg. Knes) teilhaben an meinem großen Weistum: Ich bin bereits mit Freunden hier hereingekommen und brauche keine neuen Freunde zu suchen, am allerwenigsten in einer Partei wie der Ihren, die „Freundschaft“ in der Grußformel hat, Ihr „Genossen“. Ich weiß nämlich mittlerweile, was dieses „Freund­schaft“ bedeutet, und verzichte dankend. (Beifall bei der FPÖ.)

Ich brauche mir nur anzuschauen, wie das Ministerium für Bildung und Frauen allein im Jahr 2014 1 Million € an Beratungskosten ausgegeben hat. (Bundesministerin Heinisch-Hosek: Das ist die Unwahrheit!) – Das sind Ihre Angaben. (Bundesministerin Heinisch-Hosek: Nein!) Das ist die Excel-Liste, Frau Bundesministerin! (Rufe und Gegenrufe zwischen Abgeordneten von SPÖ und FPÖ.) Wir haben zusammengezählt, offensicht­lich können Sie nicht zusammenzählen. (Beifall bei der FPÖ.) Das ist das Problem, dass man bereits bei den Grundrechnungsarten seine Schwierigkeiten hat. Wir haben zu­sammengezählt.

Ich komme auf den Kollegen „Freundschaft“ zurück … (Bundesministerin Heinisch-Ho­sek: Sie wissen ganz genau, dass das die Unwahrheit ist! Sie wissen es ganz ge­nau!) – Frau Bundesminister, das ist nicht richtig! Das ist die Liste, da haben Sie die Liste (der Redner hält sie in Richtung Bundesministerin Heinisch-Hosek), zählen Sie zusammen! Auch das ist eine Arbeitsverweigerung, wenn man das nicht kann. (Beifall bei der FPÖ.)

Frau Bundesminister! 274 000 €, ein Viertel dieser Summe, hat allein der ehemalige SPÖ-Kommunikationschef Ecker aus diesem Topf bekommen. – Das ist die Freund­schaft, die Sie (in Richtung des Abg. Knes) meinen, die ich aber ablehne. (Beifall bei der FPÖ.) Das ist Ihre Freundschaft, da schauen Sie natürlich. (Beifall und Zwischenruf des Abg. Knes.Jetzt klatschen Sie sogar dazu. Also wenn ein roter Genosse eine Viertelmillion bekommt, dann klatscht der Genosse. Wunderbar, das freut mich.

Jetzt kommen wir zur inhaltlichen Frage dieser Bildungsdebatte insgesamt.

„Die Welt“, 7. Juli 2015: „Finnlands Pisa-Wunder entpuppt sich als Irrtum“

 „Alle waren sie da. Gleich nachdem das Wunder geschehen war, kamen sie. Die Bil­dungsexperten, Bildungspolitiker, Bildungserklärer und Bildungsverklärer. Heerscharen. Alle Parteien und Verbände. Sie alle sind in den letzten 15 Jahren mindestens einmal nach Finnland gereist.“

„Die schöne neue Schulwelt wurde bewundert und kopiert, weil sie in das Gesellschafts­bild vieler Parteien passte, …“

 


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