Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 93

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tive Redebeiträge, auch kritisch konstruktive Redebeiträge dazu abgegeben worden –, lege ich Wert auf eine Richtigstellung.

Es ist völlig legitim, dass die Parteien des Hohen Hauses über Anfragen und deren Beantwortungen quasi das eine oder andere hier in der Öffentlichkeit aufzeigen kön­nen, darüber diskutieren lassen können; mitunter sind auch Richtigstellungen vorzu­nehmen, wie sie von mir jetzt vorgenommen wird. Wenn eine Partei dieses Hohen Hauses fragt, was in den Jahren 2010 bis 2014 an diversen Beraterhonoraren ausge­geben wurde, und sich dann auf ein Jahr bezieht, mit dem ich als Ministerin in Bezug auf diese Zahlen, die von Ihnen genannt wurden, Herr Kollege Rosenkranz, nichts zu tun habe, weil ich mit dieser Agentur keinen einzigen Vertrag abgeschlossen habe
und auch weil bis zum Jahr 2013 meine Vorgängerin für einige dieser Beraterhonorare und Summen verantwortlich gezeichnet hat (Ruf bei der FPÖ: Ihr Ressort!) – ich kann das für das Jahr 2014 mit knapp 230 000 € beziffern, was mich betrifft –, dann ist das in einer Relation dermaßen unrichtig, dass es mich dazu bewogen hat, diesen Zwi­schenruf zu tätigen.
(Beifall bei Abgeordneten der SPÖ. – Zwischenrufe der Abgeord­neten Kitzmüller, Mölzer und Lausch.)

Diese Richtigstellung war mir wichtig, ganz einfach, um hier dem Publikum und den an­deren im Hohen Haus vertretenen Parteien vor Augen zu führen, dass ich Seriosität sehr schätze, dass ich konstruktive Kritik annehmen kann, weil das zu meinem Job ge­hört, dass ich es aber nicht gerne habe, wenn hier Unrichtigkeiten und Unwahrheiten verbreitet werden. Es war mir wichtig, das zu Beginn zu sagen.

Weiters möchte ich sagen, dass jene Gesetzesvorlage, die diesen Datenverbund schafft, eine lange, lange Vorgeschichte hat und von meiner Vorgängerin und Herrn Kollegen Töchterle verhandelt wurde, nämlich die PädagogInnenbildung Neu. Da haben wir es wirklich gut geschafft, die Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen zu stärken, mit all den eventuellen Kinderkrankheiten, die immer noch da sind. Man hat in der Vergangenheit begonnen und versucht jetzt weiter, diese Kinder­krankheiten sukzessive, Schritt für Schritt zu heilen. Das ist ganz klar.

Dazu gehört auch, dass Datenverbünde zwischen zwei Einrichtungen geschaffen wer­den: den autonomen Universitäten, Pädagogischen Hochschulen. Da muss klargestellt werden, dass Matrikelnummern und die Situation der Studierenden einfacher werden und dass der Verwaltungsaufwand geringer wird. Daher ist es, wie ich glaube – und die Kolleginnen und Kollegen, die sich dazu positiv geäußert haben –, nur zu begrüßen, dass dieser Datenverbund zwischen Hochschulen und Universitäten nun eingerichtet wird.

Ich bin auch der Meinung, dass Umbenennungen ein erster Schritt sein können, näm­lich konkret die Umbenennung von „Sonderschule für schwerstbehinderte Kinder“ in „Son­derschule für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf“. Da müssen wir auch weitertun.

Ich darf überdies berichten – auch wenn hier entgegengesetzte Meinungen dargelegt wur­den, dass da nichts weitergehe –, dass wir ab Herbst in drei Bundesländern tatsäch­liche inklusive Modellregionen einrichten werden: in der Steiermark, in Tirol und in Kärn­ten. Man setzt sukzessive das um, was die UN-Behindertenrechtskonvention uns quasi vorgibt, nämlich die Sondereinrichtungen so einzudämmen oder so zu reduzieren, dass alle Kinder sich in ihrer Eigenart, in ihrer Eigenheit, in ihrer individuellen Gegebenheit, mit ihren Talenten, Begabungen, Defiziten wiederfinden können in einem Schulsystem, in dem sie sich wohlfühlen. Wir starten das in drei Bundesländern, und das finde ich außerordentlich wichtig und richtig.

Da heute auch noch ein Antrag eingebracht wird, möchte ich nur betonen und daran erinnern: Inklusion ist für mich mehr, als nur eine Sinnesbehinderung herauszuneh­men. Ich komme selbst aus dem Bereich der Schwerhörigen- und Gehörlosenpädago-


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