Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll86. Sitzung / Seite 157

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dass der ORF die Chance hat, mit den technischen Neuerungen Schritt zu halten, und dass er sich diesbezüglich einbringen kann.

Ich war auch in dieser Arbeitsgruppe im Bundeskanzleramt und habe das sehr inter­essant gefunden. Es hat da sehr viele ausgezeichnete, internationale Experten gege­ben. Und wenn du dich noch erinnerst (in Richtung des Abg. Brosz), hat jeder seinen Bericht mit einer sehr positiven Analyse und Darstellung der Arbeit des öffentlich-recht­lichen Rundfunks in Österreich begonnen. Dann haben sie Vergleiche mit den Anstal­ten, aus denen sie kommen, gezogen.

Das war eigentlich eine sehr positive Arbeitsgruppe, die sehr stark unterstrichen hat, dass auch der ORF auf dem richtigen Weg ist. Der hatte ja eine gewisse Zeit ein Pro­blem. (Abg. Brosz: Bei der Struktur…!) Da hat es ja nicht immer schwarze Zahlen ge­geben. Das wurde damals auch sehr grundlegend und positiv reflektiert, und man hat dann Analysen und Vorhabenskonzepte für die nächsten Jahre erstellt.

Auch im Ausschuss habe ich gesagt – denn meistens enden unsere Debatten ja mit einer Thematisierung des Programms, wobei sich jeder von den Mediensprechern oder von denen, die sich da einbringen, faktisch als Programmmacher darstellt –: Wenn alle Parteien hier hin und wieder unzufrieden mit der Berichterstattung des ORF oder mit der Objektivität oder Unabhängigkeit sind, dann ist das das beste Kompliment für den ORF und für seine Journalistinnen und Journalisten. Die machen dann anscheinend wirklich unabhängige Berichterstattungsarbeit. Diese Unzufriedenheit an sich ist sehr positiv, und es ist zu wünschen, dass es auch in Zukunft ein gewisses Maß an Unzu­friedenheit gibt; das sollte man, glaube ich, in diesem Zusammenhang ruhig auch er­wähnen.

Es ist zwar jetzt nicht Diskussionspunkt hier, aber was uns auch im Ausschuss be­schäftigt hat und dort erledigt wurde, ist der ORF-Jahresbericht 2014, wo übrigens zum fünften Mal in Folge über eine positive Bilanzierung berichtet wurde. Das muss man auch erst einmal machen, nämlich im Vergleich mit den anderen europäischen ... (Zwi­schenruf des Abg. Brosz.) – Nein, sehr viele private, die außerdem Probleme haben. Und es ist so, dass die Werbeeinnahmen eine gewisse Zeit lang aufgrund der Wirt­schaftskrise zurückgegangen sind.

Du musst ja auch die Balance zwischen Werbeeinnahmen und Gebühren haben. Die ganzen Gebühren bekommt ja nicht der ORF, sondern das geht teilweise in die Länder hinein, ist teilweise ein Kulturbeitrag. Aber es geht sich aus, und es ist sich auch auf­grund der sehr peniblen, sehr tollen Organisation des Song Contests ausgegangen, wofür es im Stiftungsrat Standing Ovations für alle gab, die daran beteiligt waren, an­gefangen von Alexander Wrabetz über Kathi Zechner, Edgar Böhm bis zum Kaufmän­nischen Direktor Richard Grasl – alle, die daran mitgewirkt haben.

Ich finde, wenn ich das alles so resümiere, es ist beachtlich, dass man bei der Siche­rung für den Kulturbeitrag, der Filmwirtschaft und des Standorts Österreich mitfinan­ziert und erfolgreich ist, von der Goldenen Palme bis zur Oscar-Preisverleihung. Ich kann mich nicht erinnern, dass jemals schon eine Geschäftsführung des ORF in der Zeit, in der sie tätig war, an Oscar-Preisverleihung, Goldener Palme und Song Contest beteiligt war. Das musst du erst einmal machen.

Das ist auch gelungen, das ist auch ein Erfolgsrezept, und ich glaube, dass man da gar nicht groß in parteipolitischen Streit ausbrechen soll zum Schaden von uns und zum Schaden der Arbeit der 1 600 fleißigen Journalistinnen und Journalisten, sondern ich glaube, da sollten diejenigen, die ihren Job gut gemacht haben, ihren Job nächstes Jahr dann einfach weitermachen. Das wäre das Allergescheiteste, ob das der Alexan­der Wrabetz als Generaldirektor ist, ob das der Kaufmännische Direktor Grasl ist, die Kathi Zechner oder der Technische Direktor. Das ist ein gutes Team, die haben das,


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite