Die Petitionswerber sind beunruhigt über ähnliche Dinge, über die wir uns hier in diesem Hohen Haus und in diversen Ausschüssen schon beunruhigt haben, nämlich über die Globalisierungsfolgen, die darin enthalten sind, die Öffnung unseres Landwirtschaftsmarktes, die Gefährdung der kleinbäuerlichen Landwirtschaftsstrukturen, die Öffnung des Marktes für Produkte, die wir in Europa so nie produzieren und zulassen wollten und würden, bis hin zur Aushebelung unserer Demokratie und unserer eigenen Rechte, die Gesetze durch die sogenannten Investitionsschutzabkommen zu schaffen, sprich überstaatliche Schiedsgerichte.
Wie ist der Stand der Angelegenheit? – Österreich hat eine Resolution gefasst, in der es klargestellt hat: Unter den jetzigen Bedingungen, vor allem mit den Investitionsschutzklauseln, ist das Abkommen mit den USA für uns unakzeptabel. – Gut. Aber wie sieht es auf europäischer Ebene aus? Wie ist der Stand?
Frau EU-Kommissarin Cecilia Malmström, die zuständig ist für die Verhandlungen mit den USA, hat bei uns im Parlament – es waren viele Kollegen dabei – klargestellt: Dieses Abkommen kommt mit den Investitionsschutzklauseln ohne Wenn und Aber.
Alle Mitglieder der Europäischen Kommission sagen dasselbe. Gestern hat das Europäische Parlament, das dafür nicht wirklich zuständig ist, aber doch gewisse Zustimmungsrechte hat, das grüne Licht gegeben, nämlich auch hinsichtlich der Investitionsschutzklauseln beziehungsweise der Schiedsgerichte, mit der einzigen Ausnahme, dass es gesagt hat, na ja, diese Schiedsgerichte sollen irgendwie richterlichen Einschlag haben. Das heißt, die Sache ist praktisch gegessen.
Was hat Österreich getan? Österreich lässt das bestehende Verhandlungsmandat der Europäischen Kommission unverändert gelten. Dieses Verhandlungsmandat gibt es tatsächlich, das ist in der Ratssitzung vom 13. Juni 2013 erteilt worden. Bei der Ratssitzung war man bezeichnenderweise nicht einmal durch den Außenminister, sondern nur durch Herrn Botschafter Heiss vertreten.
Bei diesem Verhandlungsmandat ist der Vorschlag der Kommission über die grundlegenden Vereinbarungen zu TTIP vorgelegen. Da gibt es zwei Seiten, ganz klar, unter anderem auch über das Investitionsschutzabkommen und die Schiedsklauseln.
Der österreichische Botschafter Heiss – ich habe mir das Protokoll herausgesucht – hat damals dazu gesagt, er begrüßt den vorliegenden Vorschlag inklusive der ganzen Schiedsklauseln und sieht seine Sorgen und Wünsche im Kompromisstext der Präsidentschaft ausreichend berücksichtigt. Er tritt daher für einen raschen Übergang in die Verhandlungsphase ein.
Jetzt können wir uns vorstellen, wie die österreichischen Bedenken und der Wunsch des österreichischen Nationalrates, den wir in dieser Resolution geäußert haben, in diesem Fall auf europäischer Ebene berücksichtigt werden; noch dazu, wo sich die Europäische Kommission bis heute nicht dazu bekannt hat, dass ein sogenanntes gemischtes Abkommen vorliegt – das heißt, dass wir im Nationalrat überhaupt noch die Chance haben, mitzubestimmen.
Wenn es kein gemischtes Abkommen gibt, dann ist der Nationalrat nicht weiter zu befassen, dann schließen die europäischen Institutionen mit Bindungswirkung für Österreich ab.
Die sagen natürlich nicht – gescheit, wie sie sind –, das ist kein gemischtes Abkommen, sondern das wissen wir nicht, das müssen die Juristen entscheiden. Das ist aber immerhin seit 2013 der Stand, dass man es nicht weiß, und dass die Juristen entscheiden müssen.
Vorsorglich entscheiden natürlich diese Juristen nie, sondern zuerst wird das Verhandlungsmandat vollständig erfüllt, und das Abkommen abgeschlossen. Ich würde mich
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite