von Dr. Hübner angesprochen. Da werden Geheimverhandlungen geführt, es soll niemand wissen. Aber das geschieht nicht zum Wohl der Menschen und der Bürger, sondern zum Wohl der Großkonzerne.
Seit gestern wissen wir, dass dieses Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA ohne Wenn und Aber umgesetzt wird. Das lehne ich, so wie viele Bürger in unserem Land, ab. – Danke schön. (Beifall bei Abgeordneten der FPÖ sowie des Abg. Schmid.)
18.09
Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Dr. Pirklhuber. – Bitte.
18.09
Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne) : Herr Kollege Doppler, Herr Kollege Hübner! Werter Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Worum es uns bei dieser Diskussion über den Sammelbericht zu diesen Initiativen gehen sollte, ist, dass wir die Bürgerinnen und Bürger auf allen Ebenen ernst nehmen müssen. (Abg. Doppler: Er ist schon wieder umgefallen! So wie gestern!)
Der Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen – und das möchte ich auch an Kollegen Pock richten, er ist dort Vorsitzender – hat einen guten Weg gefunden, damit im Rahmen der bestehenden Geschäftsordnung umzugehen.
Wir alle – ich hoffe, ich sage das jetzt richtig – hätten uns natürlich gewünscht, dass dieses Hearing öffentlich ist. Aber leider gibt es im Rahmen der Geschäftsordnung diese Möglichkeit gar nicht. Es war also kein öffentliches Hearing, aber es war ein sehr interessantes und gutes Hearing.
Welche Bürgerinitiativen standen denn zur Diskussion? – Ich selbst habe eine Resolution einer Gemeinde eingebracht, in der es keinen grünen Gemeinderat gibt. Diese Resolution der Gemeinde Lanzenkirchen steht nur stellvertretend für inzwischen viele, viele Gemeinderäte in Österreich, nämlich mehr als 200, die per Beschluss von der österreichischen Bundesregierung fordern, vier, fünf Punkte umzusetzen.
Erstens fordern sie mehr Transparenz in den Verhandlungen. Sie fordern ganz klar, dass die europäischen und nationalen Konsumentenschutzbestimmungen und Umweltstandards nicht unterminiert werden dürfen. Sie fordern aber auch den Schutz der europäischen und nationalen ArbeitnehmerInnenrechte. Und sie sind ganz massiv gegen den bestehenden Verhandlungsteil „Investor-State Dispute Settlement“, gegen diese Investor-Staat-Klagen-Mechanismen, die im Rahmen dieser Freihandelsabkommen diskutiert werden.
Das sind Gemeinderatsbeschlüsse, wobei ÖVP-Bürgermeister oder SPÖ-Bürgermeister genau diese Forderungen der Bürgerinnen und Bürger unterstützen. Das ist an beide Seiten gerichtet – an Sie hier, als Abgeordnete aus diesen Wahlkreisen. (Abg. Kogler: Jawohl! Wen vertretet ihr eigentlich?!) – Da steht doch etwas im Raum, nämlich dass wir hier im Parlament endlich dazu beitragen müssen, dass es eine öffentliche Debatte gibt. Bis heute gibt es keine Parlamentarische Enquete dazu!
Wir werden im nächsten Hauptausschuss dieses Hauses einen Antrag einbringen, möglichst gemeinsam – das ist das Angebot an alle Fraktionen hier –, möglichst gemeinsam einen gemeinsamen Antrag nach dieser Debatte, nach den Wünschen der Bürgerinnen und Bürger, nämlich zu einer Parlamentarischen Enquete im Herbst zu kommen, damit wir uns dann den Fortschritt der Verhandlungen ansehen können und auch mit der Öffentlichkeit diskutieren, nämlich mit den interessierten Kreisen sowohl unter Einschluss der Medien als auch der entsprechenden Stakeholder.
Ich glaube, das sollte unser Ziel sein, und das ist auch das Ziel dieser Initiativen, die wir im Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen sehr, sehr gut eingebunden ha-
HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite