nach) aus den Expertenhearings gänzlich andere Schlussfolgerungen gezogen als die Regierungsfraktionen. Da die Empfehlungen der Regierungsfraktionen (im Bericht) keine existenzielle Weiterentwicklung der direkten Demokratie auf Bundesebene enthalten, wurde ein Minderheitenbericht für notwendig erachtet.
Einsetzung der Enquete-Kommission „Zur Stärkung der Demokratie in Österreich“
Der Enquete-Kommission „Stärkung der Demokratie in Österreich“ ging eine jahrelange Debatte zum Thema direkte Demokratie voraus. Während sich im Wahlkampf vor der Nationalratswahl 2013 noch alle Parteien für einen Ausbau der direkten Demokratie aussprachen, stand im Dezember 2013 nur noch wenig davon im Regierungsprogramm. Die neue Koalition bekannte sich darin lediglich „zur sinnvollen Ergänzung der repräsentativen Demokratie durch direkt demokratische Einrichtungen“. Es solle daher „eine Enquete-Kommission im Nationalrat“ eingesetzt werden.
Opposition erreichte Verbesserungen
Die Opposition hätte diese Enquete-Kommission nicht mehr gebraucht, lagen doch bereits zahlreiche Gesetzesentwürfe zur Erweiterung der direkten Demokratie auf dem Tisch. Man sah darin vielmehr eine Rückzugsstrategie der Regierungsparteien. Die Berichtslegerinnen und Berichtsleger setzten daher viel Mühe in eine Verbesserung der Rahmenbedingungen der Enquete-Kommission, um diese zumindest sinnvoll zu gestalten. Dies betraf die Untersuchungsthemen als auch den Kreis der Mitwirkenden an der Enquete-Kommission. Dadurch wurde etwa eine Minimalvariante der Bürgerbeteiligung erreicht, indem erstmals acht Bürgerinnen und Bürger ein Rederecht in der Enquete-Kommission erhielten.
Einsetzung und Arbeitsauftrag einstimmig beschlossen
Schließlich wurde die Einsetzung der Enquete-Kommission „Zur Stärkung der Demokratie in Österreich“ von allen sechs parlamentarischen Klubs beantragt und am 23. September 2014 einstimmig im Hauptausschuss beschlossen. Zeitgleich mit der Einsetzung der Enquete-Kommission wurde auch der Arbeitsauftrag der Enquete-Kommission einstimmig beschlossen:
1. Sitzung am 18. Dezember 2014: Konstituierung - Weiterentwicklung der Direkten Demokratie. Bund - Recht -Politische Positionen
2. Sitzung am 22. Jänner 2015: Weiterentwicklung der Direkten Demokratie. Land - Recht - Praxis - Politische Positionen der Länder
3. Sitzung am 18. Februar 2015: Direkte Demokratie in anderen Staaten - Recht – Praxis
4. Sitzung am 11. März 2015: Meinungsbild der organisierten Zivilgesellschaft
5. Sitzung am 15. April 2015: Politik - Medien - Bürgerinnen und Bürger
6. Sitzung am 6. Mai 2015: Parlamente in anderen Staaten
7. Sitzung am 2. Juni 2015: Politische Schlussfolgerungen
Eine 8. Sitzung wurde für 16. September zur Beschlussfassung des Endberichts der Enquete-Kommission anberaumt.
Mitglieder der Enquete-Kommission
Die Enquete-Kommission umfasste 18 stimmberechtigte Mitglieder und Ersatzmitglieder im Verhältnis von 5:5:4:2:1:1 sowie 9 weitere von den Fraktionen nominierte ständige, nicht stimmberechtigte Mitglieder und Ersatzmitglieder (Expertinnen und Experten oder Bundesrätinnen und Bundesräte), sowie acht geloste Bürgerinnen und Bürger.
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