Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll94. Sitzung / Seite 80

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betreffend „Schulautonomie für Österreich“

eingebracht im Zuge der Debatte des Nationalrates am 6.10.2015 zur Dringliche An­frage betreffend „Bildungsreform 2015 – großer Wurf oder nächster Flop?“

Eine Volkswirtschaft, die den Wert der Bildung außer Acht lässt, verspielt ihre Wettbe­werbsfähigkeit. Wir benötigen für Österreich ein Bildungssystem, das im internationa­len Vergleich wieder zu den Besten zählt.

Das ist nur durch eine Gesamtreform mit dem Ziel einer autonomen und schlanken Schulverwaltung mit einheitlichen Vorgaben durch den Bund möglich. In der Ausfüh­rung sollen beispielsweise die einzelnen Direktoren als „Manager“ direkt vor Ort für alle Belange ihrer Schule verantwortlich sein und insbesondere die Auswahl des bestqua­lifizierten Lehrpersonals vornehmen können. Gleichzeitig ist der Einfluss der Politik auf das Schulsystem zu beenden. Deswegen sollen beispielsweise die Schuldirektoren von den Eltern direkt gewählt werden.

In Österreich beherrschen 20% der Pflichtschulabgänger die wesentlichen Kulturtech­niken nicht ausreichend. Abhilfe schafft hier nur ein transparentes Bildungssystem mit klar definierten Bildungszielen. Jedem Schüler sind die zentralen Kulturtechniken wie Lesen, Schreiben und Rechnen in ausreichendem Umfang zu vermitteln. Jede Schule hat dabei dieselben, vom Bund vorgegebenen Bildungsziele zu erreichen – garantiert wird das durch eine halbjährliche Kontrolle durch externe Prüfer. Erreichen die jungen Menschen einer Schule die Bildungsziele nicht, soll die Schule unterstützt werden – so lange bis es funktioniert.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgenden

Entschließungsantrag

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung wird aufgefordert, dem Nationalrat einen Gesetzesvorschlag zur Beschlussfassung zuzuleiten, der darauf abzielt, den österreichischen Schulen die Voll­autonomie zuzuerkennen.“

*****

 


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Mag. Gerstl. – Bitte.

 


15.05.44

Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (ÖVP): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Frau Staatssekretärin! (Abg. Steinbichler versucht, Bundesministerin Heinisch-Hosek ein Päckchen Margarine zu überreichen.)

 


Präsident Karlheinz Kopf: Herr Abgeordneter Steinbichler!

 


Abgeordneter Mag. Wolfgang Gerstl (fortsetzend): Jeder Mensch ist etwas Beson­deres. Jeder Mensch ist einzigartig. Jeder Mensch hat seine unterschiedlichen Fähig­keiten und Talente. Daher kann die Antwort für alle Kinder nur ein differenziertes Schul­system sein, damit man möglichst allen gerecht werden kann, meine Damen und Her­ren! (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Walser: Zwei Typen sind das!)

Herr Kollege Walser! Wenn Sie mir jetzt sagen, dass es nur zwei Typen von Menschen gibt, glaube ich, dass die Mehrheit der Bevölkerung ganz klar der Meinung ist, dass es viel, viel mehr verschiedene Menschen gibt mit viel mehr unterschiedlichen Talenten und Neigungen. Und danach, glaube ich, sollte man den Menschen ganz, ganz, ganz viele Möglichkeiten geben. (Abg. Walser: AHS und Neue Mittelschule! Sie sagen das! Wir wollen Differenzierung!)

 


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