Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll96. Sitzung / Seite 47

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Schrangl aus Ihrer Fraktion einmal fragen, der war ja auch ÖH-Funktionär, auch der hat sich dort eingebracht. Also wenn es so schlimm wäre, dann würde ich Ihnen und dem RFS raten, einfach nicht mehr anzutreten. Meine Kritikpunkte habe ich auch, aber nichtsdestotrotz, das pauschal so hinzustellen, das ist wirklich nicht in Ordnung.

Zur UG-Novelle: Also dass die UG-Novelle ein richtiger Schritt ist, das ist klar, die Frage ist nur – Herr Vizekanzler, Sie wissen, dass das von mir immer wieder kommt –, ob es ein ausreichend großer Schritt ist, ob wir hier so weit gehen, wie es notwendig wäre. Es sind einige Punkte dabei, die wichtig sind, wenn es um die Öffnung der Karrieremöglichkeiten für junge Forscherinnen und Forscher geht. Das ist ein richtiger Schritt, aber wir bleiben hier wirklich auf halbem Weg stehen. Wir schaffen es, dass die Professorenkurie geöffnet wird, nichtsdestotrotz fokussieren wir uns auf das Jetzt, die ganze Reform geht vom Status quo aus und schaut sich die Personalstruktur an, die wir momentan haben. Das heißt, wir bleiben auf halbem Weg stehen. Das ist aller­höchstens ein Tenure-Track-Modell „light“. Es ist gut, dass wir etwas gemacht haben, gar keine Frage, aber es wird halt auf halbem Weg stehen geblieben.

Was die Zugangsbeschränkungen betrifft, bin ich, wie Sie wissen, ganz anderer Meinung als die Kollegin Maurer. Ich glaube, hier wäre es sinnvoll gewesen, sich grundsätzlich Gedanken darüber zu machen, wie man den Zugang zu österreichischen Universitäten generell regelt. Ich halte diese Einzelmaßnahmen nicht für sinnvoll. Es ist hier wiederum eine Sache, die sich auf den Status quo bezieht, und das zieht sich eben weiter durch die gesamte UG-Novelle.

Was die STEOP betrifft, halte ich es für sehr sinnvoll, was wir gemacht haben, weil wir hier insbesondere die Evaluierung des IHS miteinbezogen und klar gesehen haben, wo die Probleme in der STEOP sind – sei es die Einschränkung der Prüfungs­möglich­keiten, die jetzt aufgehoben wird, was ich für sehr wichtig halte, sei es der Höchst­umfang und der Mindestumfang innerhalb der STEOP. Das alles sind wichtige Sachen, und vor allem dass es gerade eben bei den Prüfungsmöglichkeiten zu einer Änderung kommt, ist im Interesse der Studierenden.

Zur Kettenvertragsregelung: Das ist an und für sich ein extrem schwieriges Thema, weil es natürlich – und darüber müssen wir uns schon auch im Klaren sein – nicht sein kann, dass diese Befristungen an den Universitäten der Dauer- und der Normalzustand sind. Nichtsdestotrotz sind sie momentan Realität. Durch die Kettenvertragsregelung, die jetzt eben geändert wird, war es bisher so, dass wir jungen Forscherinnen und Forschern tatsächlich die Karrieremöglichkeiten genommen haben. Jetzt machen wir einen richtigen Schritt, also insbesondere, dass die studentische Mitarbeit nicht mehr angerechnet wird, dass es, wenn es dann einen Unterschied im Job gibt, hier zu einer Lockerung kommt, und das halte ich für sehr sinnvoll.

Es kommt ein Einsichtsrecht in Prüfungsunterlagen der Aufnahmetests. – Das freut mich besonders, denn das ging auf einen Antrag von mir zurück. Schade ist, dass es erstens doch eine gewisse Zeit gedauert hat, und insbesondere, dass es zweitens auch ein Gerichtsurteil dafür gebraucht hat. Nichtsdestotrotz, auch das ist etwas Wichtiges für junge Menschen, insbesondere für die, die sich an einer Uni bewerben. Das heißt, hier kommt etwas Positives.

Noch etwas Grundsätzliches zum Schluss. Dies ist jetzt meine vorläufig letzte Rede hier – zumindest im Zusammenhang mit dem Wissenschaftsbereich. Wir haben ja einen Wechsel im Klub, wie Sie wissen, und werden auch die Funktionen neu verteilen. Daher möchte ich mich bei Ihnen, Herr Vizekanzler – auch beim Herrn Staatssekretär, der jetzt leider nicht mehr hier ist –, und auch bei allen Kolleginnen und Kollegen aus dem Wissenschaftsausschuss bedanken, weil ich glaube, dass der Wissenschafts­ausschuss in diesem Parlament wirklich ein Positivbeispiel dafür ist, wie man kon-


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