Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 34

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reschäden und vielem mehr. Und die Schadenssummen steigen jährlich. Die geschätz­ten Kosten, die uns diese Wetterkapriolen gesamt als Nation verursachen – durch Ern­teausfälle, durch Aufräumarbeiten, durch Sicherungsmaßnahmen, durch Gesundheits­schäden und vieles mehr –, gehen bis ins Jahr 2050 in die Milliarden.

Mit diesen Wetterextremen rund um den Globus werden auch die fruchtbaren Re­gionen weniger. Es fehlt an Wasser, es fehlt an Nahrungsgrundlagen. Das, was in den letzten Jahren und Jahrzehnten geschafft wurde, um den Hunger in der Welt einzu­dämmen, bekommt durch die Wetterkapriolen ernsthafte Konkurrenz und gerät dabei in Gefahr, wieder verloren zu gehen. Eine Abwanderung der Menschen aus diesen kar­gen oder von Überschwemmungen betroffenen Regionen ist die Folge, der Vertei­lungskampf wird weiter zunehmen.

Ich habe hier eine Grafik, um Ihnen zu zeigen, wie sich die Erderwärmung in den letz­ten Jahren, im letzten Jahrtausend dargestellt hat. (Der Redner hält eine Tafel mit ei­nem Kurvendiagramm mit der Überschrift „Globale Erwärmung in den letzten 1 000 Jahren“ in die Höhe, die er dann vor sich auf das Rednerpult stellt.) Ich habe diese Tafel auch ganz bewusst für die Kollegen von der Freiheitlichen Partei mitge­nommen. Bei euch ist ja schon Winter ade – nicht der Winter, sondern die Winter. Sie war ja bis vor Kurzem die Umweltsprecherin eurer Fraktion. Frau Kollegin Winter war ja eine vehemente Klimawandelleugnerin.

Daher hier diese Übersicht für euch: Diese flache Kurve in den letzten tausend Jahren beginnt in den letzten 130 Jahren massiv zu steigen. Diese flache Kurve könnte man noch 20 000 Jahre zurückverfolgen, also nichts mit Eiszeit und großräumiger Wetter- und Klimaverschiebung. Nein, diese Kurve bleibt 20 000 Jahre zurück flach. Nur in den letzten 130 Jahren steigt durch unseren massiven Eingriff der Industrialisierung diese Erderwärmung drastisch an. (Abg. Brunner: Und welche Schlussfolgerungen ziehen Sie jetzt daraus?)

Verursacht – das wissen wir längst – wird diese Erderwärmung durch den Ausstoß von Treibhausgasen, vor allem von CO2. Dieses CO2 entweicht hauptsächlich durch das Verbrennen von fossilen Energieträgern – Kohle, Erdgas und Erdöl. Alleine im letzten Jahr betrugen die Zahlungen für die Nettoimporte fossiler Energieträger in Österreich rund 10 Milliarden €. Österreich hat alleine im vergangenen Jahr 2014 rund 10 Milliar­den € bezahlt, um fossile Energieträger zu importieren. Daher ist es ein Gebot der Stunde, uns von diesen fossilen Energieträgern zu lösen. Gerade in Österreich haben wir die besten Voraussetzungen, dass uns das auch wirklich gelingen kann.

In diesem Falle – und das sage ich immer wieder – ist die Umweltpolitik eine Chan­cenpolitik. Wir wissen, dass wir in diesem Land auf der einen Seite eine große Zahl an innovativen Unternehmen haben, die neue, umweltschonende Technologien entwickelt haben und weltweit Marktführer sind. Auf der anderen Seite verfügen wir über einen bunten Mix an alternativen Energien: die Sonne, den Wind, das Wasser, nachwach­sende Rohstoffe – all das steht uns in einem enormen Umfang zur Verfügung, um den uns andere Länder beneiden.

Es war eine weltberühmte Persönlichkeit, die gemeint hat – ich zitiere –:

„Ich würde mein Geld auf die Sonne und die Solartechnik setzen. Was für eine Ener­giequelle! Ich hoffe, wir müssen nicht erst die Erschöpfung von Erdöl und Kohle abwar­ten, bevor wir das angehen.“ – Thomas Alva Edison, leider schon verstorben, 1931. Sei­ne Hoffnung hat sich bis heute nicht wirklich erfüllt.

Ich bin der Meinung, dass sich für uns durch diese innovativen Technologien, die uns mittlerweile zur Verfügung stehen, gepaart mit den Ressourcen, wenn wir diese zu­sammenführen, neue Möglichkeiten und Chancen ergeben. Wir können neue Arbeits­plätze schaffen, wir können die Wertschöpfung im Land lassen, wir können uns unab-


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