Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 35

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hängig machen, die Transportwege verkürzen und schließlich und endlich auch CO2-Emissionen vermeiden. Um die Erderwärmung zu dämpfen, muss der CO2-Ausstoß drastisch reduziert werden. Die Wissenschaft weltweit ist sich einig, es muss rasch ge­handelt werden – und das mit wirkungsvollen Maßnahmen. Wer heutzutage etwas an­deres behauptet, will einfach nur rasch berühmt werden; das behaupte ich jetzt einmal.

Diesen CO2-Ausstoß zu verringern, dazu sind wir alle gefordert. Jeder kann einen Beitrag leisten – Private, Unternehmen, Gemeinden, Bund und Länder. Und es bewegt sich etwas. Vorgestern wurde der Österreichische Klimaschutzpreis verliehen. Ich darf allen Preisträgern nochmals ganz herzlich gratulieren. Ihr seid damit ein Vorbild und zeigt, dass es möglich ist, diese Veränderung herbeizuführen. (Beifall bei der ÖVP so­wie bei Abgeordneten von SPÖ und NEOS.)

Für die Konferenz in Paris heißt das, wir dürfen in dieser Stunde nicht mehr mit dem Finger auf andere zeigen, auf intensive Industrienationen wie China oder Indien. Wir dürfen nicht vergessen, dass es in letzter Zeit immer populärer geworden ist, nach de­ren billigen Produkten – unter dem Motto „Geiz ist geil“ – zu gieren. Zum anderen müs­sen wir in dieser Frage mittlerweile alle im Boot halten und im Boot haben. Eine Klima­konferenz wie jene in Paris mit einer Beteiligung von 150 Ländern dieser Welt ist kein Wunschkonzert. Das verlangt diplomatisches Fingerspitzengefühl, um endlich alle ge­meinsam an einem Strang ziehen zu lassen.

Herr Bundesminister, ich bin zuversichtlich, dass du als Delegationsleiter des österrei­chischen Teams, so wie du es in der Vergangenheit bewiesen hast, ein leidenschaftli­cher Kämpfer für den Umwelt- und Klimaschutz bist. Das hast du sowohl bei interna­tionalen Auftritten als auch bei nationalen Gelegenheiten bewiesen. Wir lassen uns auch unsere österreichischen Erfolge nicht kleinreden. Daher ist die Ausgangssituation gut, dass wir in Paris kurz- und langfristige Ziele erreichen können, wie die angepeilten 2 Grad maximale Erderwärmung. Diese muss eingedämmt werden, aber mit den neu­en Auflagen muss es auch einen Sanktions- und Überwachungsmechanismus geben.

Es sollte – da sind wir uns, glaube ich, auch einig – keine starre Zuteilung wie im Ky­oto-Protokoll geben, sondern diese sollte durch einen flexiblen Mechanismus ersetzt werden. Die laufenden Anpassungen und Evaluierungen müssen auch ihren Platz fin­den.

In diesem Sinne, Herr Bundesminister, herzlichen Dank für deinen Einsatz und alles Gute für Paris! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

9.19


Präsidentin Doris Bures: Zu einer einleitenden Stellungnahme hat sich Herr Bundes­minister Dipl.-Ing. Rupprechter zu Wort gemeldet. Herr Bundesminister, Ihre Redezeit soll 10 Minuten nicht überschreiten. – Bitte.

 


9.19.37

Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Andrä Rupprechter: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Hohes Haus! Der Klimawan­del ist – wie es richtig gesagt wurde – eine der großen Herausforderungen unseres Jahr­hunderts. Er ist auch schon Realität und spürbar: Hitze und Dürre, gerade wie in die­sem Sommer, dem wärmsten, seit es Aufzeichnungen gibt.

Österreich ist da besonders betroffen. Sie brauchen nur bei der Tür hinauszugehen, dann merken Sie es. Denn wenn wir jetzt, Mitte November, so sommerliche Tempera­turen haben, dann ist das schon auch ein eindeutiges Zeichen.

Der Sachstandsbericht, den wir letztes Jahr im September vorgelegt haben, zeigt auf, dass der sensible Alpenraum ganz besonders vom Klimawandel betroffen ist. Starke Temperaturschwankungen und die Häufung von Extremwetterereignissen in den letz-


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