Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll100. Sitzung / Seite 188

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weise damit einhergehender Aufschwung bei der Beschäftigung sind immer auch eine Frage der Stimmung – beziehungsweise der Stimmung, die wir selbst vermitteln.

Die Bedrohungsszenarien, die uns heute teilweise vom Team Stronach vorgespielt wer­den, schaffen keinen einzigen Arbeitsplatz. Daher bleibe ich lieber bei Daten und Fak­ten. Diese sind zwar herausfordernd, aber im Gegensatz zu den Polterern sind wir da­bei, diese Herausforderungen in der Substanz zu erkennen, aber auch danach zu han­deln. Ein Beispiel dafür ist auch das Maßnahmenpaket, das in den letzten Tagen von der Bundesregierung vorgestellt wurde. Durch wertvolle Investitionen wird nicht nur die Schaffung neuer Arbeitsplätze ausgelöst, sondern es wird auch Beschäftigung in Ös­terreich gesichert.

Ich möchte mich speziell mit dem nicht minder herausfordernden Bereich der Wirt­schaft auf dem Lande, also der Landwirtschaft, auseinandersetzen. Der Wirtschaftsfak­tor Landwirtschaft ist ein beträchtlicher, wir werden das morgen in der Diskussion über den Grünen Bericht des letzten Jahres sicher noch eingehend beleuchten. Dieser Grü­ne Bericht bestätigt der Landwirtschaft einen Produktionswert von rund 8,54 Milliar­den € im letzten Jahr. Und wenn man dann die Wirtschaftsbereiche im vor- und nach­gelagerten Bereich hernimmt, dann geht es dort um Umsatzerlöse von rund 38 Mil­liarden €. Damit ist klar, dass die Landwirtschaft ein wesentlicher Wirtschafts- und Ar­beitsplatzfaktor im ländlichen Bereich ist. Immerhin geht es dabei um mehr als 500 000 Ar­beitsplätze in Österreich.

Ich denke, dass wir sowohl mit dem neuen Budget, das wir in den nächsten zwei Wo­chen intensiv diskutieren werden, als auch mit den Maßnahmen und Mitteln der Ge­meinsamen Agrarpolitik wesentliche Rahmenbedingungen für die Zukunft für die bäu­erliche Lebensmittel- und Nahrungsmittelproduktion sicherstellen. Unsere heimischen Lebensmittel sind von bester Qualität und sichern auf dem Weg zum Konsumenten wertvolle Arbeitsplätze. Dessen sollten wir uns alle hier bewusst sein. Mit öffentlichen Mitteln sichern wir den bäuerlichen Familien einen gewissen Ausgleich für die sehr nied­rigen Produzentenpreise, und diese niedrigen Produzentenpreise – oder anders ge­sagt: diese öffentlichen Mittel – sind bis zu einem gewissen Grad auch Konsumenten­förderung und -unterstützung.

Am wichtigsten für den Erhalt der bäuerlichen Arbeitsplätze ist aber die Nachfrage selbst. Mehr Inlandsnachfrage sichert die Jobs und schafft auch neue Arbeitsplätze. Es geht aber um Arbeitsplätze nicht nur in der Landwirtschaft, es geht um Arbeitsplätze zum Beispiel auch im Handel, im Tourismus, es geht um Arbeitsplätze im Bereich der Produktion der Landmaschinen, der Saatgutwirtschaft, der Bauwirtschaft.

Die bäuerlichen Familien investieren jeden Euro, den sie verdienen, wieder in die re­gionale Wirtschaft. Und dass diese regionale Wirtschaft oder dieser Kreislauf der re­gionalen Wirtschaft funktioniert und intakt ist, ist ein wesentlicher Faktor dafür, dass auch der ländliche Raum in Zukunft stabil ist und funktioniert. Diesen Kreislauf gilt es am Leben zu erhalten, und zwar in der Form, dass wir unsere Bäuerinnen und Bauern durch den Kauf ihrer Produkte unterstützen. Die Lage schlechtzureden, ohne zu han­deln, schafft keinen einzigen Arbeitsplatz hier bei uns in Österreich. (Beifall bei der ÖVP.)

18.15


Präsident Karlheinz Kopf: Nächster Redner: Herr Abgeordneter Wurm. – Bitte.

 


18.15.25

Abgeordneter Peter Wurm (FPÖ): Herr Präsident! Frau Staatssekretärin! Natürlich be­finden wir uns in einer Krisensituation – ich glaube, wer das abstreitet, lebt nicht in der Realität. Frau Staatssekretärin Steßl, ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber wenn ich mir den Themenkomplex vor Augen halte und mir dann die Regierungsbank anschaue, dann muss ich sagen, ich weiß zwar jetzt nicht ganz genau, was Ihr Aufgabengebiet im


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