Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 363

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seit drei Jahren ein Einkommensminus, jedes Jahr 5 Prozent – Personalausweitung in Ihrem Ministerium um 5 Prozent jedes Jahr. Da gibt es keine Einsparung, und da wol­len wir Verwaltungseinsparungen! (Neuerliche Zwischenbemerkung von Bundesminis­ter Rupprechter.)

Kollege Plessl hat es ja angesprochen, man soll sagen, wo man Ausgaben kürzen kann. Ökosoziales Forum, Ökosoziales Forum Europa und in allen Landesgruppen: 700 000 € pro Jahr! Das können Sie streichen, das braucht kein Mensch! Sagen Sie mir einen Land­wirt, der irgendwie vom Ökosozialen Forum profitiert hat! Das ist ein Versorgungsverein, wo ausschließlich ÖVP-Politiker drinnen sitzen – 700 000 € hinausgeschmissen! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der NEOS. – Rufe bei der ÖVP: Hallo!)

Oder: diese Genussland-Aktionen, diese ganzen Qualitätsprogramme, die Sie da brin­gen, jede Region ist schon eine Genusslandregion: 3 Millionen € pro Jahr! Die stehen sich gegenseitig im Weg! Wir brauchen dies nicht, 3 Millionen € können Sie sparen, oh­ne dass ein Landwirt irgendeinen Nachteil dadurch hat.

Oder: Internationalisierung der PRÄKO. Niemand weiß, was sich hinter diesem Titel ver­steckt. Hunderttausende Euro! Ich weiß nicht, wie viele es heuer sind, Sie haben das ja nicht mehr ausgewiesen. Im letzten Jahr waren es 700 000 € – für nichts, niemand weiß etwas!

Oder: LFI, eine ganz spezielle Organisation. (Abg. Strasser: Vorträge und Kurse!) – Ja, Vorträge und Kurse, genau, dazu kommen wir jetzt! – LFI, das sind diese Ländlichen Fort­bildungsinstitute, und die bekommen seitens des Ministeriums 7,5 Millionen € im Jahr. (Abg. Strasser: Das ist das Bildungsbudget! – Weitere Rufe bei der ÖVP: Bildung!) Das ist das Bildungsbudget, passt, da gebe ich Ihnen recht.

Und jetzt lese ich euch einmal vor, was das LFI gemeinsam mit dem Bund, mit der EU und mit den Ländern fördert. Einen „Grundkochkurs für Studenten und Lehrlinge“, das bietet das Fortbildungsinstitut an. Oder: „Indian Balance“ bietet das Institut an. „Das ist eine Bewegungsform aus dem indianischen Kulturkreis. Die Kombination aus fließen­den Bewegungen und bewusster Atmung setzt die innere Energie frei und schärft die Körperwahrnehmung.“ (Heiterkeit bei der FPÖ.) Gefördert von Bund, Land und EU, veranstaltet vom Ländlichen Fortbildungsinstitut. (Beifall bei FPÖ und NEOS sowie des Abg. Steinbichler.) Das können Sie streichen, und niemand hat ein Problem damit.

Wir haben das schon einmal kritisiert bei dem LFI. Ihr Vorgänger hat ja Flirtkurse für Bauern finanziert, das ist dann groß in der Zeitung gestanden. Sie haben das abge­schafft, herzlichen Dank dafür. Flirtkurse für Bauern haben Sie abgeschafft, dafür wer­den jetzt andere Kurse vom LFI angeboten, wie etwa „Grüne Aphrodisiaka – die Lie­besmedizin der Natur“ (Heiterkeit bei der FPÖ), gefördert von Bund, Land, Gemeinden und Landwirtschaftsministerium. „Grüne Aphrodisiaka“ – veranstaltet vom LFI, Land­wirtschaftlichen Fortbildungsinstitut. (Abg. Steinbichler: Bravo! – Beifall bei FPÖ und NEOS sowie des Abg. Steinbichler.)

Herr Minister, ich muss Ihnen noch einen Kurs vorlesen, angeboten vom LFI, Ländli­chen Fortbildungsinstitut, wo die Bauern ausgebildet werden in „Kumihimo – Japani­sche Flechtkunst“, gefördert von Bund, Land und EU. (Abg. Steinbichler: Bravo!) Hier geht es um „Persönlichkeit und Kreativität“, Kursbeitrag: 35 €, gefördert vom Ministeri­um. – Abg. Darmann: Da muss der Minister schon selber lachen!)

Einen besonders interessanten Kurs, Herr Minister, habe ich noch, vom Ländlichen Fortbildungsinstitut Steiermark: „LQB – Wie umarme ich einen Kaktus?“, gefördert von Bund, Land und EU. (Abg. Steinbichler: Bravo! – Lebhafte Heiterkeit und Beifall bei Abgeordneten von FPÖ, NEOS und Team Stronach.) Kursdauer: 4 Unterrichtseinheiten; Zielgruppe: Alle interessierten Bäuerinnen und Bauern, die sich mit dem Thema Puber-


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