rer Wertegemeinschaft durch ein frauenfeindliches Weltbild einer falsch verstandenen Religion zu warnen.
Denn nach wie vor ist Gewalt gegen Frauen allgegenwärtig:
So ist Genitalverstümmelung kein Problem einzelner afrikanischer Staaten, die Beschneidung von Mädchen betrifft auch junge Frauen in Österreich: In Österreich werden bereits 8000 Fälle von weiblicher Genital-Verstümmelung angenommen, europaweit gibt es bereits 500.000 Opfer (06.02.2014 / Tiroler Tageszeitung Onlineausgabe)
Allein in Wien sollen 1.900 Frauen von Genitalverstümmelung betroffen sein.
„Jedes Jahr kommen ungefähr 100 neue Mädchen und Frauen zu uns. Die meisten Betroffenen kommen schon beschnitten von Zuhause hierher. Es wird aber davon ausgegangen, dass es auch hier passiert, obwohl es keine Anzeigen gibt. Manchmal erfolgt die Beschneidung auch während eines Heimaturlaubes“, sagt Umyma Eljeledm, Ärztin bei „FEM Süd, Gesundheitszentrum für Frauen, Eltern und Mädchen“. (20.03.2015 orf.at)
Auch offizielle Statistiken, wie viele Frauen in
Österreich im Namen der Ehre umgebracht werden, fehlen: Die Ehre in
islamischen Gesellschaften ist ein wichtiges unverzichtbares
"Gut", dessen Verlust im Auge der islamischen Gemeinschaft eine
Wiederherstellung verlangt, die je nach Schwere des Vergehens auch nur mit
dem Tod der/
des Ehrbrecherin/s wiederhergestellt werden kann. In den Augen der Gemeinschaft
ist besonders die Tugendhaftigkeit der Frauen Voraussetzung und Garant für
die Ehre der Familie. Ein Fehlverhalten, wie z.B. vermutete sexuelle Unmoral,
bringt unweigerlich über die ganze Familie Schande und führt zum
Verlust der Ehre. Zum Fehlverhalten gehört nicht nur der sexuelle Verkehr
außerhalb der Ehe, sondern in manchen Gemeinschaften der bloße
Kontakt oder das Gespräch mit einem Nichtfamilienmitglied, ein kurzer
Flirt, ein unerlaubter Blick, die freie Wahl des Partners oder auch das Verlassen
des Hauses ohne einen männlichen Begleiter.
Dass sich solche Vorfälle auch in Österreich abspielen, wurde durch zahlreiche Medienberichte dokumentiert – konkrete Zahlen zur Häufigkeit fehlen allerdings.
Nicht viel besser stellt sich die Dokumentation von Zwangsverheiratung dar.
Obwohl Zwangsheirat eine Straftat ist, für die bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Haft drohen, schätzen Expert/innen, dass in Österreich jährlich um die 200 Mädchen und junge Frauen von Zwangsheirat betroffen sind. (gewaltinfo.at)
Die Dunkelziffer ist vermutlich aber viel hoch.
Betroffen sind vor allem Minderjährige mit österreichischer Staatsbürgerschaft, die bereits in zweiter oder dritter Generation hier leben, meist sind es Mädchen. Unter dem Druck ihrer Eltern werden sie in deren Heimatland verheiratet. Danach ist ihr Leben nicht mehr so wie früher: Sie müssen ihre Schule verlassen, ihre Lehre abbrechen. Ihre eigenen Bedürfnisse sind nun zweitrangig. Sie haben für ihren Partner und die neue Familie da zu sein. Sie müssen auf Befehl lieben. Durch die frühe Heirat stellen die Eltern sicher, dass die betroffenen Mädchen jungfräulich heiraten und so die Familienehre gewahrt bleibt.
Die unterfertigten Abgeordneten stellen daher nicht zuletzt vor dem Hintergrund des internationalen Gedenktages für die Opfer von Gewalt an Frauen am 25. November 2015 folgenden
Entschließungsantrag
Der Nationalrat wolle beschließen:
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