Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 428

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In diesem Sinne wünsche ich uns, dass die Bildungsreform bei den Kindern gut an­kommt und ihre Wirkung nicht verfehlt. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

19.18


Präsident Karlheinz Kopf: Ein kleiner Nachtrag zur Rede von Frau Abgeordneter Schi­manek: Der von ihr im Rahmen ihrer Ausführungen eingebrachte Entschließungsantrag ist ausreichend unterstützt und steht mit in Verhandlung.

Der Antrag hat folgenden Gesamtwortlaut:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Carmen Schimanek, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Erstel­lung einer Studie über die aktuelle Situation muslimischer Frauen und Mädchen in Ös­terreich – UG 30

eingebracht im Zuge der Debatte zu TOP 6: Bericht des Budgetausschusses über die Regierungsvorlage (820 d.B.): Bundesgesetz über die Bewilligung des Bundesvoran­schlages für das Jahr 2016 (Bundesfinanzgesetz 2016 - BFG 2016) samt Anlagen (891 d.B.)

Mit dem internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen am 25. No­vember 2015 startet die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“.

Gewalt an Frauen ist ein angst- und schambesetztes Tabuthema. Deshalb gilt es, mit­tels dieser Aktion das Schweigen aufzubrechen und betroffenen Frauen Mut zu ma­chen. Dies umso mehr, da sich der Großteil von Gewalt gegen Frauen immer noch im engsten familiären Umfeld abspielt.

Ein ganz besonderes Problem stellt die psychische Gewalt dar. Diese ist viel subtiler, weil man hier auf den ersten Blick keine Verletzungen oder Wunden sieht. Diese Art von Machtausübung ist aber genauso schrecklich und zerstörerisch wie physische Ge­walt. Denn mittels psychischer Gewalt werden Frauen sukzessive gebrochen, kleinge­macht und somit jeglichem Selbstwertgefühls beraubt.

Durch die Zuwanderung vermehrt muslimischer Flüchtlinge besteht aus Sicht der un­terfertigten Abgeordneten die Gefahr, dass das bereits zurecht erkämpfte und selbst­verständliche Frauenbild unserer Gesellschaft unterwandert wird. Deshalb gilt es, be­reits den ersten negativen Anzeichen entschieden entgegenzutreten.

Völlig abzulehnen sind daher in diesem Zusammenhang Aussagen des Chefs der Is­lamischen Glaubensgemeinschaft in Oberösterreich, der in einem Interview mit dem „Volksblatt“ feststellte: „Psychisch und physisch sind die Frauen eben schwach, und sie werden schwanger, und wenn sie allein sind, brauchen sie Schutz und sind in Gefahr.“

Mit diesen Worten begründet Murat Baser, Chef der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Oberösterreich, im Interview mit dem „Volksblatt“, warum im Koran der Mann eine Stu­fe über die Frau gestellt wird.

Auf die Frage nach der Bedeutung einzelner Suren im Koran hatte Baser unter ande­rem erklärt, Gott habe Verantwortung an die Männer gegeben. Im Islam sei der Mann verantwortlich für die Unterkunft, er müsse arbeiten für seine Frau und seine Kinder, also Geld herholen, Arbeit finden und versorgen. Gleichberechtigung gebe es sowieso, keine Frage - aber jemand müsse dann letztendlich entscheiden. Wenn eine Firma ge­gründet wird, dann habe irgendwer 51 Prozent, also niemals 50:50. Und in der Familie sei es genau dasselbe.

Aufgabe der Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ ist es daher nicht zuletzt vor dem Hintergrund dieser Aussagen auch, vor einer schleichenden Untergrabung unse-


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