Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 427

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

ist immer noch ein angst- und tabubesetztes Thema. Es gilt, Frauen Mut zu machen und dass Frauen ihr Schweigen brechen.

Es hat mich sehr berührt, am vergangenen Sonntag das Interview von Sabatina James in der „Kronen Zeitung“ zu lesen. Ich muss der Dame gratulieren: Das war ein Plädoyer für die Freiheit! Wir würden mehr solche mutigen Frauen brauchen.

Deshalb bin ich überzeugt davon, dass wir eine solche Studie brauchen. Ich halte es da auch mit Alice Schwarzer, die nicht im Verdacht steht, ein Mitglied der Freiheitlichen Partei zu sein, aber schon vor Monaten ihr Unbehagen gegenüber den islamischen Agi­tationen kundgetan hat. Sie haben jetzt mit dem Antrag die Möglichkeit, in Österreich Farbe zu bekennen. (Beifall bei der FPÖ.)

19.14


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Ing. Hofinger zu Wort. – Bitte.

 


19.14.55

Abgeordneter Ing. Manfred Hofinger (ÖVP): Geschätzter Herr Präsident! Geschätzte Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Bildungschancen müssen für alle gleich sein. Lei­der bestätigt uns die OECD das nicht und stellt uns bezüglich Bildungsvererbung ein schlechtes Zeugnis aus. Positiv zu bemerken ist jedoch, dass wir im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern das viertbeste Land sind, was Jugendlichen in Ausbildung oder in Beschäftigung anlangt. Bei uns sind es nur 12 Prozent, die das nicht sind, und damit liegen wir im Spitzenfeld. Ich glaube, das ist auf unser gutes duales Ausbildungs­system zurückzuführen, und das ist sicher für uns ein gutes Zeichen.

Grundsätzlich denke ich, gerade um der Vererbung im Bildungsbereich entgegenzuwir­ken, ist die neue Bildungsreform besonders gut und besonders wichtig, und sie stellt ei­nen sehr bedeutenden Schritt dar. Ich möchte hier versuchen, die Bildungsreform auf unseren ländlichen Raum herunterzubrechen.

Gerade in den Regionen mit den kleinen Schulen haben wir besonders zu kämpfen mit der Abwanderung in die Ballungsräume – Bildungsabwanderung –, daher müssen die Schulen umso attraktiver sein. Und wie erreicht eine Schule, dass sie attraktiv ist? – Durch ein gemeinsames Bildungsniveau.

Gerade hier setzen wir mit der Bildungsreform einen Schritt in der Elementarpädagogik mit dem zweiten verpflichtenden Kindergartenjahr und einem besseren Übergang in die Volksschule, damit die Kinder in der ersten Klasse Volksschule talentemäßig gefördert sind und bildungsmäßig einigermaßen den gleichen Stand haben.

Zweiter Punkt, wodurch eine Schule attraktiv sein kann, ist die Ausstattung der Schule. Hier ist natürlich auch in Zukunft auf den Finanzausgleich Rücksicht zu nehmen, aber ich begrüße auch den Breitbandausbau, der für die Attraktivität und die Ausstattung der Schule besonders wichtig sein wird.

Großes Potenzial für die Attraktivität einer Schule sehe ich auch in der Flexibilität und der Qualifikation unseres Lehrpersonals. Ich glaube, da haben wir großes Potenzial, da­rum müssen wir auf unsere Pädagoginnen und Pädagogen sehr positiv zugehen.

Schließlich denke ich, dass wir mit dem neuen Autonomiepaket der Bildungsreform auch einen gewissen Konkurrenzkampf zwischen den Schulen erzeugen, was sicher belebend wirken wird.

Natürlich sind das Wichtigste die Talente und Begabungen unserer Kinder, und mit den Schwerpunktsetzungen können wir besonders die Leistungsorientiertheit beziehungs­weise die individuelle Förderung unserer Kinder forcieren.

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite