Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 426

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Sehr geehrte Herren, in diesem Zusammenhang möchte ich gerne Bertolt Brecht zitie­ren: „Der starke Mann ist stärker ohne Gewalt.“ (Beifall bei der SPÖ.)

19.10


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächste gelangt Frau Abgeordnete Schimanek zu Wort. – Bitte.

 


19.10.40

Abgeordnete Carmen Schimanek (FPÖ): Herr Präsident! Frau Minister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Ich möchte mit einem Zitat beginnen:

„Das Budget ist die in Zahlen gegossene Politik dieser Regierung“. Und weiter: „88 Cent pro Frau und Jahr, das ist das ,beschämende Ergebnis dieses Budgets, ein Klein­geld‘“. – Diese Aussage stammt nicht von mir, diese Aussage stammt von der ehemali­gen SPÖ-Frauensprecherin Heinisch-Hosek.

Und weiter:

„… kritisierte Heinisch-Hosek, die abschließend nochmals die Verantwortung der Frau­enministerin betonte, die sich die Frage gefallen müsse“ – richtig müsste es heißen: ge­fallen lassen müsse –„, warum sie sich nicht für ein anderes“ – nämlich höheres – „Bud­get eingesetzt hat.“ – Diese Frage, Frau Minister, kann ich nur an Sie weitergeben. (Bei­fall bei der FPÖ.)

Das ist wirklich Zynismus pur, wenn Sie uns hier erklären, das Frauenbudget sei aus­reichend und Sie seien froh, dass Sie es haben halten können. – Wir haben nämlich nachgerechnet: Im Jahr 2005 haben die Frauen in Österreich aus dem Budget infla­tionsbereinigt 1,06 € erhalten, 2004 waren es 1,04 €, de facto weniger, als Sie damals selber kritisiert haben. – Da gibt es aber keinen Aufschrei, da gibt es auch keinen Auf­schrei seitens der SPÖ, und das wundert mich sehr.

Noch einmal, Frau Minister, ich halte es mit Ihnen: Mir sind die 10,15 Millionen € auch zu wenig. Wir haben sehr viele notwendige Projekte in Österreich auszuführen. Wir ha­ben heute schon davon gehört: Gewaltprävention, Opferschutz, Frauenprojekte, Frau­enberatungseinrichtungen, die zu unterstützen sind, und natürlich auch die Frauenbe­ratungseinrichtungen, die für Gewaltschutz zuständig sind.

Wir haben im Ausschuss gehört, dass Sie noch ungefähr 300 000 € für eigene Projekte zur Verfügung haben, deshalb bringe ich folgenden Antrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Carmen Schimanek, Kolleginnen und Kollegen betreffend die Erstel­lung einer Studie über die aktuelle Situation muslimischer Frauen und Mädchen in Ös­terreich

Der Nationalrat wolle beschließen:

„Die Bundesregierung und insbesondere die Bundesministerin für Bildung und Frauen werden aufgefordert, eine wissenschaftliche Studie in Auftrag zu geben, in der die ak­tuelle Lebenssituation muslimischer Frauen und Mädchen in Österreich, insbesondere hinsichtlich der Bereiche Zwangsverehelichung, Geschlechtsverstümmelung und Gewalt im Namen der Ehre dokumentiert wird.“

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Frau Minister, wir haben bereits gehört, heute startet die Aktion „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ – mehrere Kolleginnen haben es schon angesprochen. Gewalt an Frauen


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