Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll104. Sitzung / Seite 503

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ge bauen werden, und es sind auch flankierende Maßnahmen in der Infrastruktur vor­gesehen, um ein geordnetes Wachstum in den Ballungszentren zu ermöglichen.

Aus diesem WBIB-Topf stehen auch Mittel für die thermisch-energetische Sanierung zur Verfügung, die ökologisch sehr wichtig ist. (Abg. Moser: Und die massiv gekürzt wurde!) Die Wertschöpfung … (Zwischenruf des Abg. Höbart.) – Es wird dort auch sa­niert. Der Herr Vizekanzler hat erklärt, dass in diesem Bereich umgeschichtet wird.

Diese Sanierung ist ein ganz wesentlicher Bereich, weil sich dadurch auch eine höhere Wertschöpfung als beim Neubau ergibt; man kann um 10 Prozent pro Person hier mehr Wert schöpfen.

Auch der Sanierungsscheck steht zusätzlich weiter zur Verfügung – das ist ja eine be­fristete Offensive –, und aus diesem Titel werden im nächsten Jahr 45 Millionen € zur Ver­fügung stehen.

Insgesamt ist es ein sparsames Budget, es macht aber aus meiner Sicht Österreich rei­cher – reich an zusätzlichem qualitätsvollen Wohnraum, reich an einem Angebot, das insgesamt kostendämpfend wirkt, und auch reich an internationaler Anerkennung für die­ses Erfolgsmodell des österreichischen Wohnbaus. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

12.36


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Schatz. – Bitte.

 


12.36.32

Abgeordnete Mag. Birgit Schatz (Grüne): Herr Präsident! Ich möchte nur kurz etwas zum Wirkungsziel 2, zum Ziel der Attraktivierung und Modernisierung der dualen Aus­bildung, der Lehrlingsausbildung, sagen. Das ist ein Ziel, das wir sicher unterstützen. Ich denke, dass gerade bei der Modernisierung der Berufsbilder in letzter Zeit doch einiges weitergegangen ist. Was aber das Thema Qualitätssicherung bei der Lehrlingsausbil­dung betrifft, so liegt da noch ein sehr, sehr langer Weg vor uns. Es ist nämlich noch immer – egal, was Frau Abgeordnete Winzig, die jetzt nicht mehr da ist, sagt – ein Zu­fall, ob ein Jugendlicher das Glück hat, in einen engagierten Ausbildungsbetrieb zu kom­men und dort wirklich intensiv betreut zu werden, eine gute Aus- und Bildung zu bekom­men, oder ob er – unter Anführungszeichen – das „Pech“ hat, als quasi billige Hilfskraft mit Tätigkeiten konfrontiert zu sein, die eigentlich gar nichts mit der Ausbildung zu tun ha­ben. – Das kann es einfach nicht sein! Es kann nicht sein, dass wir es dem Zufall über­lassen, ob junge Menschen in Österreich eine gute Ausbildung bekommen.

98 Prozent aller Lehrlinge schaffen einen positiven Abschluss in der Berufsschule, aber 25 Prozent schaffen die Lehrabschlussprüfung nicht. Es liegt also nicht am Engage­ment der jungen Menschen, dass sie diesen Lehrabschluss nicht schaffen, das würde sich ja widersprechen, sondern definitiv auch an der Qualität der betrieblichen Ausbil­dung, und da müssen wir ansetzen. (Zwischenruf des Abg. Loacker.) Der Herr Minis­ter ist diesen Ansatz ja bereits angegangen, Herr Abgeordneter Loacker! (Beifall bei den Grünen.)

Wo müsste weiter investiert werden? – Auf jeden Fall bei der Aus- und Fortbildung der Ausbildner und Ausbildnerinnen, aber eben auch bei der Qualitätskontrolle. Es kann ein­fach nicht sein, dass die Lehrlingsstelle, also quasi die Wirtschaftskammer, im Zusam­menhang mit der Ausbildung die eigenen Betriebe kontrolliert. Das funktioniert nicht. Qualitätskontrolle muss ausgelagert sein, wenn man will, dass sie funktioniert.

Meine Damen und Herren, fast die Hälfte der Lehrlinge gibt an, nur unregelmäßig Kon­takt mit ihren Ausbildnern zu haben. Ein Drittel aller Lehrlinge sagt, dass sie regelmä­ßig ausbildungsfremde Tätigkeiten ausüben müssen. Und mit welcher Konsequenz? – In unserem System quasi mit keiner.

 


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