les andere, was Integrationsmaßnahmen sind, auch nicht Abschiebungen, Rückführungen, Rücktransporte, Kosten für Bundesheer, Soldaten oder Grenzsicherung.
Die Österreichische Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung ÖFSE geht davon aus, dass es im Jahr 2015, wenn man die Kriterien der OECD ganz exzessiv ausnutzt, maximal zu einer Anrechnungsmöglichkeit von 460 Millionen € kommen wird. Das ist vergleichbar mit der kompletten Summe der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit für dieses Jahr, es entspricht auch 55 Prozent der gesamten ODA-Quote Österreichs 2015.
2016 geht die ÖFSE dann von eine Zahl von 550 bis 700 Millionen € aus, die auf die ODA-Quote anrechenbar wäre. Wir würden dann 2016 damit auf einen Anteil der entwicklungsrelevanten Zahlungen von 0,56 Prozent des Bruttonationaleinkommens kommen. Wir haben das Ziel, 0,7 Prozent des BNE für die Entwicklungszusammenarbeit zu erreichen. Ich möchte die 0,7 Prozent nicht dadurch erreichen, dass wir in Österreich möglichst viele Flüchtlinge aufnehmen, versorgen und uns diese Kosten anteilig anrechnen. Ich möchte die international vereinbarte Quote dadurch erreichen, dass wir eine wirklich gute internationale Entwicklungszusammenarbeit finanzieren, bilateral und multilateral, und nicht global mit Füßen umverteilt wird, indem Leute aufgrund schlechter Lebensbedingungen zu uns kommen müssen.
Ich möchte gerne die ODA-Quote durch eine menschenrechtbasierte Entwicklungszusammenarbeit erreichen, die auf den Prinzipien von Ownership, Rechtsstaatlichkeit, demokratischer Regierungsführung, Frieden und anderen solchen Kriterien basiert.
Ich wünsche mir ein gutes Leben für alle dort, wo sie leben, damit Menschen erst gar nicht zu uns flüchten müssen. – Danke sehr. (Beifall bei der SPÖ.)
18.34
Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Mag. Kogler. – Bitte.
18.34
Abgeordneter Mag. Werner Kogler (Grüne): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Ich möchte einige wenige Minuten dafür verwenden, im Namen unserer Kollegin Christiane Brunner einen Entschließungsantrag einzubringen, der ja fast mit dem Anliegen der Vorrednerin korrespondiert. (Abg. Rädler: Warum ist sie nicht da?) – Ja, die ist hoffentlich in Paris zur Klimakonferenz gut gelandet.
Ein Aspekt zukünftiger Flucht ist mit Sicherheit – das weisen alle Expertinnen und Experten so aus – die Angelegenheit der Klimaveränderung. Die wirkt sich ja in unterschiedlichen Ländern völlig unterschiedlich aus. Auch da ist es wieder ungerechterweise so, dass gerade die, die auf Entwicklungszusammenarbeit angewiesen wären, also die Ärmsten, am stärksten betroffen sind.
Deshalb – ich kürze jetzt die ganze Begründung ab – hat es an sich eine gute Idee gegeben, bei deren Mitfinanzierung Österreich wieder hinten nachhinkt, um nicht zu sagen, fast quer im Stall steht, nämlich dass man diesen Ländern aus dem Green Climate Fund Unterstützung zukommen lässt, damit das unter anderem als Glaubwürdigkeitssignal verstanden wird, aber natürlich auch für sinnvolle ökologische und damit letztendlich ökonomische Investitionen vor Ort. Die können sich das nicht immer leisten, deshalb ist es gut, wenn wir hier Hand anlegen, und auch die öffentliche Hand etwas lockermacht. Das ist durchaus vernünftig.
Was passiert? Viele Länder bewegen sich in die richtige Richtung; Österreich ist eben hintennach. Hollande hat in Paris im August genau auf diesen Fonds Bezug nehmend Folgendes gesagt: „Ohne die ab 2020 versprochenen 100 Milliarden Dollar jährlich wird es bei dem Klimagipfel in Paris kein Abkommen geben.“ Deshalb sollten sich alle und insbesondere die reichsten Länder Europas da nicht hinten ansiedeln, sondern vorangehen.
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