Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll109. Sitzung / Seite 118

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die gemästet werden. Diese Hirsche kommen dann als Wild auf die Teller. Wir sprechen da nicht von Wildpasteten, die dazukommen. Wir sprechen da nicht von Teilstücken. Ich sage immer: Wenn man in jedem Gasthof Hirschbeiried bekommt, dann muss es in Österreich irgendwo einen Hirsch geben, der 36 Kilometer lang ist. (Beifall beim Team Stronach. – Abg. Vogl: Und zum VKI?) – Jetzt komme ich zum VKI, Herr Kollege! Danke, das war zum richtigen Zeitpunkt, du hast offensichtlich mitge­dacht.

Schau her (eine Packung Margarine in die Höhe haltend)! Dieses Biogütesiegel habe ich das letzte Mal auch gezeigt – zertifiziert mit österreichischem Biogütesiegel, Qualität aus Österreich. Ich habe das an den VKI weitergeleitet. Warum? – Weil dasselbe Gütesiegel bei uns in der Cafeteria auf der Speisekarte ist (eine Speisekarte in die Höhe haltend), mit derselben Zertifizierungsnummer. Und wie es der Herrgott so wünscht, treffe ich gestern die Küchenhilfe, wie sie mit dem benützten Geschirr wegfährt. Sie hat auch die Kartoffelkroketten, die es zum Mittagsmenü gegeben hat, am Wagerl, und ich sage: Darf ich schauen? – Ja, selbstverständlich, sagt sie. Dann haben wir geschaut.

Wissen Sie, was in den Kartoffelkroketten der Parlamentscafeteria mit österreichi­schem Qualitäts-Biogütesiegel drinnen ist? Bei Gott, wir haben in Eferding so viele Erdäpfel! Wir haben die „Eferdinger Landl-Erdäpfel“ in bester Qualität. Wir haben im Vorjahr einen Supermarkt kritisiert, weil zu dem Zeitpunkt, als wir ausreichend Eferdin­ger Erdäpfel gehabt haben, äthiopische Erdäpfel nach Österreich importiert worden sind – sind ja nur 12 000 Kilometer. Aber wir haben auch in der Parlamentscafeteria unter dem österreichischen Biogütesiegel einen holländischen Lieferanten: Aviko (ein Schild mit dem Logo der genannten Firma in die Höhe haltend).

Geschätzte Freunde, warum hat das etwas mit dem Klimagipfel in Paris zu tun? (Abg. Vogl: Und mit dem VKI?) Ist es notwendig, dass man alleine bei den Kartoffeln die fünffache Kilometerstrecke zurücklegt? Wien–Eferding sind 200 Kilometer, Wien–Holland sind 1 150. (Beifall beim Team Stronach.) Ist das notwendig? Ist das Klima­schutz? Kostet es Geld, wenn wir diesen Wahnsinn unterbinden? Kostet es Geld, oder ist das eine Sofortmaßnahme, die hilft? (Abg. Strolz: Wie löst man das dann?)

Das ist das Wesentliche, und deshalb herzlichen Dank dem VKI! Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wurde bereits gedankt. Ich möchte mich diesem Dank anschließen, es ist großartig. Sie haben bereits mit … (Abg. Strolz: Wie löst man das dann?) – Lieber Kollege Strolz, die haben sich bereits mit diesem Biogütesiegel beschäftigt.

Ich lese nur einen Absatz von der Firma Senna zum „Bio-Austria Gütezeichen“ in Wien vor:

„(…) dabei nicht um ein Gütezeichen handelt und auch kein Bezug auf eine allfällige Herkunft besteht. Vielmehr ist dieses Zeichen das Signet der Austria Bio Garantie GmbH, der österreichweit führenden Zertifizierungsgesellschaft für Bioprodukte. Gemäß den Vertragsbestimmungen der Austria Biogarantie darf dieses Logo für alle von Austria Biogarantie GmbH zertifizierten Produkte, unabhängig von deren Herkunft, verwendet werden.“

So, Freunde, jetzt sind wir dort! (Abg. Auer: Ja! Was sagt denn da der …?) – Da können wir extra fragen. Aber jetzt sind wir dort, Herr Kollege Auer. Wisst ihr, wie viele Leute bei der Austria Bio Garantie GmbH arbeiten? Da arbeiten 80 Leute! Ich habe gleich einen Vorschlag! Die geben wir sofort zum VKI, die brauchen Unterstützung. Ich verstehe es, wenn die Austria Bio Garantie GmbH in Enzersfeld in Niederösterreich und in Lebring bei Graz eine Niederlassung hat. Aber warum hat sie Niederlassungen in Rumänien, in Kroatien, in Bulgarien? – Ah, Bio International! Bio passt überall, außerdem sagt es nichts über die Herkunft.

 


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