Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 86

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Asset-Tausch, meine Damen und Herren, ist nicht akzeptabel. Es kann nicht sein, dass wesentliche Infrastrukturelemente wie zum Beispiel in der Gasversorgung mit einem internationalen – wenn er auch Lieferant ist – Player ausgetauscht werden, wenn das langfristig die Möglichkeiten dieses Unternehmens bedroht. – Herr Bundesminister, Sie sind aufgefordert, hier ganz entschieden Maßnahmen zu setzen!

Positiv anmerken möchte ich einen Fonds, den OMV Future Energy Fund. Die OMV Future Energy Fund GmbH wurde vor zehn Jahren gegründet, hat nicht einmal eine eigene Homepage, hat aber bis jetzt gute Projekte auf den Weg gebracht. Ich nenne als Beispiel – dass Sie sehen, dass es Möglichkeiten gibt, auch so etwas zu tun –, wie man Solarenergie, wie man Windstrom in Wasserstoff umwandelt und eine Speicher­technologie entwickelt, die auch in einem Gasnetz vertrieben werden kann; Wasser­stoff könnte man sofort über das Gasnetz einspeisen. Das ist auch eine der ganz zentralen Strategien, um die erneuerbaren Energien in das bestehende System einzu­führen. In diese Richtung, meine Damen und Herren, muss sich die OMV weiterent­wickeln.

Diese Diskussion heute ist ganz wichtig, wir werden weiter dranbleiben. – Danke schön. (Beifall bei den Grünen.)

10.25


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter Schellhorn, Sie sind der Nächste. – Bitte.

 


10.25.08

Abgeordneter Josef Schellhorn (NEOS): Frau Präsident! Geschätzter Herr Minister! Sie haben recht, Herr Kollege Pirklhuber, das Umweltthema ist ein ganz wichtiges, und es ist auch wichtig, welche Strategien wir verfolgen, was ich nur nicht verstehe, ist, dass Sie in einen derartigen Populismus abdriften. Wie der Herr Finanzminister klar und deutlich ausgeführt hat, geht es dabei um eine Kooperation und nicht um einen Verkauf, laut Titel dieser Aktuellen Stunde geht es aber um – wie Sie es beurteilen – einen Verkauf, und das ist völlig unrichtig! In dieser Hinsicht verstehe ich auch den Kollegen Schieder und Ihren Kollegen Pilz nicht. Wenn ich diese Argumentationen höre, muss ich sagen, ich als Unternehmer möchte diesen beiden – sie sind leider nicht im Raum – niemals auch nur für einen Tag mein Unternehmen überantworten.

Worum geht es hier? – Wenn Sie wollen, dass das ein österreichisches Unternehmen ist, dann müssten Sie de facto alles zurückkaufen, dann müssten Sie die 31,5 Prozent aufstocken, wenn wir es uns leisten können. Angesichts der disziplinierten Budget­kultur unseres Landes ist es sicher kein Problem, ein paar Milliarden aufzunehmen, das haben wir ja bei der Hypo auch schon versucht. Also kaufen wir die fehlenden Anteile zurück, dann können wir auch von einem Verkauf sprechen! Vorher können wir nicht von einem Verkauf sprechen, vorher können wir nur von einer Kooperation sprechen.

Lassen Sie mich erläutern, warum es zu dieser Kooperation kommen muss! – Bedenken wir die strategische Ausrichtung in den vergangenen Jahren, als die Holding noch ÖIAG geheißen hat, als Herr Kemler und Herr Roiss entschieden haben, dass sie in Norwegen investieren und deshalb entsprechend langfristige Verträge dort haben, die Milliarden binden! Und wenn ein Unternehmen, das 6 Milliarden Schulden hat, immer noch – auch in den letzten fetten Jahren –, um Dividenden auszahlen zu kön­nen, Schulden aufnehmen muss, dann zeigt das doch, dass es nicht mehr rosig um dieses Unternehmen bestellt ist. Das zeigt doch schon, dass diese Kooperation mit Nord Stream, mit Gazprom wahrscheinlich auch wichtig sein wird, weil es anderenfalls vielleicht keine Arbeitsplätze mehr geben wird. Auf die Reaktionen der Herren Wimmer und Katzian darauf bin ich dann gespannt.

 


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