Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 368

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ich ganz offen sagen, dann kennt er die EU-Kontrollen nicht, dann kommt er trotzdem auf die Speiseteller.

Zum Zweiten werden diese Lachse gentechnisch zum einen mit einem Wachstums­hormon verändert, und zum anderen haben diese dann auch noch ein bestimmtes Hormon, damit sie auch in kälteren Gewässern schwimmen können.

Das bedeutet in weiterer Folge, während bis zur Schlachtreife ein Lachs ungefähr drei Jahre braucht, erreicht man das in diesem Fall vielleicht in 16 bis 18 Monaten. Es steht der Profit im Vordergrund, und dies hat nichts mit dem Wohlergehen der Menschen zu tun und unterliegt nicht der Auflage, die wir für uns erwarten. Es geht hier um Lebensmittel, nicht um Nahrungsmittel.

Ich glaube, jeder Konsument in Europa, besonders in Österreich, hat das Recht, dass er ein Produkt, in diesem Fall sage ich nicht gern ein entsprechend geschlachtetes Tier – um Frau Weigerstorfer zu zitieren, Tiere sind ja keine Ware –, auf den Teller bekommt. (Abg. Fekter: Hunde und Katzen essen wir eh nicht!)

Es geht um die Gesundheit, es gibt keine Studien, es gibt nichts, und man muss das eigentlich kaufen. In diesem Fall sage ich für alle im Ausschuss: Danke für die breite Unterstützung und für die Zustimmung. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

23.35


Präsident Karlheinz Kopf: Herr Abgeordneter Dipl.‑Ing. Pirklhuber ist der nächste Redner. – Bitte.

 


23.35.52

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Ich möchte kurz etwas zur Diskussionskultur im Haus und zur Geschäftsordnung sagen. Ich meine, es wäre sinnvoll, vielleicht in der nächsten Prä­sidiale sich wieder einmal ernsthaft Gedanken zu machen, ob es Sinn macht, durchaus wichtige Themen zu so später Stunde zu diskutieren, wenn unsere Aufmerk­samkeit ganz einfach reduziert ist. Das muss man ehrlicherweise sagen.

Ich meine, dass es das Thema auf jeden Fall vertragen würde, auch öffentlich wahrge­nommen zu werden. Es geht um wichtige Fragen, Frau Bundesministerin. (Beifall bei den Grünen.)

Ich hoffe doch, dass wir der Öffentlichkeit und den Bürgerinnen und Bürgern ein gutes Klima und ein politisch waches Klima vermitteln können und nicht Trägheit, vielleicht Ignoranz oder dass wir ganz einfach aufgrund der späten Stunde überfordert sind. (Abg. Rädler: Das ist so wie im Umweltausschuss!)

Frau Bundesministerin, der Lachs wird tatsächlich jetzt auch schon importiert. Wir haben Lachsimporte in verarbeiteter Form und in anderer Form. Meine Frage an Sie: Haben Sie prüfen lassen, Frau Bundesministerin, ob beim Lachs, der nach Österreich kommt, aus den USA oder aus Kanada, Kontaminationen ausgeschlossen sind?

Es ist eine ganz konkrete Frage, weil die US-Behörden diesen Lachs tatsächlich zuge­lassen haben und keine Kennzeichnung notwendig ist. (Zwischenruf des Abg. Peter Wurm.)

Meine Damen und Herren, das ist aus meiner Sicht schlichtweg skandalös, wie die USA, wie auch teilweise Kanada mit diesen gefährlichen Lebensmitteln umgehen und dass sie nicht einmal eine Kennzeichnung haben. (Beifall des Abg. Doppler.)

Die amerikanischen Bürgerinnen und Bürger kämpfen in dem Punkt an unserer Seite, denn auch sie wollen an sich Kennzeichnungsregeln. Es gibt auch einen Bundesstaat,


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