Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 367

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verständlich für dessen Nichtzulassung einsetzt. Ich danke jetzt schon für die Zustim­mung. (Beifall bei der SPÖ.)

23.31


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Diesner-Wais. – Bitte.

23.31.11

 


Abgeordnete Martina Diesner-Wais (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Minister! Meine Damen und Herren! Im November vergangenen Jahres hat die Lebensmittelbehörde in den USA gentechnisch veränderten Lachs zum Verzehr frei­gegeben. Dieser Lachs muss beim Verkauf nicht einmal sonderlich gekennzeichnet werden. Er wird in Kanada gezüchtet, und somit besteht die Möglichkeit, dass für diesen Lachs auch in Europa ein Antrag auf Marktzulassung gestellt wird.

Ich bin selbst Fischesserin und will keinen gentechnisch veränderten Lachs auf dem Teller haben, und ich denke, da sind wir einer Meinung.

Daher möchte ich die Bundesregierung und besonders dich, Frau Minister, ersuchen, sich im Fall eines Antrages auf Marktzulassung auf EU-Ebene in verstärktem Maße für die Nichtzulassung einzusetzen. Denn wir haben ja schon gesehen, durch Einnahme einer konsequenten Verhandlungsposition und Verhandlungstaktik ist es unserem Minister Rupprechter gelungen, dass wir verfassungsrechtlich eine Verankerung der GVO-Selbstbestimmung in Österreich haben. Damit wird klargestellt und verankert, dass es in Österreich keine Gentechnik im Anbau gibt und dass wir auch in Zukunft gentechnikfrei bleiben wollen, denn unsere Landwirtschaft ist naturnahe und steht dazu, und die Konsumenten schätzen das sehr.

Die Bäuerinnen und Bauern fordern auch, dass es überall eine durchgehende Kenn­zeichnung gibt, auch beim Verzehr von Lebensmitteln, in Kantinen und in der Gastro­nomie, denn der Konsument soll frei entscheiden können, was er isst.

Wir danken unseren Konsumenten für ihre Treue. Ich als Bäuerin sage unseren Konsu­menten Danke, da sie stets regional und saisonal einkaufen und dass sie die Lebens­mittel der Bauern aus unserer Region bevorzugen. (Beifall bei der ÖVP.)

23.33


Präsident Karlheinz Kopf: Herr Abgeordneter Riemer ist der nächste Redner. – Bitte.

 


23.33.10

Abgeordneter Josef A. Riemer (FPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesminister! Der gentechnisch veränderte Lachs hat ja mehrere Seiten. Da ist vor allem die Sache des Verkaufs, auf der zweiten Seite sind die betrogenen Konsumenten, wobei man nicht weiß, welche Krankheiten in Zukunft auftreten werden, und als dritte Seite ist im Hintergrund eben immer das ganze TTIP. Das schwebt uns ja auch noch vor.

Wenn die Leute von der FDA, der Food and Drug Administration, Expertisen erstellen, die Zahlen zur Verfügung stellen und das ausreicht, ohne dass man bestimmte Studien macht, dann, muss ich ganz offen sagen, ist es schon eine Dreistigkeit, wenn man sagt, der amerikanische Markt, wir von der Firma AquaBounty, wir bringen das auf den Markt. Selbst dürfen sie diese Tiere ja gar nicht züchten, das lassen sie in Kolumbien und in Panama machen.

Und all die Umweltsprecher und besorgten Menschen sagen natürlich eines: Was passiert, wenn so ein Tier, das in diesen Bereichen gezogen wird, auskommt und in die Ozeane kommt? – Dann haben wir das Problem, und dann frage ich mich, wie EU et cetera das kontrollieren wollen. Denn wenn der Fisch im Atlantik schwimmt, dann muss


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