Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll111. Sitzung / Seite 391

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Problematisch wird natürlich auch in Zukunft durch die Mobilität im Reiseverkehr und im Warenverkehr werden, was alles an invasiven Arten eingeschleppt werden kann, ob das diese Neophyten, Neozoen oder Neobiota sind.

Nicht unwesentlich ist auch, dass diese invasiven Arten – ich denke mir jetzt nur als Beispiel die Pflanzen – dort, wo sie herkommen, meistens in Harmonie mit der Umwelt leben, aber sich bei uns durch eine klimatische Veränderung explosionsartig ausbrei­ten. Der Kollege hat das schon richtig gesagt: Man braucht nur bei uns in die Süd-steier­mark zu schauen, das ist wirklich teilweise eine Pest.

Und jetzt kommen meine Zweifel auch dazu, die ich abschließend anführen möchte. Ich habe den Erläuterungen entnommen, dass es in der EU 12 000 gebietsfremde Arten gibt und davon 10 bis 15 Prozent als invasiv angesehen werden, das heißt 1 200 bis 1 800. Jetzt haben wir nur einige Beispiele genannt, viele kennen wir noch gar nicht. Und von vielen, die auf uns zukommen, wissen wir noch gar nichts.

Die Kontrollen, das hat Kollege Steinbichler richtig gesagt, wären vielleicht eine kleine Träne im Knopfloch, wir lassen es weg, Zehntausende Unternehmen sind betroffen. Mir macht aber eher etwas anderes Sorgen: Was machen wir mit diesen sogenannten Dominanzbeständen bestehender Pflanzen oder auch Tiere? Ich denke mir, dass die Aufrechte Ambrosie, der Staudenknöterich, der Riesen-Bärenklau, der auch durch die Medien gegangen ist, das Drüsige Springkraut, auch Verletzungen beim Menschen hervorrufen oder an Gebäuden oder sonstwo, im Straßenbereich, Schäden verur­sachen.

Die Amerikanische Rebzikade könnte ich noch ergänzend anführen zum Asiatischen Marienkäfer, der im Weinbaugebiet bei uns tragödienhaft auftritt. Bis heute gibt es nichts gegen den Asiatischen Marienkäfer. Es müsste aber, glaube ich, auch die Spanische Wegschnecke allen ein Begriff sein, die jetzt im Frühjahr ansetzen, die werden das ja merken. Oder natürlich auch die Tigermücke, die ist ja auch durch die Presse gewandert. Also, da gibt es schon einiges.

Was ich mich frage: Was machen wir mit dem Bestehenden? Wer wird die Kosten da tragen? Gerade bei den Pflanzen weiß man ja, dass man das ja nicht so ohne Weiteres durch Abmähen oder – im anderen Fall – Abschießen beseitigen kann. Da würde ich bitten, dass es entsprechende Hilfestellungen gibt. Ich wüsste es nicht. Das ist nämlich manuell schwerste Arbeit, diese Wurzelballen zu beseitigen. – Danke schön. (Beifall bei der FPÖ.)

0.40


Präsident Karlheinz Kopf: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Pirklhuber. – Bitte.

 


0.40.17

Abgeordneter Dipl.-Ing. Dr. Wolfgang Pirklhuber (Grüne): Werte Kolleginnen und Kollegen, es wurde bereits ausreichend erläutert, worum es geht.

Im Prinzip ist das Gesetz die Umsetzung einer internationalen Vereinbarung, des internationalen Übereinkommens über die biologische Vielfalt. Dieses Cartagena-Protokoll ist ganz wichtig, weil es notwendig ist, Ökosysteme zu schützen.

Herr Bundesminister, bei dieser Gelegenheit möchte ich auch die Herausforderung, etwas für unser Saatgut, für unseren Sortenschutz und für die Vielfalt der Kulturland­schaft zu tun, ansprechen. Ich glaube, das ist eine ganz große Herausforderung für die nächsten Jahre, dass wir gerade unter dem Aspekt des Klimawandels, unter dem Aspekt der Vielfalt in der Kulturlandschaft weitere Initiativen und Aktivitäten auch im Sortenschutz, Aktivitäten, was alte Sorten und was die Anpassung betrifft, brauchen. Insbesondere geht es mir auch um das sogenannte Landwirteprivileg, dass nämlich


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