Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 108

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leres und höheres Schulwesen, das relativ gesehen eine Alleinstellung in Europa genießt und weltweit als einzigartig betrachtet werden kann.

Darüber hinaus freue ich mich wirklich außerordentlich, dass wir in der Vergangenheit gemeinsam eine BIFIE-Reform auf den Weg gebracht haben. Das BIFIE, das Bildungsforschungsinstitut, hat letztes Jahr die neue Matura, die wir jetzt zurück ins Ressort holen werden, in hervorragender Art und Weise über die Bühne gebracht.

Ich freue mich außerdem außerordentlich, dass wir das neue Konzept der Neuen Mittelschule nun für alle, die ehemals in eine Hauptschule gegangen sind, umsetzen können, dass wir für dieses moderne pädagogische Konzept sechs Stunden zur Verfü­gung stellen können, in denen Lehrerinnen und Lehrer und Schülerinnen und Schüler gemeinsam an neuen Möglichkeiten arbeiten können.

Gerade heute hat es zwei Ereignisse gegeben, die ganz einfach die Erzählung darüber weiterführen, was wir im Bildungsbereich alles weiterbringen und tun.

Zum Ersten: Ich habe heute mit der Frau Familienministerin die elektronischen Schul­bücher vorgestellt, die man ab dem kommenden Schuljahr zu den gedruckten Schul­büchern dazubestellen kann. Wir werden die elektronischen Schulbücher noch weiter­entwickeln, sodass es E-Books Plus geben wird. Was heißt das? – Dass man in den elektronischen Schulbüchern selbst ein Video abrufen kann, Texte verändern kann, also interaktiv in diesen Büchern arbeiten kann.

Zum Zweiten: Ich habe dankenswerterweise in guter Zusammenarbeit mit Herrn Abge­ordnetem Huainigg heute eine App präsentieren dürfen, die das politische Geschehen in einfacher Sprache abbildet. Ich glaube, es ist nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Erwachsene wichtig, sich – wenn man einen schnellen Überblick haben möchte, was das tägliche politische Geschehen anlangt – die Informationen kurz und kompakt besorgen zu können.

Ich möchte auch sagen, was wir alles im Bildungsbereich mit der Bildungsreform weiter­gebracht haben. Erinnern wir uns: Seit den Sechzigerjahren wurde das Bildungs­system in der Hinsicht geändert, dass für die neun Bundesländer und den Bund eigene Spielregeln erarbeitet und herausgegeben wurden. Es ist jetzt zum ersten Mal seit 40 oder 50 Jahren möglich, dass man sich wieder darauf einigt, dass man die Behör­denstruktur, die Verwaltung der Lehrerinnen und Lehrer einfacher gestaltet, und genau das wird in den nächsten Tagen und Wochen geschehen.

Wir werden ein erstes Paket dieser Bildungsreform präsentieren, das den Kleinen beim Einstieg in die Schule weniger Stress bescheren und den Lehrerinnen und Lehrern und den Eltern mehr Möglichkeiten bieten wird zu erfahren: Wo steht das Kind? Wie geht es ihm? Was bringt das Kind aus dem Kindergarten mit in die Volksschule? Was hat es an Stärken und Interessen erworben, die ich in der Volksschule dem Alter und der Entwicklung entsprechend anwenden kann?

Das heißt, der Beschluss, den sanfteren Einstieg in die Schule einzuführen, wird dem­nächst auch an Sie hier herangetragen werden. Dabei wird es darum gehen zu be­schließen, wie wir im Bereich der Volksschule erreichen, weniger Notenstress und mehr Alternativen zu haben, Kinder außer mit den Noten 1, 2, 3, 4 und 5 zu bewerten, denn Kinder wollen Leistung zeigen, und Leistung zeigen kann man nur dann, wenn man Leistung auch in Worten beschreibt und sie nicht nur in Noten darstellt.

Selbstverständlich soll es den Eltern unbenommen bleiben, auch Notenzeugnisse zu verlangen. Niemand will Notenzeugnisse abschaffen, sondern wir wollen eine weitere Möglichkeit bieten, damit wir das, was 4 000 Klassen in Österreich schon haben, nämlich im Schulversuch eine Alternative zu den Noten anzubieten – und die Note


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