Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 116

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Ich möchte mich vor allem auf den letzteren Punkt, diese internationale Vergleich­bar­keit, konzentrieren, weil wir diese Vergleichbarkeit brauchen, aber genauso auch diese Einordnung, um unseren Absolventinnen und Absolventen ein Instrument in die Hand zu geben, das ihre Qualifikation für ausländische Arbeitgeber oder auch ausländische Auftraggeber greifbar macht. Dieser Punkt hat in der Vergangenheit nämlich zu sehr vielen Problemen geführt, beispielsweise bei den HTL-Absolventinnen und Absolven­ten, was ja schon angesprochen wurde und worüber wir auch im Ausschuss sehr intensiv diskutiert haben.

Ich glaube, ich kann im Namen von allen hier Anwesenden sprechen, wenn ich sage, dass die Ausbildung an unseren HTLs einzigartig in der Welt ist. Gerade die Kombi­nation aus theoretischem und praktischem Unterricht, aber auch die wirtschaftsnahe Wissensvermittlung resultieren in einer qualitativ hochwertigen Ausbildung. Und worüber wir uns im Ausschuss ebenfalls einig waren, ist, dass dieses Ausbildungs­niveau bereits einem akademischen Ausbildungsniveau entspricht.

Bewirbt sich nun aber ein HTL-Absolvent im Ausland, muss er natürlich diese Quali­fikation nachweisen können. Genauso gilt das auch für ein Unternehmen, das im Ausland einen Auftrag bekommen möchte oder sich um einen Auftrag bewirbt, auch in diesem Fall muss der Unternehmer die Qualifikation seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachweisen können. Genau mit diesem Nationalen und dem darüber lie­gen­den Europäischen Qualifikationsrahmen wollen wir in diesem Bereich Abhilfe schaf­fen.

Die Einordnung aller Bildungsabschlüsse erfolgt in Zukunft durch fachlich versierte Experten in einem Beirat, und die Einreichung erfolgt über den Vorschlag der zustän­digen Ministerin oder des Ministers, je nachdem, in welchem Bereich dieses Ausbil­dungsangebot angesiedelt ist. Ich möchte da gleich die Bitte an die Ministerin richten, vor allem die Vorarbeit rasch anzugehen – im Herbst soll dieses Gremium, dieser Beirat starten –, wobei eben die Bitte ergeht – wie wir es im Ausschuss besprochen haben –, dass die HTL-Absolventen auf der Stufe 6 dieser achtteiligen Skala ange­siedelt werden.

Zum FPÖ-Antrag im Ausschuss: Ja, wir haben diesen Antrag natürlich dann vertagt, weil wir der Meinung sind, genau diese Experten sollen diese Zuordnung vornehmen. (Abg. Peter Wurm: … hineinschreiben!) Das soll nicht politisch im Parlament oder durch die Ministerien erfolgen, sondern – auf entsprechenden Vorschlag natürlich – durch die Experten selbst. (Abg. Peter Wurm: Den Bachelor habt ihr ja auch hinein­geschrieben!)

Ich möchte zu guter Letzt noch beim Bereich HTL bleiben und ebenso eine Bitte an die Ministerin richten, nämlich sich mit Vertretern dieses Schultyps zusammenzusetzen. Trotz der hervorragenden Ausbildung an unseren HTLs kämpfen unsere HTLs mit den Mühen des Systems und mit den erfolgten Einsparungen und Kürzungen, sei es jetzt bei den Werteeinheiten, sei es bei den Gruppengrößen in unseren Werkstätten oder Labors, sei es auch in der technischen Ausstattung insgesamt. Ein ganz wichtiger Bereich, der die HTLs an sich ja auch ausmacht, ist das Gewinnen von Personen, die aus der Wirtschaft kommen, für eine Lehrertätigkeit, wobei die Anforderungen, auch was die Ausbildung betrifft, meines Erachtens überbordend sind. Ich würde Sie daher bitten, sich mit den Betroffenen zusammenzusetzen, um da Lösungswege zu finden. – Vielen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP sowie der Abgeordneten Kucher und Buchmayr. – Bundesministerin Heinisch-Hosek: Wir sitzen immer wieder zusammen!)

11.45


Präsident Karlheinz Kopf: Nächste Wortmeldung: Herr Abgeordneter Ing. Vogl. – Bitte.

 


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