Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll113. Sitzung / Seite 117

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11.45.28

Abgeordneter Ing. Markus Vogl (SPÖ): Kollege Töchterle, Sie haben natürlich recht, dass wir uns auf die Tagesordnung beziehen sollen. Ich möchte aber trotzdem kurz auf die Ausführungen des Kollegen Lugar eingehen, denn ich denke, es ist ein sehr selek­tives Hören, was er betreibt.

Es gab im Ausschuss nur eine Feststellung, und die war: Es passiert nichts, wenn über das Jahr 2020 hinaus noch Sonderschulen geöffnet sind. Das war die einzige Aussage – nicht, dass Sonderschulen generell erhalten bleiben, sondern einfach, dass wir uns nicht strikt an diesen Zeitplan halten werden, nur damit wir den Zeitplan ein­halten, sondern dass es hier vernünftige Lösungen geben muss.

Zum Nationalen Qualifikationsrahmen: Ich denke, wir bringen wirklich ein gutes Gesetz auf Schiene, und vieles davon ist ja schon angesprochen worden. Ich darf unter­streichen, was Kollegin Jank gesagt hat: Wir sind international sehr erfolgreich. Wir haben gerade diese Woche wieder die Zahlen bekommen: Österreich exportiert so viel wie noch nie. Das Exportvolumen Österreichs beträgt 130 Milliarden €. Das ist ein All-Time-High, und wir erwarten für das heurige Jahr wieder eine Steigerung. Dies des­halb, weil wir hoch qualifizierte Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben haben, die das ermöglichen. Unser Problem ist, und das wissen wir seit vielen Jahren, die Frage der Anerkennung und Wertschätzung im internationalen Vergleich.

Mit diesem Qualifikationsrahmen machen wir jetzt eines endlich möglich, dass diese Arbeit der Kolleginnen und Kollegen auch endlich in Form der Einstufung wertge­schätzt wird. Und wir wollen erreichen – und ich glaube, da sind wir alle einer Mei­nung –, dass der HTL-Ingenieur in die Stufe 6 kommt. Da sind wir, glaube ich, alle dabei, auch wenn es dem Kollegen Wurm zu langsam geht. Da ist natürlich auch die Aufforderung von Kollegin Himmelbauer völlig richtig. Wir sollten das Gesetz jetzt möglichst schnell beschließen und uns dann auch darum kümmern, dass es möglichst rasch umgesetzt wird, denn natürlich haben wir alle massives Interesse daran, dass unsere jungen Absolventinnen und Absolventen von höheren Schulen in die Lage versetzt werden, sich diese Qualifikation rasch anrechnen zu lassen.

Ich war selbst jahrelang international tätig und habe mich wirklich überzeugen können, wie unsere Ausbildung im internationalen Vergleich liegt. Ich kann nur sagen, ich war sehr viel in Deutschland unterwegs, und unsere HTL-Ingenieurinnen und -Ingenieure müssen sich nicht verstecken. Das, was wir hier lernen, und die Qualifikationen, die wir hier in den Schulen erreicht haben, das ist wirklich etwas, das sich sehen lassen kann. Das ist vergleichbar mit akademischen Ausbildungen in anderen Ländern. Darum freut es mich, dass wir endlich diesen Rahmen schaffen, damit diese Anrechnung möglich wird. Ich hoffe auch, dass wir breite Unterstützung dafür bekommen.

Noch ein Hinweis, weil die Frage angesprochen worden ist, ob es noch attraktiv ist, Lehrpersonal für diese Schulen zu gewinnen: Ich kann aus meiner persönlichen Erfahrung berichten – ich komme aus einem großen Konzern –, dass ich immer wieder Kolleginnen und Kollegen habe, die diesen Weg wählen. Das heißt, es dürfte nicht so unattraktiv sein, diesen Weg einzuschlagen. Es freut mich auch, dass wir wirklich gute Kolleginnen und Kollegen haben, die diesen Weg wählen, denn wir brauchen natürlich, und da haben Sie vollkommen recht, die Besten in der Ausbildung. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der ÖVP.)

11.48


Präsident Karlheinz Kopf: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Huainigg zu Wort. – Bitte.

 


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