Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll117. Sitzung / Seite 232

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von der SPÖ blockiert. Ein Jahr lang bringe ich das hier schon vor. Dass das nicht möglich ist, versteht draußen niemand. Mich sprechen viele Leute an und fragen, wieso wir da „nichts aus den Stauden bringen“? Ich kann das ja schon gar nicht mehr erklären.

Oder: der gemeinsame Antrag betreffend leistbares Skifahren durch eine EU-konforme Lösung. – Keine Unterstützung! (Zwischenruf des Abg. Obernosterer.– Wenn ich mir da die Redebeiträge anschaue, auch die vom SPÖ-Kollegen Bacher, dann erstaunt mich das schon sehr. Die SPÖ geht her und sagt: Es ist eh alles so super, alles paletti! Skifahren ist eh grundsätzlich günstig! Die Tarife, die verlangt werden, sind normal!, et cetera, et cetera.

Ich brauche mich nicht schlau zu machen, man steckt ja sowieso mitten drinnen, aber wenn man sich die Tarife wirklich ein bisschen zugute führt: 49,50 € Tagespass am Arlberg, Saalbach-Hinterglemm 47 €, Ischgl 49,50 €, Zillertal 48,50 € und so weiter und so fort. – Na, bitte schön, geschätzte Kolleginnen und Kollegen, da frage ich mich schon, wie man da noch von einer Leistbarkeit des Skifahrens sprechen kann. Ski­fahren war einmal ein Volkssport, und jetzt ist es ein Luxussport geworden! (Zwi­schenrufe des Abg. Obernosterer.)

Wenn ich mir dann die Argumente anhören muss, dass ja eh die Möglichkeit besteht, Tarifverbundkarten zu kaufen, so muss ich sagen: So lustig ist die Sache auch nicht! Beispiel: zwei Eltern, zwei Kinder  Normalverkauf 1 150 €, bitte! Wir wissen, was der Normalverbraucher verdient. Fakt ist: Viele können sich nicht nur das Skifahren nicht mehr leisten, sondern es geht auch um den Besuch von Hallenbädern, von Freibädern, um Museumsbesuche und so weiter und so fort.

Ich darf – jetzt aktuell – zum Beispiel Professor Peter Zellmann vom Institut für Freizeit- und Tourismusforschung zitieren, der Folgendes festgestellt hat (der Redner hält ein Schriftstück in die Höhe): „Immer mehr junge Österreicher pfeifen komplett aufs Skifahren.“ Das ist ja die Katastrophe! Es ist eben nicht in Ordnung. Da ist man aufseiten der SPÖ – und das hat mich erstaunt – mindestens auf einem Auge blind. Ich würde sagen, auf beiden Augen blind, wenn Professor Zellmann feststellt, dass mittlerweile beinahe zwei Drittel der Österreicher überhaupt noch nie Ski gefahren sind. Uns bricht da eine komplette Generation weg. Wir sind das Wintersportland Nummer eins. Uns bricht die Jugend weg, zwei Drittel sind noch nie Ski gefahren. Die haben keinen Zugang zum Skifahren. – Das ist das Problem! Und da tut man so, als wäre eh alles in Ordnung.

Ich zitiere weiter: „Das Institut warnt jetzt vor einem regelrechten Kollaps des Winter­tourismus in Österreich.“ – Da hätten wir uns schon Unterstützung erwartet, aber diese Unterstützung haben wir auch nicht erhalten. Diese Liste der Versäumnisse könnten wir fortsetzen.

Ich denke an sinnvolle Initiativen, wobei man sich im Vorfeld durchaus einigen kann und sagen kann: Reden wir uns zusammen! Leben wir diese geübte Praxis der Vergangenheit! Versuchen wir gemeinsam, der notleidenden Tourismuswirtschaft, die der Garant für den ländlichen Raum, für die Sicherung der Arbeitsplätze ist – da sind primär Familienbetriebe tätig – endlich einmal entgegenzukommen! Versuchen wir zur alten Praxis zurückzukehren und zu sagen: Spucken wir in die Hände, arbeiten wir zusammen, versuchen wir im Vorfeld diese Koordination zu schaffen, dass wir zumindest in diesem Ausschuss – und die Opposition hat sich redlich bemüht, dass wir zumindest in diesem Ausschuss versuchen, die eine oder andere Initiative zustande zu bringen – etwas weiterbringen!

Als neuer Vorsitzender des Tourismusausschusses werde ich mich bemühen, das möglichst umzusetzen. Bitte schön, helft mir dabei! Es ist doch unsere Aufgabe,


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