Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll125. Sitzung / Seite 10

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schutzübereinkommen unterzeichnet. Das war die höchste Zahl von Ländern, die je an einem einzigen Tag einen Vertrag unterzeichnet haben.

Dies baut auf der historischen Vision der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung auf, die mit 17 Zielen dafür sorgen soll, dass alle Menschen ein Leben in Würde führen kön­nen und niemand zurückgelassen wird. Das ist ein universales Projekt. Selbst in den reichsten Ländern gibt es noch immer Bevölkerungsgruppen, die in tiefster Armut le­ben. Selbst die technologisch am weitesten fortgeschrittenen Länder können die Um­welt ausbeuten. Und selbst die stabilsten Demokratien kämpfen gegen Rassismus, reli­giöse Intoleranz und andere Formen der Unterdrückung.

Ich vertraue darauf, dass Österreich einen nationalen Plan für die Ziele für nachhaltige Entwicklung aufstellen und international tätig werden wird, um dazu beizutragen, ande­ren einen Weg in eine bessere Zukunft zu bahnen. Die hier in Wien ansässigen Orga­ne der Vereinten Nationen werden Sie alle dabei unterstützen. Ich bitte Sie um eine ra­sche Ratifizierung des Klimaschutzabkommens. (Allgemeiner Beifall.)

Herr Bundespräsident Fischer! Verehrte Parlamentspräsidenten und Abgeordnete! Ex­zellenzen! Meine Damen und Herren! Um diese ehrgeizigen Pläne in echten Fortschritt umzusetzen, brauchen wir Ihre Hilfe. Sie hier im Parlament sind die Stimme des Vol­kes. Sie sind die Vertreter und die Stimme des Volkes. Sie können diese Anliegen bei den Vereinten Nationen zur Sprache bringen. Und als Gesetzgeber können Sie Ihre Ge­sellschaft und den Einfluss Österreichs in der Welt gestalten.

Ich hoffe, Sie werden die Ziele für nachhaltige Entwicklung zur Grundlage der österrei­chischen Entwicklungspolitik machen. Nochmals dränge ich Sie, das Übereinkommen von Paris so bald wie möglich zu ratifizieren. 15 Länder haben es bereits am Tag der Unterzeichnung ratifiziert. Es hat mich sehr ermutigt, dass viele Länder ihre Absicht be­kundeten, das Abkommen bis Jahresende zu ratifizieren. Wir brauchen 55 Länder, auf die 55 Prozent der Treibhausgasemissionen entfallen, um dieses Abkommen wirklich in Kraft treten zu lassen. Wir können keine Zeit verschwenden. Ich zähle auf Ihre Un­terstützung als Abgeordnete des Parlaments. (Allgemeiner Beifall.)

Meine Damen und Herren! Als Parlamentarier können Sie eine entscheidende Rolle dabei spielen, gefährlichen fremdenfeindlichen Diskursen zu begegnen und Vertrauen zwischen Bevölkerungsgruppen zu schaffen. Sie können auch einen Beitrag zur Stär­kung der Frauen leisten. Das ist eine der obersten Prioritäten in meinem Amt als Ge­neralsekretär sowie der UNO. Ohne dass wir 50 Prozent der Bevölkerung stärken, kön­nen wir nicht erwarten, dass wir unser Potenzial voll ausschöpfen können. (Beifall bei SPÖ, ÖVP, Grünen und NEOS sowie bei Abgeordneten von FPÖ und Team Stronach.)

Ich bin hocherfreut, gerade am Töchtertag bei Ihnen zu sein – dem Tag, an dem Sie Ih­re Töchter zur Arbeit mitbringen. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.) Ich habe eine Bot­schaft für die Mädchen in diesem Publikum und in aller Welt: Seid Weltbürgerinnen! Je­de Einzelne von euch kann einen Unterschied bewirken. Also nochmals: Seid Weltbür­gerinnen! Ich zähle auf euren Einsatz und euer Engagement. (Beifall bei SPÖ, ÖVP, Grünen und NEOS sowie bei Abgeordneten von FPÖ und Team Stronach.)

Sehr geehrte Abgeordnete! Werte Redner! Herr Bundespräsident! Meine Damen und Her­ren! Als ich in Österreich lebte, habe ich sehr hart gearbeitet, aber ich hatte auch im­mer ein Gefühl der Leichtigkeit, der Behaglichkeit, was daran liegt, dass die Österrei­cher eben so angenehm sind. Ich habe nie perfekt Deutsch gelernt, aber es gibt ein Wort, das ich gemeistert habe und das dieses Gefühl treffend beschreibt (in deutscher Spra­che:) Gemütlichkeit. (Allgemeine Heiterkeit und Beifall.)

(In deutscher Simultandolmetschung:) Es ist schwierig, dieses Wort in andere Sprachen zu übersetzen, aber Sie alle verstehen, dass es einem Gefühl der Akzeptanz, der Wär­me, der Freundlichkeit in den sozialen Beziehungen Ausdruck verleiht. Für mich liegt


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