Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll128. Sitzung / Seite 270

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ist es durchaus bemerkenswert, wie viele Minuten wir dafür verwenden, wenn es um das Thema Uhudler geht. Ich glaube, bei 50 Hektar Anbau hat jeder gewonnene Liter hier im Parlament sozusagen eine Minute verdient, und es ist durchaus kurios, wenn wir darüber nachdenken, welche Strahlkraft der Uhudler ausübt. Kollege Preiner wird noch darüber reden, Herr Doppler ist leider nicht da, aber ansonsten sind alle versam­melt, die die Wichtigkeit des Uhudlers darlegen werden.

Ähnliches könnte man natürlich auch sagen, wenn es um Erdbeerwein oder Ribisel­wein geht, da wieder einen Relaunch fortführen zu wollen; das wird es aber nicht spie­len. In diesem Sinne sei aber auch bemerkt: Die ganze Geschichte hat nach wie vor ein enges Korsett.

Die Erfolgsgeschichte des Weines generell hat ihren Ursprung vor 30 Jahren beim Weinskandal genommen. In dieser Hinsicht muss man auch sagen, dass enorm viel geleistet wurde. Die Exportsumme von österreichischem Wein beträgt mittlerweile an die 150 Millionen €. Das ist durchaus eine Erfolgsgeschichte, die zeigt, wie man etwas professionell, auf ein feines Produkt spezialisiert exportieren und so zum Feinkostladen Österreich mutieren kann.

Daneben muss man aber zugutehalten, dass die Politik damals auch die richtigen Schritte gesetzt hat. Man muss auch in Betracht ziehen, dass es in dieser Hinsicht da­rum geht, dass wir mit Klimawandel und Klimaveränderungen leben wollen und leben müssen. (Zwischenruf bei der FPÖ.) Auch die Landwirte und die Weinbauern müssen damit leben. Deshalb ist es bemerkenswert, dass es Topwinzern gelungen ist, dass zum Beispiel schon im Jahr 2001 der Syrah angebaut worden ist, obwohl er noch nicht zugelassen war. Das sind heute Anekdoten, und bis heute gibt es noch gewisse Wein­gärten, die offiziell nicht vorhanden sind; also insofern ist das sehr bemerkenswert.

Das, was diese Unternehmen und die Weinbauern damals getan haben, ist, dass sie Innovationskraft und Mut bewiesen haben. Ich glaube, es stünde auch dafür, wenn man das Korsett ein bisschen lockert, wenn man diese mutigen Unternehmer insofern auch noch unterstützt und in ihrer Anbauweise nicht beengt. Es wird zu weiteren klaren Erweiterungen, Anbauflächen und auch Rebsorten, die unserem Klima besser stand­halten und dementsprechend auch besser werden reüssieren können, kommen müs­sen.

Deshalb erwarte ich mir von der Agrarpolitik schon auch einen gewissen Mut, nämlich den Mut, den damals die Weinbauern gezeigt haben, und nicht nur den Mut, die Tra­dition des Uhudlers zu bewahren, sondern auch den Mut, Neuerungen zuzulassen. Das wäre einfach ein guter Schritt, um eine Absicherung des österreichischen Wein­baus herbeizuführen. Bei aller Liebe für diesen Uhudler – es ist alles recht nett und schön –, aber auch auf eine andere Weise reüssieren wir beim Wein. – Danke. (Beifall bei den NEOS.)

20.22


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Schmuckenschla­ger. – Bitte.

 


20.22.13

Abgeordneter Johannes Schmuckenschlager (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundes­minister! Geschätzte Damen und Herren! Wein aus Österreich ist wahrscheinlich stär­ker als jedes andere Produkt mit der Identität unseres Landes verbunden, aber auch kulturprägend für unser Land. Das zeigt, denke ich, auch die Ernsthaftigkeit der Dis­kussion, wenn es um die Rahmenbedingungen des Weingesetzes geht, wenn sich die Entscheidungsträger dieses Hauses damit ernsthaft auseinandersetzen, denn wir regu­lieren hier nicht den privaten Konsum des Einzelnen, sondern es geht um die Produk­tionspotenziale und die Rahmenbedingungen für die Weinbranche in Österreich. Es ist


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