Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll130. Sitzung / Seite 171

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Ich weiß, wir dürfen hier in diesen Gremien und in diesem Haus nicht mit Worten und mit Namen spielen, aber ich möchte einen ganz kleinen Satz aus Gustave Le Bon, „Psychologie der Massen“, Seite 111, vorlesen, der sich genau auf den Namen unse­res Bundeskanzlers zuspitzt; und zwar steht da:

„In den menschlichen Massen spielt der Führer eine hervorragende Rolle. Sein Wille ist der Kern, um den sich die Anschauungen bilden und ausgleichen. Die Masse ist eine Herde, die sich ohne Hirten nicht zu helfen weiß.“

In diesem Sinne wünsche ich ein gutes Gelingen der zukünftigen Arbeit! – Danke schön. (Beifall der Abgeordneten Bacher und Schabhüttl.)

18.03


Präsident Karlheinz Kopf: Als nächste Rednerin gelangt Frau Abgeordnete Dr. Fekter zu Wort. – Bitte.

 


18.03.59

Abgeordnete Mag. Dr. Maria Theresia Fekter (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Frau Ministerin Hammerschmid! Frau Staatsekretärin! Sehr geehrter Herr Minister Drozda! Frau Dr. Winter, zu Ihrem Zitat kann ich nur eines sagen: Die Massen dürfen kein dummes Herdenvieh sein, sondern müssen durch Kunst, Kultur und Bildung zu kritischen Bürgern erzogen werden! (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)

Wir haben gestern den Strategiebericht und das Bundesfinanzrahmengesetz beschlos­sen. In diesem Strategiebericht stehen Ihre zukünftigen Herausforderungen, die Aus­ga­benobergrenzen, die Wirkungsziele und die Schwerpunktmaßnahmen. Jetzt ist mir natürlich bewusst, dass Sie dem selbst auch ein bisschen den Stempel aufdrücken wollen, und dafür wird das Budget Gelegenheit bieten.

Aber derzeit stehen wir beispielsweise im Kunst- und Kulturbereich vor der großen Herausforderung, die Effektivität der Kunstförderung sicherzustellen, die Jugend aus allen gesellschaftlichen Gruppen an Kunst und Kultur heranzuführen und sie dafür zu begeistern. Das erfordert Vielfalt, Innovation und regionale Diversifikation. Aber auch die Chancengleichheit in den Kulturbetrieben muss erhöht werden. Und bei der Vergabe von Fördermitteln, das hat Kollegin Hakel schon angesprochen, sind die Frauen besonders zu berücksichtigen. (Beifall bei Abgeordneten von ÖVP und SPÖ.)

Wir haben das im Filmbereich bereits intensiv auf der Tagesordnung, aber das gilt selbstverständlich auch für andere Bereiche, in denen die Frauen nicht den Stellenwert haben, der ihnen eigentlich gebührt.

Eine Förderreform in enger Abstimmung mit den Kulturförderungen der Länder, der Kommunen und der Städte ist dringend geboten. Dazu zählt natürlich, dass sich die Länder endlich dazu entschließen müssen, ihre Förderungen im Kultur- und Kunst­bereich in die Transparenzdatenbank einzuspeisen, denn erst dann haben wir Zahlen und können vergleichen, wo es weiße Löcher gibt, wo wir ineffizient sind und wo doppelt und dreifach gefördert wird. (Ruf bei der FPÖ: Zehnfach!)

Herr Minister, Sie kennen die Kulturinstitutionen der Stadt Wien, Sie kennen aber auch die Bundesbetriebe; das sind zwei gute Voraussetzungen für Ihr Amt. Als Oberöster­reicherin freut es mich, dass Sie auch mit dem Föderalismus gut vertraut sind. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass wir, gerade was den Förderbereich betrifft, mit den Ländern und Kommunen zu mehr Effektivität kommen.

Die Auszahlungsobergrenzen, die festgelegt wurden, sind natürlich auch mit Schwer­punkten definiert. Die Basisabgeltung der Bundesinstitutionen übernimmt den größten Brocken – verständlich, dafür sind wir primär verantwortlich –, Denkmalschutz und Volkskultur, aber im Strategiebericht steht auch: Museen außerhalb der Bundeskom-


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