Also: Insgesamt positiv bei der heuer erstmals flächendeckend abgehaltenen Zentralmatura waren 99 Prozent der KandidatInnen in Deutsch, 96,7 Prozent der KandidatInnen in Englisch und 93,8 Prozent der KandidatInnen in Mathematik und Angewandter Mathematik. Die Privatschulen haben im Übrigen ziemlich genau denselben Schnitt und zeigen da nicht wirklich eine signifikante Abweichung.
Im internationalen Vergleich wissen wir, dass 90 Prozent in der Regel positiv sind. Das heißt im Umkehrschluss: Die Ergebnisse für Österreich sind durchaus akzeptabel und sind ein gutes Ergebnis – auch das in Mathematik! (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Brosz: Und wie war es bei der Schriftlichen? Haben Sie da auch Daten mitgebracht?)
Wir dürfen auch die Leistung nicht schlechtreden von jenen, die wirklich gut gearbeitet haben. Es wäre wirklich unfair, jetzt dieses ganze System schlechtzureden. Es haben viele Schülerinnen und Schüler – denen auch ich herzlich gratuliere – positiv bestanden, und viele Pädagoginnen und Pädagogen haben in der Systemumstellung wirklich alles darangesetzt, um dieses System Zentralmatura gut in Umsetzung zu bringen, und denen muss man auch dankbar sein, dass wir jetzt schon so weit sind, dass das wirklich durchwegs gut funktioniert. (Beifall bei Abgeordneten der SPÖ.)
Ich will noch eine Zahl nennen: 5,9 Prozent der Schülerinnen und Schüler österreichweit rücken heuer nicht in die nächste Schulstufe vor – 5,9 versus 6,2 Prozent bei der Mathe-Zentralmatura. Das ist durchaus im vergleichbaren Schnitt, würde ich meinen. Das heißt, da liegen wir halbwegs im Rahmen mit den sonstigen Aufsteigerquoten.
Zu den Kompensationsprüfungen: Ja, Mathe war durchaus zum Teil recht schlecht. Wir wissen aber aus den Mathe-Ergebnissen heraus und auch aus der Standortanalyse – und auf die komme ich später noch zu sprechen –, dass 112 Klassen kein einziges negatives Ergebnis gehabt haben, andere haben wieder hohe Quoten an negativen Ergebnissen. Ja, wir müssen hinschauen, das ist überhaupt keine Frage.
Aber noch zur Kompensationsprüfung per se: Dieses System besteht aus zwei Teilen, nämlich aus der schriftlichen Prüfung und aus der Kompensationsprüfung, wie das auch vorher schon der Fall war. Auch früher konnten sich jene verbessern, die negative Ergebnisse bei der schriftlichen Prüfung hatten; sie konnten sich mit einem Zusatz im mündlichen Bereich diese Note verbessern. Das heißt, wir haben eigentlich das übernommen, was vorher auch schon immer der Fall war. Es heißt jetzt nicht Zusatzprüfung, sondern Kompensationsprüfung.
Warum haben wir das getan? – Weil sich manche Schülerinnen und Schüler einfach mit schriftlichen Klausuren schwerer und mit mündlichen leichter tun. Und es ist auch so – das wissen wir alle –, dass manchmal einer einen schlechten Tag hat und die Chance vorhanden sein sollte, dass sich jemand auch verbessern kann. Deshalb dieses zweistufige Verfahren und deshalb diese Kompensationsprüfungsmöglichkeit.
Wie gesagt, wir haben gesehen, dass einzelne Standorte wirklich teilweise größere Schwierigkeiten haben, manchmal auch einzelne Klassen, und wir müssen etwas tun, das steht völlig außer Frage. Deshalb schauen wir uns diese Ergebnisse jetzt bis ins Detail, bis zur Schule, bis zur Klasse hinunter an. Erstmals haben wir die Möglichkeit dazu. Das war vorher nicht der Fall. Wir hatten keine Ahnung, was im Detail in der Klasse, an den Schulen stattgefunden hat, weil wir diese zentralen Ergebnisse nicht bekommen haben. Das heißt, jetzt ist es möglich, zu analysieren und zu präzisieren und mit den Lehrerinnen und Lehrern auch zu arbeiten.
Zu den Maturaaufgaben: Ja, auch die werden wir analysieren. Natürlich werden wir da auch hinschauen: Was ist gut gelaufen? Was ist schlecht gelaufen? Was kann man präzisieren oder was kann man in der Vorbereitung ändern?
Aber ich möchte auch noch einmal klarstellen, wie diese Aufgaben entstehen, nämlich von der schriftlichen und von der Kompensationsprüfung: 180 Pädagoginnen und Pä-
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