dagogen aus allen Schultypen, aus allen Bundesländern entwickeln diese Fragen. Diese Fragen werden in der Folge von 50 Experten – Wissenschafterinnen, Wissenschaftern, Didaktikern – geprüft und dann im Feldtest – sprich: an den Schulen – getestet. Jedes Jahr nehmen Tausende Schülerinnen und Schüler an diesem Feldtest teil, um diese Fragen zu prüfen, um zu schauen: Sind die Fragen machbar, werden sie verstanden und prüfen sie das ab, was sie sollten, nämlich Kompetenzen in den unterschiedlichen Bereichen? Und erst dann, nach dem Feldtest, nach der Analyse, wie das in einem guten Qualitätsmanagementsystem auch stattfindet, werden sie ins Prüfungssystem eingespielt und auch verwendet.
Jetzt zu den Maßnahmen direkt: Wie gesagt, wir sind jetzt das erste Mal in der Lage, diese Zahlen bis zur Schule hinunter, bis zur Klasse hinunter auszuwerten, und gemeinsam mit der Schulaufsicht müssen wir jetzt in der Folge daran arbeiten, um hier zu Verbesserungen zu kommen. Das steht, wie gesagt, außer Frage und das ist ganz klar. Die Maßnahmen sind vielfältig, weil sie ja maßgeschneidert sein sollten für die Schulen, für die Klassen. Da geht es von schulinternen Fortbildungsveranstaltungen über Kompetenzchecks, stärkere Verwendung von Kompetenzchecks bis hin zu Förderkursen für leistungsschwächere Schüler. Da gibt es eine ganze Bandbreite an Maßnahmen, die man punktgenau und treffsicher am Standort mit den Pädagoginnen und Pädagogen anwenden muss, um Verbesserungen zu erzielen. Wie gesagt, das macht die Schulaufsicht mit uns gemeinsam und soll deutliche Verbesserungen bringen.
Da die Veröffentlichung der Ergebnisse in letzter Zeit immer wieder Thema war, will ich auch dazu kurz etwas sagen. Das hat heuer nicht stattgefunden, und ich möchte erklären, warum. Wie Sie ja wissen, habe ich hier in diesem Haus und in meiner Vergangenheit immer wieder Transparenz betont, die ich für wichtig und richtig befinde. Aber wir brauchen für echte Transparenz im System Schule, im System Zentralmatura zwei Dinge, um den Eltern, den SchülerInnen und den LehrerInnen wirklich etwas in die Hand zu geben, was dann auch hält.
Es braucht zwei Dinge, um Transparenz herzustellen: eine vernünftige Rechtsgrundlage, die haben wir aktuell nicht. Wir haben aktuell keine Rechtsgrundlage, auf die wir uns hier gut beziehen können, aber im Zuge des Gesetzes zur Informationsfreiheit werden wir daran arbeiten, das mit aufzunehmen. Sie wissen ja, dass Minister Drozda mehrfach öffentlich erklärt hat, dass er dieses Gesetzesprojekt gemeinsam mit dem Parlament im Herbst weiter bearbeiten möchte und zum Abschluss bringen will.
Und wir brauchen eine gemeinsame Vorstellung, was wir in welcher Form veröffentlichen wollen, damit es wirklich Nutzen und damit es echte Vergleichbarkeit bringt, denn wenn wir nur hergehen und die Daten aus den einzelnen Schulstandorten so herausspielen, dann haben die nur eine sehr bedingte Aussagekraft. Da muss man nämlich auch Dinge miteinbeziehen, die sich aus der puren Vergleichbarkeit der Noten nicht ergeben: Beispielsweise spielen familiäre Hintergründe eine Rolle, spielt Erstsprache Deutsch eine Rolle, spielt Geschlecht eine Rolle, spielen Größe der Schule, also standortbedingte Kriterien eine Rolle, um diese Daten vergleichbar zu machen.
Um es ganz plakativ zu machen, ein ganz simples Beispiel: zwei Sportlehrer. Der eine schafft es, einen Schüler dazu zu bringen, dass er von 56 Klimmzügen auf 60 Klimmzüge kommt, der andere Sportlehrer schafft es, einen Schüler so weit zu bringen, dass er statt 12 Klimmzügen 24 schafft. – Welcher ist der bessere Lehrer?, frage ich Sie. (Ruf: Welcher ist der bessere Schüler? – Abg. Kickl: Ein sehr praktisches Beispiel: 56 Klimmzüge – sehr aus dem Leben gegriffen!)
Also ich glaube, dass man da genau hinschauen muss. Naturgemäß ist derjenige, der die größere Steigerung schafft, der bessere Lehrer. Ich glaube, darin sind wir uns einig – also: hinschauen, analysieren, standortspezifische Vergleiche anstellen, die Be-
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