Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll136. Sitzung / Seite 39

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dagogen aus allen Schultypen, aus allen Bundesländern entwickeln diese Fragen. Die­se Fragen werden in der Folge von 50 Experten – Wissenschafterinnen, Wissenschaf­tern, Didaktikern – geprüft und dann im Feldtest – sprich: an den Schulen – getestet. Je­des Jahr nehmen Tausende Schülerinnen und Schüler an diesem Feldtest teil, um die­se Fragen zu prüfen, um zu schauen: Sind die Fragen machbar, werden sie verstan­den und prüfen sie das ab, was sie sollten, nämlich Kompetenzen in den unterschied­lichen Bereichen? Und erst dann, nach dem Feldtest, nach der Analyse, wie das in ei­nem guten Qualitätsmanagementsystem auch stattfindet, werden sie ins Prüfungssys­tem eingespielt und auch verwendet.

Jetzt zu den Maßnahmen direkt: Wie gesagt, wir sind jetzt das erste Mal in der Lage, diese Zahlen bis zur Schule hinunter, bis zur Klasse hinunter auszuwerten, und ge­meinsam mit der Schulaufsicht müssen wir jetzt in der Folge daran arbeiten, um hier zu Verbesserungen zu kommen. Das steht, wie gesagt, außer Frage und das ist ganz klar. Die Maßnahmen sind vielfältig, weil sie ja maßgeschneidert sein sollten für die Schulen, für die Klassen. Da geht es von schulinternen Fortbildungsveranstaltungen über Kompetenzchecks, stärkere Verwendung von Kompetenzchecks bis hin zu Förderkur­sen für leistungsschwächere Schüler. Da gibt es eine ganze Bandbreite an Maßnah­men, die man punktgenau und treffsicher am Standort mit den Pädagoginnen und Pä­dagogen anwenden muss, um Verbesserungen zu erzielen. Wie gesagt, das macht die Schulaufsicht mit uns gemeinsam und soll deutliche Verbesserungen bringen.

Da die Veröffentlichung der Ergebnisse in letzter Zeit immer wieder Thema war, will ich auch dazu kurz etwas sagen. Das hat heuer nicht stattgefunden, und ich möchte erklä­ren, warum. Wie Sie ja wissen, habe ich hier in diesem Haus und in meiner Vergan­genheit immer wieder Transparenz betont, die ich für wichtig und richtig befinde. Aber wir brauchen für echte Transparenz im System Schule, im System Zentralmatura zwei Dinge, um den Eltern, den SchülerInnen und den LehrerInnen wirklich etwas in die Hand zu geben, was dann auch hält.

Es braucht zwei Dinge, um Transparenz herzustellen: eine vernünftige Rechtsgrundla­ge, die haben wir aktuell nicht. Wir haben aktuell keine Rechtsgrundlage, auf die wir uns hier gut beziehen können, aber im Zuge des Gesetzes zur Informationsfreiheit werden wir daran arbeiten, das mit aufzunehmen. Sie wissen ja, dass Minister Drozda mehr­fach öffentlich erklärt hat, dass er dieses Gesetzesprojekt gemeinsam mit dem Parla­ment im Herbst weiter bearbeiten möchte und zum Abschluss bringen will.

Und wir brauchen eine gemeinsame Vorstellung, was wir in welcher Form veröffentli­chen wollen, damit es wirklich Nutzen und damit es echte Vergleichbarkeit bringt, denn wenn wir nur hergehen und die Daten aus den einzelnen Schulstandorten so heraus­spielen, dann haben die nur eine sehr bedingte Aussagekraft. Da muss man nämlich auch Dinge miteinbeziehen, die sich aus der puren Vergleichbarkeit der Noten nicht ergeben: Beispielsweise spielen familiäre Hintergründe eine Rolle, spielt Erstsprache Deutsch ei­ne Rolle, spielt Geschlecht eine Rolle, spielen Größe der Schule, also standortbedingte Kriterien eine Rolle, um diese Daten vergleichbar zu machen.

Um es ganz plakativ zu machen, ein ganz simples Beispiel: zwei Sportlehrer. Der eine schafft es, einen Schüler dazu zu bringen, dass er von 56 Klimmzügen auf 60 Klimm­züge kommt, der andere Sportlehrer schafft es, einen Schüler so weit zu bringen, dass er statt 12 Klimmzügen 24 schafft. – Welcher ist der bessere Lehrer?, frage ich Sie. (Ruf: Welcher ist der bessere Schüler? – Abg. Kickl: Ein sehr praktisches Beispiel: 56 Klimm­züge – sehr aus dem Leben gegriffen!)

Also ich glaube, dass man da genau hinschauen muss. Naturgemäß ist derjenige, der die größere Steigerung schafft, der bessere Lehrer. Ich glaube, darin sind wir uns ei­nig – also: hinschauen, analysieren, standortspezifische Vergleiche anstellen, die Be-


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