Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll136. Sitzung / Seite 40

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dingungen mit einfließen lassen, und dann können wir uns darüber unterhalten, wie die Dinge vergleichbar sind.

Noch einen Punkt möchte ich in diesem Zusammenhang bringen. Man muss auch ins Kalkül ziehen: ländliche Regionen, urbane Regionen. In den urbanen Bereichen kön­nen Sie ganz leicht die Schule wechseln, überhaupt keine Frage. Aber was tun Sie in den ländlichen Regionen, wenn eine Schule ein wenig schlechter performt und das in diesem Ranking offengelegt wird? Was tun wir denn dann? (Abg. Neubauer: Die SPÖler geben ihre Kinder in die Privatschule!) Die Eltern ziehen weg? Wollen wir, dass die Leute umziehen? Wollen wir, dass die Leute aus den ländlichen Regionen wegzie­hen? Schließen wir dann diese Schulen?

Ich rufe wirklich dazu auf, dass wir uns gemeinsam überlegen, mit den Bildungsspre­chern, mit allen Fraktionen: Wie können wir da eine wirkliche Vergleichbarkeit erzielen, die Kriterien erzeugt, die allen etwas bringen und allen etwas nützen, und eine sinnvol­le Transparenz herstellen? Ich lade alle Bildungssprecher ein, mit mir hier gemeinsam nachzudenken. Ich möchte auch einen Beirat einrichten, in dem nicht nur die Bildungs­sprecher drinnen sind, sondern auch die Betroffenen repräsentiert sind, um mit diesem Thema seriös umzugehen und den Nutzen zu erzeugen, den wir uns von Transparenz auch erwarten.

Gender Gap war auch ein Thema. Ja, das ist mir wichtig, sehr wichtig sogar, vor allem da ich von der Universität komme. Da werden wir hinschauen, keine Frage, da läuft schon viel, weil wir in der PädagogInnenbildung Neu dieses Thema auch bereits adres­siert haben. Da müssen wir uns an Island ein Beispiel nehmen, weil dort die Mädchen in Mathematik besser sind als die Jungs. Also auch da gibt es Möglichkeiten, mit gen­dergerechtem, sensiblem Unterricht die Mädchen in Mathematik zu stärken. (Beifall bei der SPÖ.)

Nochmals zusammenfassend zur Zentralmatura: Die Zentralmatura ist wichtig, die Zen­tralmatura ist gut, wir sind auf dem richtigen Weg. Wir können jetzt mit den Ergebnis­sen gut analysieren und intervenieren im Sinne von Verbesserung an den Schulen, die wir gemeinsam mit den Pädagoginnen und Pädagogen erreichen wollen, und das ist ganz, ganz wichtig für unsere weitere Arbeit. Also die Richtung stimmt.

Zum Thema Bildungsreform noch kurz zwei Worte. Wir arbeiten intensivst an der Um­setzung aller Pakete aus der Bildungsreform mit dem Koalitionspartner und natürlich mit den Schulpartnern, die wir da auch stärker ins Boot holen wollen. Ein Paket ist ja, wie ge­sagt, auch dank der Vorarbeit von Gabriele Heinisch-Hosek schon umgesetzt, nämlich die Pakete, die direkt beim Kind, bei den Jüngsten ansetzen, im Kindergarten und in der Volksschule, die bereits auch Teile der Autonomie adressieren.

Da sind wir gleich beim nächsten Thema: Das Thema Autonomie wird für mich ein sehr zentrales sein, wird mir sehr wichtig sein. Ich möchte bei den Schulen, wenn es um pä­dagogische, organisatorische, personelle und finanzielle Autonomie geht, wirklich einen großen Schritt weiterkommen, weil ich überzeugt bin, auch mit meinem universitären Hintergrund davon überzeugt bin, dass Autonomie viel Gutes bewirken kann, denn die Pädagoginnen und Pädagogen wissen ganz genau, was die Kinder brauchen. Aber die Pakete sind, wie gesagt, alle in Umsetzung, sind in Abarbeitung und werden zurzeit auch detailliert diskutiert. – Vielen Dank. (Beifall bei der SPÖ.)

9.35


Präsidentin Doris Bures: Ich mache darauf aufmerksam, dass alle weiteren Rednerin­nen und Redner laut Geschäftsordnung nun eine Redezeit von 5 Minuten haben.

Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Mag. Grossmann. – Bitte.

 


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