kussion hier hört (Zwischenruf des Abg. Vogl), Herr Kollege, und vier Kinder und 14 Enkerl hat, ist man ein bisschen berufener, zu dieser Thematik zu reden, weil man aus Erfahrung sprechen kann. Sehr viele sprechen über Bücher, die sie gelesen haben, und Expertenmeinungen, die zwar auch wichtig sind, aber, wie man in vielen Fachbereichen spürt oder sehen kann, oftmals nicht zum optimalen Ergebnis führen, und das dürfte auch bei der Bildung so sein.
Frau Kollegin Grossmann, es geht eigentlich überhaupt nicht darum, dass die Opposition eine Ministerin anpatzen will, sondern – ganz im Gegenteil – es geht beim Bildungsressort um eines der wichtigsten Ressorts für die Zukunft, und da geht es darum, dass es in der letzten Zeit sehr viele Versäumnisse gegeben hat.
Kollege Rosenkranz hat mit Recht die Überbürokratie angesprochen. Na ja, natürlich! Ich bringe das Beispiel Oberösterreich – weil es gerade von meiner Vorrednerin zitiert wurde –: Warum braucht man in Oberösterreich einen Bildungslandesrat und einen Landesschulratspräsidenten?
Ich habe hier, nur um die Bürokratie zu illustrieren (einige Ausdrucke in die Höhe haltend), einen Ausdruck des Landesschulratspräsidiums mitgenommen. Da gibt es noch so viel einzusparen und so viel zu entrümpeln, dass man sich fragen muss: Was ist dort in den letzten 20 Jahren wirklich passiert? – Na, beim Landtagswahlkampf wurde kurz darüber gesprochen, dass man das zusammenführen wird, dass man die Einsparungen selbstverständlich machen wird, und kaum ist die Wahl geschlagen, kaum ist das Ergebnis verlautbart – und es wurde nicht aufgehoben –, sind die Ankündigungen schon wieder begraben. Das ist genau das Problem, das wir hier haben!
Und was mir ganz besonders fehlt und was sich wie ein roter Faden durch diese Diskussion zieht: Ich höre nichts von der Mitarbeit und von der wichtigen Rolle der Eltern – egal, ob Vater oder Mutter oder die Alleinerziehenden. Kein Lehrer hat eine Chance, wenn die Eltern zu Hause im Elternhaus nicht mit unterstützen, mitarbeiten, das Schulsystem mittragen. (Beifall beim Team Stronach.)
Das beginnt in der Vorschule, das geht über die Volksschule und die Hauptschule – und egal, ob es danach mit der Matura oder mit einem weiteren Bildungsweg endet, die Eltern werden immer eine wichtige begleitende Rolle spielen. Das ist ein ganz wesentlicher Schwerpunkt, und der fehlt meiner Meinung nach bei der Bildungspolitik sehr. Die Rolle der Eltern muss viel mehr in den Vordergrund gerückt werden!
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Erziehenden, Vätern, Müttern und Alleinerziehenden, aber auch bei allen Lehrerinnen und Lehrern für deren Leistung bedanken, weil ich von meinem Grundverständnis her davon ausgehe, dass sich alle bestens bemühen. Und wenn seitens der Opposition Vorschläge vorgebracht werden, dann bitte ich, diese anzuerkennen und nicht abzuschmettern als einen Versuch, die Regierung beziehungsweise überhaupt die neue Ministerin anzupatzen. (Beifall beim Team Stronach.)
Kollege Julian Schmid hat vorhin etwas ganz Wesentliches angesprochen, auch unser Klubobmann Robert Lugar, und ich glaube, darauf muss man noch viel mehr eingehen. Wir müssen die Neigungen und die Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler viel mehr herausarbeiten. Was hilft es, Frau Ministerin – in Bezug auf Ihr Beispiel –, wenn jemand statt 72 Liegestützen 75 oder 80 macht, wenn er sich in Richtung Musik orientiert? – Ich glaube, es ist gut, wenn ein Musiker viele Musikinstrumente spielen kann und musisch gebildet wird und ein Sportler in Richtung Sport.
Dass Handlungsbedarf besteht – weil wir gerade vom Sport reden, Stichwort Europameisterschaft –, bestätigt Sportdirektor Willi Ruttensteiner, der gesagt hat, das Bildungssystem sei völlig umzubauen. Vielleicht kann man es am Beispiel Fußballmannschaft festmachen: Marcel Koller braucht elf Fußballer, er braucht aber einen Tormann, einen Verteidiger, einen im Mittelfeld und einen Stürmer und nicht elf Stürmer oder elf Tor-
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